Gedanken aus dem Off

IMG-20190601-WA0002Liebe Besucherinnen, liebe Besucher, liebe Freundinnen, liebe Freunde meines Blogs,

viele haben mich die letzten zwei Wochen angeschrieben, weil ich Facebook verlassen und mein Profil dort deaktiviert habe. Viele von euch haben mir geschrieben, dass sie meine Beiträge vermissen, einige zeigten sich besorgt. Ich danke euch allen für eure durchgehend ermutigenden Mails. Ich weiß das sehr zu schätzen.

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Nun, mir geht es sehr gut. Ich hatte in Facebook – nach neun Jahren  – eine Auszeit angekündigt. Meine jüngste Tochter ist gerade mit ihrer Ausbildung fertig geworden, ein 29-jähriger Weg der Begleitung von vier Kindern ins Erwachsenenalter liegt jetzt hinter mir, eine intensive Zeit, in der ich zusätzlich berufstätig war, neun Bücher geschrieben, einen Blog  geführt, Facebookgruppen geleitet, ein Ökohaus gebaut, einen Permakulturgarten gestaltet habe und auch kommunalpolitisch tätig war. Jetzt spüre ich, dass eine Zeit des Treiben Lassens dran ist, eine Zeit ohne viel Verpflichtungen, eine Zeit des Reisens mit meinem Campingbus, gemeinsam mit meinem Mann oder auch allein. Eine schöne Zeit. Eine leichte Zeit, nachdem wir unser Haus verkauft und uns  altersgemäß, eingebettet in den Kreislauf des Lebens, von viel Ballast befreit haben. Eine Zeit in der Natur, eine Zeit des Erspürens. Ein Geschenk – diese Zeit!

Gerade komme ich  – zusammen mit meinem Mann – von einer kleinen Forschungsreise aus der Bourgogne in Frankreich zurück, angefüllt mit vielen neuen Eindrücken und besonders vielen Begegnungen mit Menschen. Unser Weg führte uns entlang der paläolithischen Stätten, die es nicht nur im südlichen Frankreich, sondern auch in der Bourgogne gibt, zu den Höhlen um die Grande Grotte d ´Arcy-sur-Cure, an dem Fluss La Cure, zwischen dem Städchen Auxerre und dem großen Maria-Magdalena-Muschelweg-Wallfahrtsort Vézelay, über den ich schon 2014 in meinem Muschelwegbuch – Auf den Spuren von Gott der MUTTER  geschrieben habe in dem Kapitel:

„Schiffsbäuche und Kirchenschiffe als Imitation der Erdbauch-Höhlen von Gott der MUTTER“.(S. 167-175)

Der Muschelweg – Auf den Spuren von Gott der MUTTER – Die Wiederentdeckung der matrifokalen Wurzeln Europas

Als ich dieses Kapitel damals schrieb, war mir aber noch nicht bewusst, wieviel mehr Wahrheit dieser Titel des Kapitels enthält, weil ich erst später entdeckte, dass es sowohl in der Provence mit ihrem berühmten Wallfahrtskult der Schwarzen Madonna von Saintes-Maries-de-la-Mer und dem ebenfalls in der Provence zu findenden Maria Magdalena Kult von der Höhle La Grande Baume, es mit der heute überfluteten Höhle Grotte Cosquer bei MA-rseille, in der viele Handabdrücke gefunden wurden, bereits paläolithische Spuren von Menschen gibt, was noch einmal mehr verdeutlicht, dass die heutige Marienverehrung auf die uralte Matrifokale Religion von Gott MUTTER aus den Höhlen des Paläolithikums zurückgeht, und, dass das  Patriarchat diese Anbindung an Gott MUTTER  zwar verdrehen und patriarchal überlagern, aber nie auslöschen konnte, weil es nicht in der Macht des Patriarchats liegt, die Natur trotz enormer Zerstörungsversuche zu verleugnen.

Nun in der Borgogne, nur wenige Kilometer vom Maria-Magdalenen-Wallfahrtsort Vézelay und dem Startpunkt des vierten Muschelwegs in Frankreich, der sogenannten Via Lemovicensis, – wie ich es bereits im ersten Band des Jacob-Muschelwegs aufgeführt habe, haben wir jetzt bei Arcy-sur-Cure den Fluss La Cure besucht mit seinen 10 aneinander gereihten paläolithischen Höhlen, wo bereits vor 200 000 Jahren Besiedlungsspuren von Menschen nachweisbar sind.

ArcyCure

Und nicht nur das, sondern in der „La Grande Grotte“ findet sich mit einer Datierung von 28 000 v.u.Z. (vor unserer Zeitrechnung) eine der ältesten Gott MUTTER Darstellungen in Frankreich, die allerdings leider nicht bei einer normalen Besichtigung der Höhle auf der Besichtigungstour steht.

Bild 1: Buchtitel mit der Zeichnung eines in den dortigen Höhlen dargestellten Mammuts; Das oben abgebildete Buch von Dominique Baffier und Michel Girard über die Höhlen von Arcy-sur-Cure ist leider nur noch im Antiquariat verfügbar ; Bild 2: Gott MUTTER Figurine von Arcy-sur-Cure, Datierung 28 000 v.u.Z. mit Spuren von rotem Ocker, Bild 3: Vulvaförmiger Eingang der Höhle Grotte de Fées; Fotos. Kirsten Armbruster

Für mich hatte der Besuch vor Ort jedoch noch eine weitere besondere Begegnung parat. Da dort in den Höhlen bis heute archäologische Ausgrabungen stattfinden, hatte ich die Gelegenheit mit mehreren der dort arbeitenden Archäologen ein längeres Gespräch zu führen und ihnen aus meinem Virtuellen Museum die  Gott MUTTER Galerie aus dem Paläolithikum zu zeigen, die wir gemeinsam anschauten.

Gott MUTTER Darstellungen im Paläolithikum

Dabei ergab sich nicht nur ein interessantes Gespräch über die falsche Interpretation der Venusfigurinen und den Begriff Venus an sich , über die Bedeutung der Höhlen, über den Beginn von Religion im Gegensatz zu Theologie, über Matrifokalität, über die Nähe von Vézelay  und das Denken von der Natur und der Biologie her. Es verblüffte sie am meisten, dass ich von der Biologie her denke und deshalb nicht nur die Höhlen insgesamt, die Gott MUTTER Figurinen, die Vulvaritzzeichnungen, aber auch die Matrifokalen Tiere – zum Beispiel die vor Ort gefundenen Zeichnungen der Mammuts, die zu den eindeutig Matrifokalen Elefantenarten gehören – anders interpretiere. Sicherlich ist es noch ein weiter Weg bis Archäologen anfangen, interdisziplinär zu denken, aber ein Gespräch, das mit Interesse aufgenommen wird, ist immerhin ein guter Anfang. Mich hat es jedenfalls sehr glücklich gemacht.

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Schlussendlich möchte ich noch zu etwas ganz Anderem Stellung nehmen. Frauen haben mich gefragt, wie ich zu dem neuen Buch des österreichischen Psychologen  Rüdiger Opelt: „Das Ende des Patriarchats: bringt Natur, Liebe, Schönheit, Frieden“ (05/2019) stehe, das er den Patriarchatskritikerinnen gewidmet hat, unter anderem mir. Ich habe das Buch nicht gelesen, und ich werde es auch nicht lesen, denn bereits die „easy-going“-Heilsversprechen des Titels lassen mich schaudern.

  Und ich weise seine Widmung zurück.

Wenn einer sich gerade erst ein paar Monate mit der Patriarchatskritik – und Matrifokalitätsforschung beschäftigt hat und nun innerhalb von einem halben Jahr schon das zweite Buch vorlegt, so ist das äußerst merkwürdig. Schon in seinem im Februar vorgelegten Buch „Die Unterdrückung der Frauen“ gibt es zahlreiche Fehler, die ich noch mit seiner großen anfänglichen Begeisterung für das Thema entschuldigt habe, ihn aber gleichzeitig eindringlich aufforderte sich tiefer mit der Materie zu beschäftigen, was er aber offensichtlich nicht für nötig hält. Misstrauisch wurde ich, als er in Facebook plötzlich kostenpflichtige Seminare zu Matrifokalen Familienaufstellungen herbeizauberte. Mein Hinweis, dass der Familienbegriff ein patriarchaler sei, und meine Empfehlung, sich intensiv mit dem ersten Band von Gerhard Bott „die Erfindung der Götter“ zu beschäftigen, wo dieser dies genau aufgeschlüsselt habe, führte dazu, dass er sich zwar dieses Buch kaufte, mir allerdings mitteilte, dass er sicher sei, dass er wesentlich mehr wüsste als Gerhard Bott. Kurz nach dem Shitstorm, den er bei vielen Frauen auslöste, weil er zudem prophezeite, dass die Zukunft der Welt aus Indien käme, ungeachtet der dort tief verwurzelten Misogynie, blockierte er mich in Facebook. Dass eine zeitlich spätere Buchwidmung und ein Blockieren  nicht zusammen passen, ist offensichtlich. Tatsächlich kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier jemand die Patriarchatskritik- und Matrifokalitätsforschung für eigene Zwecke verdreht und benutzt.

Wenn ich zudem in einer bei Amazon einsichtlichen Kapitelüberschrift seines neuen Buches den von mir geprägten Begriff „matrivivial“ lese, ( siehe Armbruster, Kirsten: Starke Mütter verändern die Welt, 2007; Das Muttertabu oder der Beginn von Religion, 2010), allerdings in einem völlig unpassenden Kontext, der da lautet:

„Neue Liebe: Die Wiedergeburt der Matrivivialität“ ,

so kann jede und jeder sofort erkennen, dass ein solcher Titel, nicht in Einklang zu bringen ist mit meinen Veröffentlichungen, sondern wohl eher dieser heute so modernen Licht-Liebe-Esoterik-Positiv-Denken-Fraktion oder einem patriarchal-dienendem Mutterbild zugeordnet werden kann, von dem ich mich immer ausdrücklich distanziert habe. Wenn ich zudem in der bei Amazon zugänglichen Einleitung den Satz lese:

Bis wir aus unserer Gehirnwäsche erwacht sind, sollten wir auf die Frauen hören“ (S.4),

dann stellt sich bei mir sofort die Frage: Und was ist danach, wenn die Frauen die Welt vor dem Patriarchat gerettet haben“???? Haben die Frauen dann ihre Schuldigkeit getan und können dann wieder in der Vergessenheit der Menschheitsgeschichte verschwinden?

Ich weiß nicht, wie andere Patriarchatskritikerinnen, denen das Buch ebenfalls gewidmet ist und die im Vorspann auch namentlich genannt werden, die Situation einschätzen.

Ich  distanziere mich jedenfalls nicht nur von dieser Widmung, sondern auch insgesamt von den Veröffentlichungen von Rüdiger Opelt.

Ich finde, dass wir im Laufe des Patriarchats genug Heilspropheten auf den Leim gegangen sind , nicht nur theologischer, sondern auch psychologischer Art wie Sigmund Freud (der mit dem Penisneid und der Hysterie), Carl Gustav Jung (der mit dem Muttermord als der weltschöpferischen Befreiung des männlichen Logos) , Erich Neumann (der mit der Angst vor der verschlingenden Mutter) oder auch Ernest Bornemann (der mit seinem missglückten Versuch, den Frauen das Patriarchat zu erklären, und die dafür einfach nicht dankbar waren).

siehe auch:

Von den Nikoläusen und Weihnachtsmännern dieser Welt – Hokus Pokus Fidibus

Matrifokale Männer und Väter

Matrifokale Frauen

 

GOTT MUTTER auf Erden

Text: Dr. Kirsten Armbruster,  Fotos: Franz Armbruster

Louro, Galizien

Louro, Galizien

GOTT MUTTER auf Erden,

die du dich zeigst in der NATUR.

Heilig warst du vom Anbeginn der Zeiten,

heilig bist du auch heute noch.

Du bist die Grundlage allen Lebens.

ERDMUTTER,

MONDMUTTER, SONNENMUTTER, STERNENMUTTER.

Symbolik der kosmischen Mutter

FELS in der Brandung der Verwirrung unserer Zeit

Du zeigst dich verlässlich kreisend – jeden TAG, jeden MONAT, jedes JAHR,

STEINMUTTER, HÖHLENMUTTER

 Du webst das NETZ des LEBENS immer neu

Das LEBENSNETZ

der BAUMMÜTTER, der PFLANZENMÜTTER, der TIERMÜTTER

der MENSCHENMÜTTER

FELS in der Brandung der Verwirrung unserer Zeit

Seit Anbeginn der Zeiten haben dich alle erkannt

DICH

die du alles Leben gebärst und am Ende der  rechten Zeit wieder nimmst

DICH

MUTTER des Lebens und des Todes

DICH

MUTTER der WANDLUNG

MUTTER der WEISHEIT

Nichts geht verloren in deiner Welt

FELS  in der Brandung der Verwirrung unserer Zeit

Ein Tor, der Mensch, der glaubt,  deine Gesetze missachten zu können

FELS  in der Brandung der Verwirrung unserer Zeit

Die nächste Flut

das nächste Feuer

der nächste Sturm

und schon ein leichtes Grummeln deines Mutterhöhlenbauchs,

nimmt IHM die Luft zu atmen

lässt ihn verglühn in den erhitzten Weiten dieses Alls

FELS  in der Brandung der Verwirrung unserer Zeit

Denn

DU

GOTT MUTTER

bist der ATEM dieser Welt

FELS  in der Brandung der Verwirrung unserer Zeit

DU

GOTT MUTTER

bist das ALPHA und das OMEGA allen Seins

Das A-lpha der gespreizten Beine der Mutter bei der Geburt.

Das O-mega der MUTTERHÖHLE zu dem das Leben nach dem Tod zurückkehrt

 FELS  in der Brandung der Verwirrung unserer Zeit

In deinem Bauch wachsen wir heran

Aus deinem Bauch werden wir geboren

In deinen Bauch kehren wir zurück

ALL-MUTTER – MUTTER ALLES SEINS

FELS  in der Brandung der Verwirrung unserer Zeit

 Wo ist der Vater, der solches vermag?

Weitere Infos unter:

500 000 Jahre Matrifokale Geschichte

Gott MUTTER Darstellungen im Paläolithikum

Gott MUTTER Darstellungen vom Neolithikum bis zum Mythologischen Muttermord (1)

Gott die MUTTER – Eine Streitschrift wider den patriarchalen Monotheismus

Das Muttertabu oder der Beginn von Religion

Bücher von Kirsten Armbruster

Atapuerca oder 1,3 Millionen alte Menschenspuren am Muschelweg

Die Schwarze Madonna von Alt-öttinG spricht:

Muschelsternenweg von Gott MUTTER und wie das Patriarchat daraus den Jacobsweg macht

Die baskische Mythologie ist weiblich

Der Jacobsweg – Kriegspfad eines Maurentöters oder Muschelweg durch Mutterland? Die Wiederentdeckung der Wurzeln Europas – Teil 1

Die Mutterwurzelsilbe MANN

Rot wie Blut – Weiß wie Schnee – Schwarz wie Ebenholz – Die Religion von Gott der MUTTER

Muschelsternenweg von Gott MUTTER und wie das Patriarchat daraus den Jacobsweg macht

Die ursprüngliche Bedeutung von Anna-Orten

Drei mal Drei ist Neune – Das Mühlespiel (Neuntespiel) in den Felsritzzeichnungen der Steinzeit und die Bedeutung der Zahlen in der Kosmischen Ordnung der Mutter

Warum der Storch bis heute die Kinder bringt

Die Mutterwurzelsilbe KALL

Am Anfang war Gott MUTTER

Der Ursprung von Wallfahrten

Walpurgisnacht und der wilde Tanz der Hexen in den Mai – Plädoyer für eine Entpatriarchalisierung der Jahreskreisfeste

Meine Gedanken zu Notre Dame de Paris

Die Lüge vom Urvater

Die ursprüngliche Bedeutung von KAR-NE-Val

Hagazussa – Mit Hagazussa durch das Jahr – Eine Magische Hexengeschichte für Groß und Klein

Der Phalluskult der Bronzezeit auf den schwedischen Felsbildern in Bohuslän

Ich bin eine Hexe

Frühlingserwachen – Imbolc

Matrifokale Gedanken zu Kar-Freitag

Weder der Islam, noch das Christentum noch das Judentum gehören in eine Moderne Welt

Matrifokalität ist kein Matriarchat

Die höchste Form der patriarchalen Diskriminierung ist die Behauptung, dass Gott ein Vater und Religion männlich ist

Männer wollen nicht daran erinnert werden, dass sie von Müttern geboren werden – und Frauen – lächeln das weg

Patriarchatskritik