Mütterarmut in Deutschland

Text: Dr. Kirsten Armbruster aus dem Buch: Mütterarmut -Eine Streitschrift wider eine von Männern definierte und nur am Mann orientierte Ökonomie“, 2019, S. 79-96

Scroll down and you´ll find an english translation of this text, translated by Deep L

Siehe auch:

Mütterarmut weltweit

Die Lüge, dass Mütter nicht arbeiten

Warnung – Mütterfalle Patriarchat

„In der EU ist Deutschland nur das siebtreichste Land. An erster Stelle steht Luxemburg. Der BIP-Wert von Luxemburg liegt 267 Prozent über dem EU Durchschnitt. Das bedeutet das winzige Land Luxemburg ist doppelt so reich, wie die stärkste Volkswirtschaft der EU. Über die luxemburgische Kapitalverteilung zwischen Frauen und Männern war keine Statistik auffindbar. Geschätzt dürfte dabei aber das Privat-Einkommen (PE) bei 99 Prozent Penis-Einkommen (PE) liegen. Klar, Frauen arbeiten ja nicht. Die Männer arbeiten in Luxemburg aber eher auch nicht, denn das Geld gehört dort zum überwiegenden Teil nicht der dort ansässigen Bevölkerung, sondern „ausländisch“ Beschäftigten, die ihr Kapital dort körperentfremdet, raubbaumäßig privatakkumulierend nach Vaterblasenart großzügig steuerbefreit arbeiten lassen. Aber kommen wir zurück zur Situation von Müttern in Deutschland:

Die Studie der Bertelsmannstiftung vom 23.10.2017 weist für Deutschland – der stärksten Volkswirtschaft Europas – eine dauerhafte Kinderarmutsquote von 21 Prozent aus. Das wäre peinlich für ein Mutterland. Für Vater Staat, dem Statthalter des Patriarchats, offensichtlich nicht. Kein Aufschrei in der großen Politik, dem öffentlichen Raum der Politeia! Und Kinderarmut? Was für ein irreführender Begriff, als würden Kinder vom Himmel fallen, auf Bäumen wachsen, oder eben wie Pilze aus dem Boden schießen. Tun sie aber nicht. Und der Begriff Kinderarmut zeigt nur spiegelbildlich die Denk- und Handlungsweise des Patriarchats, das mit allen Mitteln biologisch reale Körperlichkeiten zu verschleiern sucht, nämlich die Tatsache, dass Kinder eben niemals von Vätern geboren werden, sondern immer und ausschließlich von Müttern.

Kinderarmut ist also in der Realität immer Mütterarmut!

Die mutterbiologische Körperrealität wird also nicht nur durch ökonomische Theoriemodelle, die sich alle ausschließlich am ökonomischen Gott-Mann orientieren verschleiert und unsichtbar gemacht, sondern auch durch Vater Staat selbst. Kein Wunder schafft der doch die gesetzlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen für die Paarungsfamilien-Ehe, denn die Ehe, als ursprünglich rein heteronormativ fixiertes Paarungspatriarchatsmodell zur Legitimation von Vaterschaft, steht in Artikel 6 im deutschen Grundgesetz an erster Stelle. Erst nachrangig an vierter Stelle steht:

 Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft.

Diesem viertrangigen Satz des 6. Grundgesetzes wird Vater Staat eindeutig nicht gerecht.

Sabine Buntrock, die Vorsitzende vom Verein „Mütterarmut-ist-peinlich“, schreibt auf der Website des Vereins:

„Mutterschaft mit allen Nachteilen beginnt für viele Frauen bereits in der Schwangerschaft. Arbeitgeber verzichten fast alle auf eine Neueinstellung von werdenden Müttern. Werdende Väter werden nicht diskriminiert. Im Gegenteil, einem werdenden Vater wird gewachsenes Verantwortungsbewusstsein unterstellt. Zusammengefasst gilt für die freie Wirtschaft tendenziell: Mutterschaft benachteiligt oder beendet Karrieren, Vaterschaft befördert Karrieren…. Breite Teile der Gesellschaft schüren Vorurteile gegen Mütter im Beruf zusätzlich. Müttern werden hohe Ausfallrisiken unterstellt. Deswegen kommen sie nicht nur für Führungsaufgaben seltener in Betracht. Als Folge verdienen Mütter in jungen Jahren oft viel weniger als nicht besser qualifizierte Väter. Sind die Kinder groß, ist eine Frau in ihren besten Jahren angeblich alt. Fast immer auch – im Gegensatz zu Männern – zu alt, um noch eine echte Karriere anzustreben. Paradoxerweise gilt für deutlich früher versterbende Männer fast immer Gegenteiliges. Der Vater von 50 oder 60 Jahren ist häufig der ideale Kandidat für bestdotierte Führungspositionen. Er strahlt Kompetenz mit grauem Haar und Wohlstandsleib aus… Wer die besondere, politisch sehr ignorierte Benachteiligung der Mütter noch immer nicht wahrnehmen kann oder will, der informiert sich bitte einmal mit diversen Statistiken. Armut ist weiblich! Mutterschaft ist das größte Armutsrisiko für Frauen aller Altersgruppen. Dies belegen alle Statistiken…. Es wird Zeit, dass die Benachteiligungen von Müttern und speziell Mütterarmut thematisiert und abgebaut werden.“ (www.muetterarmut-ist-peinlich.de).

Beschäftigen wir uns weiter mit der Bertelsmannsstudie von 2017, dann gelten als besonders armutsgefährdet:

Kinder alleinerziehender Eltern, Kinder mit mindestens zwei Geschwistern und Kinder mit geringqualifizierten Eltern“. (Bertelsmannstudie, 2017).

An erster Stelle stehen hier: Kinder alleinerziehender Eltern. Auch diese Formulierung führt in die Irre, denn auch sie verschleiert bewusst die Körperrealitäten und damit die gesellschaftlichen Realitäten. Tatsächlich dient diese Formulierung ebenfalls nur dazu, Mütter unsichtbar zu machen. Im wahren Leben sind nämlich 90 Prozent der alleinerziehenden Eltern alleinerziehende Mütter. Im Familienreport von 2017 des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend können wir lesen:

„2016 gab es 1,6 Millionen Alleinerziehende, davon waren 1,4 Millionen alleinerziehende Mütter und 182.000 alleinerziehende Väter. Damit sind neun von zehn Alleinerziehenden weiblich“. (Familienreport des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend – Leistungen, Wirkungen, Trends, 2017).

Neun von zehn Alleinerziehenden sind nicht einfach nur „weiblich“ als Gegenüber von „männlich“. Nein, sie sind Mütter und Mütter sind kein Gegenüber von Vätern, weil der Körper der Mutter in realiter 99 % der Körperarbeit leistet, damit Menschen überhaupt existieren.

SPIEGEL ONLINE schrieb schon 2012:

„Fast jede fünfte Mutter ist alleinerziehend… Insgesamt lebten 2010 nach dem Ergebnis des Mikrozensus etwa acht Millionen Mütter mit mindestens einem minderjährigen Kind in einem Haushalt… Mehr als 80 Prozent der Mütter versorgten 2010 ein oder zwei Kinder. Zwölf Prozent betreuten drei; drei vier und weniger als ein Prozent fünf oder mehr Kinder“. (SPIEGEL ONLINE: Fast jede fünfte Mutter ist Alleinerziehende: 11.5.2012).

Kristina Maroldt stellt 2017 in der BRIGITTE fest, dass sich seit 2008 die Situation alleinerziehender Mütter durch das neue Unterhaltsrecht verschärft hat. Sie schreibt:

„Das 2008 geänderte Unterhaltsrecht etwa zwingt Alleinerziehende quasi, ab dem dritten Geburtstag des Kindes einen Ganztagsjob anzunehmen, selbst wenn sie mehrere Kinder großziehen. Der Alltag wird so zum erschöpfenden Hamsterrad“. (Maroldt, Kristina: BRIGITTE: 20/2017).

Die Autorin ergänzt:

„Dazu kommt: Noch immer zahlt nur jeder zweite Ex-Partner Unterhalt für die Kinder, nur jeder vierte den Betrag, der gesetzlich vorgeschrieben ist. Statt Alleinerziehende für ihren überdurchschnittlichen Einsatz zu belohnen, besteuert der Staat sie fast so hoch wie Singles“. (ebenda).

Die OECD Studie von 2009 stellte hierzu fest, dass Deutschland im internationalen Vergleich bei der steuerlichen Belastung von Alleinerziehenden besonders negativ hervorsticht. Das Portal http://www.alleinerziehend.net schreibt dazu:

„Eine Studie der OECD offenbart: Alleinerziehende sind in Deutschland im internationalen Vergleich steuerlich extrem benachteiligt. Besonders weit über dem OECD-Mittel liegt die Belastung bei alleinstehenden Geringverdienern und Alleinerziehenden, schreibt die Organisation. Beispiele der Studie machen die Ungerechtigkeiten des Systems klar: Wer nur zwei Drittel des Durchschnittslohnes kassiert und alleine zwei Kinder durchbringen muss, bei dem summierten sich Steuern und Abgaben im Jahr 2009 auf 31,3 Prozent der Arbeitskosten. Im OECD-Durchschnitt waren es lediglich 16,9 Prozent.“ (www.alleinerziehend.net, Artikel 338).

SPIEGEL ONLINE bestätigt die hoch prekäre Situation von alleinerziehenden Müttern mit aktuellen Zahlen, welche die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf das Familienministerium aufgedeckt hat, allerdings – patriarchatskonform – ohne das Wort Mütter im gesamten Bericht auch nur einmal zu erwähnen. SPIEGEL ONLINE schreibt:

„Viele Alleinerziehende bekommen von ihrem Ex-Partner keinen Unterhalt fürs Kind. Seit einer Gesetzesreform im Jahr 2017 springt der Staat immer öfter ein – bekommt das Geld aber später nur selten zurück. Die Zahl der Alleinerziehenden, denen der Staat den Unterhalt des Ex-Partners vorschießt, hat im vergangenen Jahr um rund 75 Prozent zugenommen… Während Mitte 2017 für 414 000 Kinder Unterhaltsvorschuss gezahlt wurde, waren es Ende März schon fast 717 000 Kinder… Die Kosten für den Unterhaltsvorschuss beliefen sich dem Bericht zufolge 2017 auf insgesamt 1,1 Milliarden Euro. Zurückbekommen hat der Staat davon weniger als ein Fünftel – gut 209 Millionen Euro“. (SPIEGEL ONLINE: Staat streckt Unterhalt für 714 000 Kinder vor: 17.7.2018).

Begründet wird dies damit, dass bei manchen Ex-Partnern schlicht nichts zu holen sei, bzw. die Behörden nicht über genug qualifiziertes Personal verfügen würden, um die vielen Fälle abzuarbeiten, schreibt das Online-Magazin weiter.

Botschaft von Vater Staat an Mütter:

Die Botschaft von Vater Staat an die Mütter ist also: Wenn ihr den von Vater Staat vorgesehenen Raum für Kinder, in Patriarchalgesetze zementiert in Form der Ehe und Vaterrolle als Ernährermodell, also den Raum des privaten Raubes und des besonders durch häusliche Gewalt bedrohten Raums verlasst, dann wird das Vaterstaatssystem diese systemaufmüpfigen Mütter und deren Kinder bestrafen. Einmal durch die neue Väterrechtssprechung, welche Mütter unter Androhung des Verlusts des eigenen Sorgerechts dazu zwingt, das Umgangsrecht selbst mit gewalttätigen Vätern zu ermöglichen, obwohl der biologische Beitrag des Vaters zur Lebensentstehung, wie wir aus den Mutterbiologischen Tatsachen inzwischen wissen, eben nicht bei 50 Prozent liegt, sondern in der Körperrealität minimal ist. Zweitens verlieren Alleinerziehende Mütter zudem bei dem heute immer häufiger von der Patriarchats-Politeia propagierten Form des Wechselmodells jeden finanziellen Ausgleich durch den Mann, der in der Regel vollerwerbstätig bleiben konnte, weil ja irgendwer und konkret die Mutter die Fürsorgearbeit übernehmen musste, deswegen zumindest zeitweise eben nicht vollerwerbstätig sein konnte und damit fast immer große eigene finanzielle Einbußen verkraften muss und zwar lebenslang, was aber nicht an der Leistungsfähigkeit von Müttern liegt, die ist nämlich in der Tat überproportional hoch, sondern daran, dass ihre Arbeit, die eigentliche Arbeit, patriarchatsideologischkonform, nicht Arbeit genannt werden und schon gar nicht bezahlt werden darf.

Tatsächlich folgt der Mutterschaft eine beschämende Armut in doppelter Hinsicht, denn der Mütterarmut mit heranwachsenden Kindern folgt ja die Mütterarmut im Alter. Im Februar 2018 veröffentlichte Irene Götz, Professorin im Bereich Europäische Ethnologie an der Ludwig-Maximilian-Universität, erste Forschungsergebnisse zur gesellschaftsbeschämenden prekären Situation von Frauen im Ruhestand in einem Gastbeitrag in der ZEIT mit der aussagekräftigen, zum Himmel schreienden Überschrift: „Sie kochen Kohlrabiblätter aus und heizen nur ein Zimmer“. Die Forscherin schreibt in ihrem Beitrag:

„Frauen sind besonders von der Altersarmut gefährdet, da sie auch ihr ganzes Berufsleben lang weniger verdienen als Männer. Sie waren und sind es noch immer, die für die Kindererziehung und oft auch für die Pflege der Eltern Abstriche bei der Karriere machen“. (Götz, Irene: Die ZEIT: 7.2.2018).

Schon einen Abschnitt vorher stellte sie klar:

„Die Armut der Menschen ab 65 Jahren hat im Vergleich zu allen anderen Altersgruppen in Deutschland im Zeitraum von 2005 bis 2016 am stärksten zugenommen. Das zeigt eine Studie des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes … Laut den Zahlen der deutschen Rentenversicherung bekamen langjährig versicherte Männer im Westen rund 1200 Euro Rente … Die Durchschnittsrente für langjährig versicherte Frauen in den alten Bundesländern lag bei rund 700 Euro“. (ebenda).

Auch hier wird die monetäre Schere zwischen Frauen und Männern, genau gesagt zwischen Vätern und Müttern überdeutlich. Und was eine Rente von 700 Euro in deutschen Großstädten mit kaum mehr bezahlbaren Mieten im praktischen Leben für Konsequenzen hat, liest sich dann so:

„Manche heizten nur noch ein Zimmer in der Wohnung, kündigten das Zeitungsabo oder den Sportverein, fuhren nicht mehr mit dem öffentlichen Verkehr, suchten den ganzen Tag nach billigen Lebensmitteln, kochten Kohlrabiblätter aus, die im Supermarkt weggeworfen wurden, oder ließen ihre Zahnschmerzen nicht mehr behandeln“. (ebenda).

Irene Götz konstatiert, „dass sozialer Rückzug eine häufige Folge der Altersarmut ist“, was bedeutet, dass ausgerechnet diejenigen in unserer Gesellschaft, nämlich die Mütter, welche mit ihrer Fürsorgearbeit die soziale Basis unserer Gesellschaft legen, im Alter nicht nur finanziell abgestraft werden durch Altersarmut, sondern ausgerechnet aufgrund ihrer Fürsorgearbeit durch Prekarisierung im Alter sozial ausgegrenzt werden. Ein absurdes System! Götz weist zudem darauf hin, dass viele dieser Frauen aus gutbürgerlichen Milieus stammen und ihr sozialer Abstieg mit der Scheidung begann.

Tatsächlich betrifft aber die Mütterarmut im Alter mit der Rentenzahlung auch verheiratete Frauen, denn die Mütter, deren „1-Billionen-Werte-Fürsorgearbeit“ als Arbeit im Bruttoinlandsprodukt unsichtbar gemacht wird, erhalten, wenn der Ehemann stirbt, nur noch die Hälfte der Rente, welche ja eigentlich partnerschaftlich durch Arbeitsteilung erwirtschaftet wurde, nämlich durch mütterliche Kindererziehung und väterliche Erwerbsarbeit, während der Mann, der ausschließlich erwerbsgearbeitet hat, beim Tod seiner Ehefrau praktisch keine Abstriche bei der Rente hinnehmen muss.

Die politischen Verbesserungen bei der Mütterrente, welche inzwischen Erziehungszeiten als Erwerbsarbeitszeiten rudimentär berücksichtigen und immer wieder von lautstarken medialen Protesten begleitet werden, sind in der Tat nur ein Abspeisen mit Almosen, was die realen Zahlen belegen. Tatsächlich braucht es eine grundlegende Veränderung in der ökonomischen und politischen Bewertung von Fürsorgearbeit (Care-Arbeit) insgesamt, denn die Fürsorgearbeit betrifft ja nicht nur die Erziehungszeit von Kindern, sondern auch die Pflegezeit im Alter. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes werden 71 Prozent aller Pflegefälle zu Hause versorgt. (ZEIT ONLINE: Mehrheit der Pflegebedürftigen wird von Angehörigen versorgt: 12.3.2015). Und auch hier sind das nicht einfach geschlechtsneutrale „Angehörige“, wie auch in diesem Artikel vermittelt wird. Tatsächlich erfolgt die häusliche Pflege zu 65 Prozent durch Frauen und nur zu 35 Prozent durch Männer, wie dem Gesundheitsbericht des Bundes von 2015 zu entnehmen ist. (www.gbe-bund.de).

Wie an dieser Stelle noch einmal überdeutlich wird, arbeiten Mütter enorm viel und haben auch schon immer sehr viel gearbeitet. Das Problem der gesellschaftlichen Mütterarmut, die wir selbst in Deutschland, der stärksten Volkswirtschaft Europas, weit verbreitet finden, offenbart nur das eigentliche strukturelle Problem des Patriarchats: die systemgewollte Unsichtbarmachung von Müttern.

Dass Mütter im Patriarchat ins Private, in den Raum des Raubes verbannt wurden und werden, ist auch die Grundlage dafür, dass die Gesellschaft nicht darauf vorbereitet ist, dass, wenn Mütter erwerbsarbeiten, also in den öffentlich-patriarchal-manngott-definierten ökonomischen Raum eintreten, die Fürsorgearbeit liegen bleibt, also nun von der öffentlichen Hand übernommen werden muss. Und das passiert völlig unzureichend, was die schlechte quantitative und qualitative Situation von Kinderkrippen, Kindertagesstätten und Pflegeheimen überdeutlich macht. Auf einmal wird sichtbar, dass Fürsorgearbeit, die Carearbeit, die eigentliche Arbeit ist, ohne die eine Gesellschaft nicht überleben – nicht leben kann. Und es wird sichtbar, dass diese Fürsorgearbeit monetär entlohnt werden muss, und zwar anständig gerade auch mit Blick auf die bisher katastrophalen Zustände bezüglich der Quantität und der Qualität.

Kristin Haug schreibt am 8.6.2018 in SPIEGEL ONLINE, dass in Deutschland die nächsten Jahre

300 000 Kitaplätze und 107 000 Erzieher fehlen. Patriarchatskonform schreibt der SPIEGEL natürlich Erzieher, obwohl vor allem Frauen in diesem Bereich mit seiner schlechten Bezahlung und seinem zu niedrigem Personalschlüssel arbeiten, so dass auch hier die Fürsorgearbeit, die auch im öffentlich-patriarchal ökonomischen Raum vor allem von Frauen – viele von ihnen Mütter- geleistet wird, als Arbeit von Frauen unsichtbar gemacht wird. Trotz Rechtsanspruch fehlen in allen Bundesländern Kitaplätze und auch das trifft wieder überwiegend Frauen. Kristin Haug beschreibt stellvertretend für viele junge, gut ausgebildete Frauen die Situation von Katharina Mahrt:

„Katharina Mahrt hätte nie gedacht, dass sie auch eine dieser Frauen werden würde. Frauen, die wegen des Kindes nicht arbeiten gehen können, die beruflich zurückstecken müssen, die sich mit ihrem Freund streiten, weil die Kinderbetreuung an ihnen hängen bleibt. Weil sie weniger verdienen als ihr Partner. Und nun ist sie genau in diese Rolle hineingeraten, weil sie für ihren 17 Monate alten Sohn Jan keinen Betreuungsplatz findet. Sie hatte sich bei Dutzenden Kitas beworben und es am Ende auf 20 Wartelisten geschafft. Eigentlich wollte sie Jan mit einem Jahr in die Kita geben, um ihren Master in Europäischer Ethnologie abzuschließen, doch nun muss sie ihre Elternzeit verlängern, ihren Abschluss verschieben, um ihr Bafög bangen und hoffen, dass sie dann noch promovieren kann. „Das stresst total“, sagt sie. „Wir haben uns auf den Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz verlassen, doch wir wurden im Stich gelassen“. (Haug Kristin: Wir müssen draußen bleiben: SPIEGEL ONLINE 08.06.2018).

Um 107 000 Kitaplätze zusätzlich zu realisieren müsste der Staat 4,9 Milliarden Euro jährlich in die Kitas investieren, was eine Erhöhung der derzeitigen Ausgaben um ein Drittel bedeuten würde, schreibt die Bertelsmann-Stiftung in ihrer Studie von 2017 über die Qualität in deutschen Kitas und verweist auf den Betreuungsschlüssel als ein wichtiges Qualitätsmerkmal, der nicht nur zwischen den einzelnen Bundesländern nach wie vor sehr unterschiedlich ist, sondern vor allem auch in allen nicht ausreichend. Alina Leimbach und Sabine Menkens schreiben über den Betreuungsschlüssel:

„Als Indikator für die Qualität der Betreuung gilt der sogenannte Betreuungsschlüssel. Nach den Empfehlungen der Stiftung sollte sich eine Vollzeitfachkraft um maximal drei Kleinkinder in Krippen (bis zwei Jahre) beziehungsweise um 7,5 Kindergartenkinder (drei bis sechs Jahre) kümmern. Und wie steht es mit der Realität? Bundesweit hat der Schlüssel sich bei den Kindergartenkindern zwischen 2015 und 2016 (Erhebung März) im Schnitt von 9,3 auf 9,2 Kinder pro Fachkraft leicht verbessert. Im Westen kommen dabei 8,5, im Osten 12 Kinder auf eine Betreuungsperson“. (Leimbach, Alina, Menkens, Sabine; Bertelsmann-Studie, 28.08.2017).

Die finanzielle Situation im Fürsorgebereich von Kleinkindern sieht aber im realen Leben noch einmal ganz anders aus, denn was die Krippen betrifft, werden ja im Osten der Bundesrepublik Deutschland nur 50 Prozent und im Westen sogar nur 30 Prozent in Kitas betreut. Das bedeutet 50 Prozent der Kinder im Osten und sogar 70 Prozent der Kinder im Westen werden zu Hause zum überwiegenden Teil von Müttern betreut, deren gesellschaftsgrundbildende Fürsorgearbeit völlig im dunklen Loch einer verleugneten, monetär nur mit Almosen abgespeisten Nichtarbeit verschwindet, wofür sie, die Mütter, dann im Laufe ihres Lebens doppelt und dreifach bestraft werden, je nachdem, ob sie es schaffen nicht geschieden oder verwitwet zu werden. Und selbst, wenn sie es schaffen, eine Ehe zu führen, wie Vater Staat es sich vorstellt, und zusätzlich zu erwerbsarbeiten, werden sie spätestens mit der Rente in den sozialen Abgrund gestoßen, denn die Frauenrente beträgt für die meisten Frauen im reichsten Staat Europas nur 50 Prozent der Rente von Männern.

Aber die Rechnung zur unsichtbaren Fürsorgearbeit geht immer noch nicht auf, denn der Mensch ist nun mal nicht nur als Kind besonders fürsorgebedürftig, sondern ebenso im Alter. Schauen wir hier auf die Pflegesituation, so sieht es in der Altenpflege noch prekärer aus. Tina Groll schreibt in ihrem Artikel: „Der Pflege gehen die Kräfte aus“:

„Der Fachkräftemangel in der Pflege ist erheblich – und wird noch schlimmer werden. Die Politik rechnet mit viel zu kleinen Zahlen… Hinzu kommt, dass die Arbeitsbedingungen oft schlecht sind. Der Stress ist groß, die psychischen Belastungen und die körperlichen Anforderungen durch schweres Heben und Schichtdienste sind enorm, die Bezahlung ist dagegen vergleichsweise schlecht… Viele Pflegeheime und Pflegedienste behelfen sich angesichts der Personalnot mit angelerntem Personal… Experten wie der Pflegekritiker Claus Fussek kritisieren diese Zustände. Viele der heutigen Beschäftigten in der Pflege hätten in dem Beruf eigentlich nichts zu suchen, sagt er. Müsste man jedoch all die Hilfskräfte und Quereinsteiger durch richtiges Fachpersonal ersetzen, könnten viele Pflegebedürftige gar nicht mehr versorgt werden“. (Groll, Tina: „Der Pflege gehen die Kräfte aus“. ZEIT ONLINE: 04.05.2018).“

Literaturverzeichnis:

http://www.alleinerziehend.net, Artikel 338

Berghof Foundation: www.frieden-fragen.de: Stand 03.08.2018

Buntrock, Sabine: www.muetterarmut-ist-peinlich.de

Die Presse“: „Self-Made-Milliardärinnen: Eine wahre Rarität“ vom 06.03.2013

Familienreport des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend – Leistungen, Wirkungen, Trends, 2017

http://www.gbe-bund.de

Götz, Irene: „Sie kochen Kohlrabiblätter aus und heizen nur ein Zimmer“: Die ZEIT: 7.2.2018

Groll, Tina: „Der Pflege gehen die Kräfte aus“. ZEIT ONLINE: 04.05.2018

Haug Kristin: „Wir müssen draußen bleiben“: SPIEGEL ONLINE 08.06.2018

Konrad-Adenauer-Stiftung, 2008

Leimbach, Alina, Menkens, Sabine; Bertelsmann-Studie, 28.08.2017

Marçal, Katrine: Machonomics, Die Ökonomie und die Frauen, 2016

Maroldt, Kristina: BRIGITTE: 20/2017

Mies, Maria; Shiva, Vandana: Ökofeminismus; Die Befreiung der Frauen, der Natur und unterdrückter Völker; Eine neue Welt wird geboren; 2016

Mühlmann, Sophie: „Warum Asiens Powerfrauen in den Gebärstreik treten“: Die WELT: 30.06.2013

Schmalenbach, Merle: „Dienstmägde für Deutschland“: ZEIT ONLINE: 15.06.2017

SPIEGEL ONLINE: „Fast jede fünfte Mutter ist Alleinerziehende“: 11.5.2012

SPIEGEL ONLINE: „Staat streckt Unterhalt für 714 000 Kinder vor“: 17.7.2018).

Sydow, Christian: „Das schöne Gesicht der Ausbeutung“: SPIEGEL ONLINE: 24.07.2018

United Nations Report, 1980

http://www.vermoegenmagazin.de, 03.08.2018

http://www.welt.de: Frauen erledigen zwei Drittel der Arbeit weltweit; 25.06.2010

ZEIT ONLINE: „Mehrheit der Pflegebedürftigen wird von Angehörigen versorgt“: 12.03.2015

An english translation of this text, translated by Deep L:

Maternal poverty in Germany

Text: Dr. Kirsten Armbruster from the book: Mütterarmut -Ein Streitschrift wider eine von Männern definierte und nur am Mann orientierte Ökonomie“ („Mother’s Poverty – A Dispute Paper Against an Economy Defined by Men and Oriented Only on Men“), german, 2019, pp. 79-96

 

See also

Maternal poverty worldwide

The lie that mothers don’t work

„In the EU, Germany is only the seventh richest country. Luxembourg comes first. Luxembourg’s GDP is 267 percent above the EU average. This means that the tiny country of Luxembourg is twice as rich as the EU’s strongest economy. No statistics were available on the distribution of capital between women and men in Luxembourg. However, private income (PI) is estimated to be 99 percent penis income (PI). Sure, women don’t work. The men do not work in Luxembourg either, because most of the money there does not belong to the resident population, but to „foreign“ employees, who have their capital worked there alienated from the body, privately accumulating their rape trees and generously tax-exempt according to the father’s bubble type. But let’s get back to the situation of mothers in Germany:

The Bertelsmannstiftung study of October 23, 2017 shows that Germany – the strongest economy in Europe – has a long-term child poverty rate of 21 percent. That would be embarrassing for a motherland. For father state, the governor of the patriarchate, obviously not. No outcry in the big politics, the public space of the Politeia! And child poverty? What a misleading concept, as if children were falling from the sky, growing on trees, or shooting out of the ground like mushrooms. But they don’t. And the term child poverty shows only in mirror image the way of thinking and acting of the patriarchate, which tries by all means to disguise biologically real physicalities, namely the fact that children are never born of fathers, but always and exclusively of mothers.

Child poverty is therefore in reality always mother poverty!

The mother-biological reality of the body is thus not only obscured and made invisible by economic theory models, which are all oriented exclusively towards the economic God-Man, but also by the father state itself. No wonder he creates the legal and fiscal framework conditions for mating family marriages, for marriage, as the originally purely heteronormatively fixed mating patriarchal model for the legitimation of paternity, is in first place in Article 6 of the German Basic Law. It’s only second in fourth place:

 Every mother is entitled to the protection and care of the community.

The father state clearly does not do justice to this four-fold sentence of the 6th Basic Law.

Sabine Buntrock, president of the association „Mütterarmut-is-tpeinlich“, writes on the website of the association:

„For many women, maternity with all its disadvantages begins as early as during pregnancy. Almost all employers do not hire expectant mothers. Expectant fathers are not discriminated against. On the contrary, a father-to-be is assumed to have a growing sense of responsibility. In summary, the following tends to apply to the free economy: motherhood discriminates against or ends careers, fatherhood promotes careers…. Broad sections of society also fuel prejudices against mothers in the workplace. High default risks are assumed for mothers. This is why they are not only rarely considered for management tasks. As a result, young mothers often earn much less than fathers who are not better qualified. If the children are big, a woman in her prime is supposed to be old. Almost always – in contrast to men – too old to aspire to a real career. Paradoxically, for men who die much earlier, the opposite is almost always true. The father of 50 or 60 is often the ideal candidate for the best-paid management positions. He radiates competence with grey hair and a wealthy body… If you still cannot or do not want to perceive the special, politically very ignored discrimination of mothers, please inform yourself with various statistics. Poverty is female! Maternity is the greatest risk of poverty for women of all ages. This is proven by all statistics…. It is time that the disadvantages of mothers and especially maternal poverty were addressed and reduced.“ (http://www.muetterarmut-ist-peinlich.de).

If we continue to work on the Bertelsmann Study of 2017, then it is considered particularly vulnerable to poverty:

„Children of single parents, children with at least two siblings and children with low-skilled parents“. (Bertelsmann Study, 2017).

First and foremost here: Children of single parents. This formulation is also misleading because it deliberately conceals the realities of the body and thus the social realities. In fact, this formulation also serves only to make mothers invisible. In real life, 90 percent of single parents are single mothers. We can read in the 2017 Family Report of the Federal Ministry for Family Affairs, Senior Citizens, Women and Youth:

„In 2016, there were 1.6 million single parents, of whom 1.4 million were single mothers and 182,000 single fathers. This means that nine out of ten single parents arefemale„. (Family Report of the Federal Ministry for Family Affairs, Senior Citizens, Women and Youth – Benefits, Effects, Trends, 2017).

Nine out of ten single parents are not simply „female“ as the counterpart of „male“. No, they are mothers and mothers are not the opposite of fathers, because the mother’s body does 99% of the body work in real terms, so that people exist at all.

SPIEGEL ONLINE already wrote in 2012:

„Almost every fifth mother is a single parent. … According to the microcensus, a total of around eight million mothers with at least one minor child lived in one household in 2010. … More than 80 percent of mothers cared for one or two children in 2010. Twelve percent looked after three; three four and less than one percent five or more children. (SPIEGEL ONLINE: Almost every fifth mother is a single parent: 11.5.2012).

Kristina Maroldt notes in 2017 in BRIGITTE that since 2008 the situation of single mothers has been aggravated by the new maintenance law. She writes:

„For example, the maintenance law amended in 2008 virtually forces single parents to take on a full-time job from the child’s third birthday, even if they raise several children. Everyday life thus becomes an exhaustive „hamster wheel“. (Maroldt, Kristina: BRIGITTE: 20/2017).

The author adds:

„Plus: Still, only every second ex-partner pays alimony for the children, only every fourth pays the amount prescribed by law. Instead of rewarding single parents for their above-average efforts, the state taxes them almost as much as singles. (ibid.).

The 2009 OECD study found that Germany stands out in a particularly negative way in the international comparison of the tax burden on single parents. The portal http://www.alleinerziehend.net writes about it:

„A study by the OECD reveals Single parents in Germany are extremely disadvantaged in tax terms by international standards. The burden on single low-income earners and single parents is particularly high above the OECD average, writes the organisation. Examples of the study make clear the injustices of the system: Those who collect only two thirds of the average wage and have to bring through two children alone, had taxes and levies in 2009 added up to 31.3 percent of the labor costs. The OECD average was only 16.9 percent.“ (http://www.alleinerziehend.net, Article 338).

SPIEGEL ONLINE confirms the highly precarious situation of single mothers with current figures, which the Süddeutsche Zeitung uncovered with reference to the Ministry of Family Affairs, but – patriarchally compliant – without even mentioning the word mothers once in the entire report. SPIEGEL ONLINE writes:

„A lot of single parents don’t get child support from their ex-partners. Since a law reform in 2017, the state has been stepping in more and more often – but rarely gets the money back later. The number of single parents to whom the state advances the maintenance of their ex-partner has increased by around 75 percent over the past year. … While in mid-2017 414,000 children were paid a maintenance advance, by the end of March the figure had risen to almost 717,000. … According to the report, the cost of the maintenance advance totalled 1.1 billion euros in 2017. The state got back less than a fifth of this – a good 209 million euros. (SPIEGEL ONLINE: State advances alimony for 714 000 children: 17.7.2018).

The reason given for this is that some ex-partners simply have nothing to get, or the authorities do not have enough qualified personnel to deal with the many cases, the online magazine continues.

Message from father state to mothers:

The message from father state to the mothers is thus: If you leave the space for children provided by father state, cemented in patriarchal laws in the form of marriage and father role as breadwinner model, i.e. the space of private robbery and the space threatened especially by domestic violence, then the father state system will punish these system rebellious mothers and their children. First, through the new paternity law, which forces mothers, under threat of losing their own custody, to make the right of contact even with violent fathers possible, although the biological contribution of the father to the emergence of life, as we now know from mother-biological facts, is not 50 percent, but minimal in physical reality. Secondly, single mothers lose all financial compensation through the man, who could usually remain fully employed, because somebody and specifically the mother had to take over the welfare work, because of this, at least temporarily, they could not be fully gainfully employed and thus almost always have to cope with large financial losses of their own for the rest of their lives, which, however, is not due to the ability of mothers, which is in fact disproportionately high, but to the fact that their work, the actual work, is patriarchal ideologically compliant, is not called work and certainly must not be paid.

In fact, motherhood is followed by shameful poverty in two respects, because maternal poverty with growing children follows maternal poverty in old age. In February 2018, Irene Götz, Professor of European Ethnology at Ludwig Maximilian University, published the first research results on the socially shameful precarious situation of retired women in a guest article in the ZEIT with the expressive, sky-high headline: „They cook cabbage leaves and heat only one room“. The researcher writes in her contribution:

„Women are particularly vulnerable to poverty in old age because they earn less than men throughout their working lives. They were, and still are, the ones who cut back on their careers for the sake of raising their children and often for the sake of caring for their parents. (Götz, Irene: Die ZEIT: 7.2.2018).

She had already clarified a section before:

„Compared to all other age groups in Germany, poverty among people aged 65 and over increased the most between 2005 and 2016. This is shown by a study by the Paritätischer Wohlfahrtsverband … According to the figures of the German pension insurance scheme, men who had been insured for many years in the West received a pension of around 1200 euros … The average pension for women who had been insured for many years in the old federal states was around 700 euros“. (ibid.).

Here, too, the monetary gap between women and men, to be precise between fathers and mothers, becomes abundantly clear. And the consequences of a pension of 700 euros in large German cities with barely affordable rents in practical life can be read like this:

„Some people only heated one room in their flat, cancelled their newspaper subscription or sports club, stopped using public transport, searched for cheap food all day long, cooked kohlrabi leaves that were thrown away in the supermarket, or stopped having their toothaches treated. (ibid.).

Irene Götz states that „social withdrawal is a frequent consequence of poverty in old age“, which means that precisely those in our society, namely the mothers who lay the social foundation of our society with their care work, are not only punished financially in old age by poverty in old age, but are socially excluded precisely because of their care work by precarisation in old age. An absurd system! Götz also points out that many of these women come from middle-class backgrounds and their social decline began with divorce.

In fact, however, maternal poverty in old age with the pension payment also affects married women, because the mothers whose „1 trillion value care work“ is made invisible as work in the gross domestic product, receive, when the husband dies, only half of the pension, which was actually earned in partnership through the division of labour, namely through motherly child-rearing and fatherly gainful employment, while the husband, who has worked exclusively in gainful employment, must accept practically no cutbacks in the pension upon the death of his wife.

The political improvements in the maternal pension, which in the meantime rudimentarily take account of child-rearing periods as working hours and are repeatedly accompanied by loud media protests, are in fact only a fob with alms, as the real figures prove. In fact, there needs to be a fundamental change in the economic and political assessment of care work as a whole, because care work does not only concern the time children spend raising children, but also care time in old age. According to figures from the Federal Statistical Office, 71 percent of all nursing cases are treated at home. (ZEIT ONLINE: majority of those in need of long-term care are cared for by relatives: 12.3.2015). And here, too, these are not simply gender-neutral „relatives“, as is also explained in this article. In fact, 65 percent of home care is provided by women and only 35 percent by men, according to the 2015 Federal Health Report. (www.gbe-bund.de).

As it becomes abundantly clear at this point, mothers work enormously hard and have always worked very hard. The problem of social maternal poverty, which we find widespread even in Germany, the strongest economy in Europe, only reveals the actual structural problem of patriarchy: the systemic invisibility of mothers.

The fact that mothers in patriarchy have been and are banished into the private sphere, into the realm of robbery, is also the basis for the fact that society is not prepared for the fact that when mothers enter gainful employment, i.e. into the economic realm defined by the public patriarchal man-god, the work of care remains, i.e. must now be taken over by the public sector. And this is happening completely inadequately, which makes the poor quantitative and qualitative situation of crèches, day-care centres and nursing homes abundantly clear. Suddenly it becomes apparent that care work is the real work without which a society cannot survive – cannot live. And it becomes apparent that this care work must be remunerated in monetary terms, and in a decent manner, especially in view of the catastrophic conditions that have hitherto existed with regard to quantity and quality.

Kristin Haug writes on 8.6.2018 in SPIEGEL ONLINE that the next years in Germany will be

300,000 daycare places and 107,000 educators are missing. In line with patriarchy, SPIEGEL of course writes educators, although women in particular work in this area with their poor pay and their too low personnel key, so that here too the care work, which is also carried out in the public patriarchal economic space above all by women – many of them mothers – is made invisible as the work of women. In spite of legal entitlement, there are no daycare places in all federal states, and this again mainly affects women. Kristin Haug describes the situation of Katharina Mahrt on behalf of many young, well-educated women:

„Katharina Mahrt never thought she would become one of these women. Women who can’t go to work because of the child, who have to put themselves back on the job, who argue with their boyfriend because childcare stays with them. Because they earn less than their partner. And now she has gotten into exactly this role, because she cannot find a place for her 17-month-old son Jan. She had applied to dozens of kindergartens and made it to 20 waiting lists. Actually she wanted to give Jan a year to go to the nursery to complete her master’s degree in European Ethnology, but now she has to extend her parental leave, postpone her graduation, fear for her Bafög and hope that she will then be able to do her doctorate. „It’s stressing us out,“ she says, „we relied on the legal right to a place in a daycare center, but we were left in the lurch.“ (Haug Kristin: We have to stay outside: SPIEGEL ONLINE 08.06.2018).

The Bertelsmann Foundation writes in its 2017 study on quality in German daycare centers that the government would have to invest 4.9 billion euros annually in the daycare centers in order to realize 107,000 additional daycare places, which would mean an increase in current spending by a third. The Bertelsmann Foundation refers to the care key as an important quality feature, which not only continues to vary greatly between the individual states, but is also insufficient in all. Alina Leimbach and Sabine Menkens write about the care key:

„The so-called care key is used as an indicator of the quality of care. According to the Foundation’s recommendations, a full-time specialist should look after a maximum of three infants in crèches (up to two years old) or 7.5 kindergarten children (three to six years old). And what about reality? Nationwide, the key for kindergarten children improved slightly on average from 9.3 to 9.2 children per skilled worker between 2015 and 2016 (March survey). In the west, 8.5 children per „caregiver“, in the east 12 children per „caregiver“. (Leimbach, Alina, Menkens, Sabine; Bertelsmann study, 28.08.2017).

However, the financial situation in the care sector for small children looks quite different in real life, because as far as crèches are concerned, only 50 percent in the east of the Federal Republic of Germany and only 30 percent in the west are cared for in day-care centres. That means 50 percent of the children in the East and even 70 percent of the children in the West are cared for at home by mothers for the most part, whose basic social welfare work disappears completely in the dark hole of a denied non-work, fobbed off only with alms, for which they, the mothers, are punished twice and three times in the course of their lives, depending on whether they manage not to get divorced or widowed. And even if they manage to marry, as father state imagines, and in addition to gainful employment, they are pushed at the latest with the pension into the social abyss, because the women’s pension amounts for most women in the richest state of Europe only 50 percent of the pension of men.

But the calculation for invisible care work is still not working, because people are not only in need of special care as children, but also in old age. If we look at the care situation here, things look even more precarious in nursing care for the elderly. Tina Groll writes in her article: „Care is running out of strength“:

„The shortage of skilled nursing staff is considerable – and will become even worse. Politicians are reckoning with figures that are far too small… In addition, working conditions are often poor. The stress is great, the psychological strain and the physical demands of heavy lifting and shift work are enormous, but the pay is comparatively poor… Many nursing homes and care services make do with semi-skilled personnel in view of the staff shortage… Experts such as the nursing critic Claus Fussek criticise these conditions. He says that many of today’s nursing staff have no place in the profession. However, if all the helpers and career changers had to be replaced by the right specialists, many people in need of care could no longer be cared for. (Groll, Tina: „Care is running out of strength.“ ZEIT ONLINE: 04.05.2018).“

Bibliography:

http://www.alleinerziehend.net, Artikel 338

Berghof Foundation: www.frieden-fragen.de: Stand 03.08.2018

Buntrock, Sabine: www.muetterarmut-ist-peinlich.de

Die Presse“: „Self-Made-Milliardärinnen: Eine wahre Rarität“ vom 06.03.2013

Familienreport des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend – Leistungen, Wirkungen, Trends, 2017

http://www.gbe-bund.de

Götz, Irene: „Sie kochen Kohlrabiblätter aus und heizen nur ein Zimmer“: Die ZEIT: 7.2.2018

Groll, Tina: „Der Pflege gehen die Kräfte aus“. ZEIT ONLINE: 04.05.2018

Haug Kristin: „Wir müssen draußen bleiben“: SPIEGEL ONLINE 08.06.2018

Konrad-Adenauer-Stiftung, 2008

Leimbach, Alina, Menkens, Sabine; Bertelsmann-Studie, 28.08.2017

Marçal, Katrine: Machonomics, Die Ökonomie und die Frauen, 2016

Maroldt, Kristina: BRIGITTE: 20/2017

Mies, Maria; Shiva, Vandana: Ökofeminismus; Die Befreiung der Frauen, der Natur und unterdrückter Völker; Eine neue Welt wird geboren; 2016

Mühlmann, Sophie: „Warum Asiens Powerfrauen in den Gebärstreik treten“: Die WELT: 30.06.2013

Schmalenbach, Merle: „Dienstmägde für Deutschland“: ZEIT ONLINE: 15.06.2017

SPIEGEL ONLINE: „Fast jede fünfte Mutter ist Alleinerziehende“: 11.5.2012

SPIEGEL ONLINE: „Staat streckt Unterhalt für 714 000 Kinder vor“: 17.7.2018).

Sydow, Christian: „Das schöne Gesicht der Ausbeutung“: SPIEGEL ONLINE: 24.07.2018

United Nations Report, 1980

http://www.vermoegenmagazin.de, 03.08.2018

http://www.welt.de: Frauen erledigen zwei Drittel der Arbeit weltweit; 25.06.2010

ZEIT ONLINE: „Mehrheit der Pflegebedürftigen wird von Angehörigen versorgt“: 12.03.2015

Die Lüge, dass Mütter nicht arbeiten

Aus dem Buch: Armbruster, Kirsten: „Mütterarmut – Eine Streitschrift wider eine von Männern definierte und nur am Mann orientierte Ökonomie, 2019, S. 43-63, überall im Buchhandel und im Internet erhätlich, Print: 8,90 €; e-book: 3,99 €

If  you scroll down, you´ll find an english version of this text, translated by Deep L:

siehe auch: Bücher von Kirsten Armbruster

Mütterarmut weltweit

Neu: MÜTTERARMUT – das Buch

#MothersToo – Gegen Mütterarmut- Internationaler Frauentag 2019

 

Die Lüge, dass Mütter nicht arbeiten

Matrifokale Gesamthandwirtschaft als menschenartgerechte Ökonomie

Matrifokale Gesamthandwirtschaft ist die Wirtschaftsform, die dem Menschen als mutterzentriertem, der kollektiven Kooperation besonders bedürftigem Lebewesen gerecht wird, und auch die Wirtschaftsform, welche den größten Teil der Menschheitsgeschichte praktiziert wurde. Alle arbeiteten gemeinsam, um die Befriedigung der Bedürfnisse des menschlichen Individuums an Nahrung, Fürsorge, Sauberkeit, Wärme, Schutz, Geborgenheit, Schönheitssinn und Lebensfreude innerhalb des Lebensraums der Natur gemeinschaftlich aufzuteilen. Die Evolution hat den emotional modernen Menschen daher, anders als uns von der Kriegsrhetorik des Patriarchats implementiert, besonders stark mit friedlichen, empathischen, altruistischen, schenkbereiten und hypersozialen Fähigkeiten ausgestattet. (Mehr dazu in: Armbruster, Kirsten: Die Evolution frisst keine Kinder – eine anthropologische Revision; http://www.kirstenarmbruster.wordpress.com: 18.01.2018). Die Evolution frisst keine Kinder – eine anthropologische Revision

Die Matrifokale Gesamthandwirtschaft als menschenartgerechte Form der Ökonomie ist eine Wirtschaft der Gesamtgesellschaft und sie ist eine Ökonomie des Körpers. Damit ist sie nicht eine Ökonomie gegen die Natur, wie die heutige auf den patriarchalen Mann zugeschnittene Ökonomie, sondern sie ist eine Ökonomie im Einklang mit der Natur und auf der Basis der Natur, denn ohne Körper und ohne Natur existiert kein menschliches Leben auf der Erde. Der Körper ist das Zentrum unseres Erdenlebens.

Damit der Körper überleben kann, bedarf es der intensiven kollektiven Fürsorge. Die Fürsorgearbeit oder Care-Arbeit ist also die eigentliche Arbeit auf die Menschenleben angewiesen ist. Und diese Arbeit – die eigentliche Arbeit – ist eine zyklische Arbeit und damit eine im Einklang mit der Natur stehende Arbeit, auch hier im Gegensatz zur patriarchalen Arbeit, welche auf exponentielles Wachstum und damit auf Ausbeutung der Natur setzt. Das bedeutet in der Konsequenz, dass die patriarchale Ökonomie, welche den ökonomischen Mann als profit-, eigennutz- und wettbewerbsorientiertes und damit lebensfernes theoretisches Mensch-Maschinen-Modell ins Zentrum katapultiert hat, nicht auf das Leben, sondern auf Tod und Zerstörung setzt. Tatsächlich verstößt diese Form der Ökonomie, die inzwischen global propagiert und praktiziert wird, nicht nur permanent gegen die physikalischen Naturgesetze, denen wir auf der Erde unterworfen sind, denn unendliches Wachstum kann es auf dieser Erde nicht geben, sondern sie verstößt gleichermaßen auch gegen die biologischen Lebensgesetze, denen der Mensch als besonders fürsorge- und gemeinschaftsbedürftiges Lebewesen nun mal unterliegt.

So ,wie die Sonne jeden Morgen im Osten aufgeht und im Westen untergeht, und damit den Tageszyklus des Lebens bestimmt, so, wie die zunehmenden und abnehmenden Wachstumsphasen von Frau Mond unseren Monatszyklus bestimmen und die Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter den Jahreszyklus, so ist auch die Fürsorgearbeit zyklisch. Katrine Marçals formuliert in ihrem hervorragenden Buch „Machonomics“ treffend: (2016, S. 33)

„Der weggefegte Staub kehrt früher oder später zurück. Die gestopften Mäuler werden schon bald wieder hungrig sein. Und die Kinder, die man eben ins Bett gesteckt hat, wachen mitten in der Nacht wieder auf. Auf das Abendessen folgt der Abwasch, auf den Abwasch die nächste Mahlzeit und mit ihr neues schmutziges Geschirr“. (Marçals, Katrine: „Machonomics“, 2016, S. 33).

Diese ökonomisch versierte Journalistin, deren Buch Pflichtlektüre werden sollte, hat die Absurdität aller heute geltenden ökonomischen Mann-Theorien als menschenuntauglich, weil körperuntauglich entlarvt. Sie schreibt:

„Folglich sind wir trotz und nicht aufgrund unseres Körpers menschlich. An seinen Körper erinnert zu werden, heißt, an die Hilflosigkeit, an die unbedingte Abhängigkeit, die einen Teil der menschlichen Existenz ausmachen, erinnert zu werden. Daran, dass der Körper aus einem anderen Körper geboren wird und als schrumpeliges Neugeborenes seiner Umwelt schutzlos ausgeliefert ist. Ein menschlicher Körper, der stirbt, wenn er nicht geliebt wird. Der alles erwartet und alles braucht. Der durch Krankheit in die Abhängigkeit zurückgeworfen wird, der altert und stirbt“. (ebenda, S. 161/162).

Ein paar Zeilen weiter setzt die Autorin ihre Analyse fort:

„Unsere ökonomischen Theorien sträuben sich, die Realität des Körpers zu akzeptieren und versuchen, ihr mit allen erdenklichen Mitteln zu entfliehen. Der Tatsache, dass Menschen klein sind, wenn sie geboren werden, zerbrechlich, wenn sie sterben, dass sie bei einer Verletzung anfangen zu bluten, ganz gleich, wer man ist, woher man kommt, was man verdient und wo man wohnt. In unseren Körpern nimmt das seinen Ursprung, was uns gemein ist. Wir zittern, wenn uns kalt ist, schwitzen, wenn wir rennen, schreien, wenn wir einen Orgasmus haben oder ein Kind gebären. Durch unsere Körper nähern wir uns einander an. Und aus genau diesem Grund löscht der ökonomische Mann ihn aus und versucht uns weiszumachen, es gäbe ihn nicht. Wir betrachten ihn von außen, wie fremdes Kapital. Und dabei sind wir allein“. (ebenda, S. 162/163).

Die weitsichtige Autorin konstatiert:

„Die ökonomischen Theorien trennen uns von unseren Körpern“. (ebenda, S. 161).

Auch hier steht am Ende wieder der Tod. Der Selbstmord durch Überarbeitung, wie er in Japan oder auch in China immer wieder dokumentiert wird und in China aufgrund seiner Häufigkeit sogar einen eigenen Namen hat, nämlich guolaosi: Tod durch Überarbeitung. (ebenda, S. 124). Und vor dem Tod die Krankheit, welche sich auch in westlichen kapitalistischen Ländern immer häufiger in psychosomatischen Symptomkomplexen wie Depressionen oder Burn Out zeigt, und in den USA mit einem epidemischen Anstieg an Drogentoten durch Opiate in Verbindung steht, welche von Ärzten gegen Schmerzen verschrieben werden. Der Mensch ist eben keine Maschine, er reagiert mit Schmerzen, er reagiert mit Krankheit, und, wenn er den Schmerz gar nicht mehr aushält, dann stirbt er – auch der auf Gier und Konkurrenz getrimmte patriarchal-ökonomische Mann: vereinzelt und einsam!

Katrine Marçals schreibt:

„Der Mensch kann nicht nur an Nahrungs- oder Wassermangel sterben – sondern auch an Einsamkeit. Ein Baby, das nie hochgenommen und nie gestreichelt wird, wird nicht überleben. Selbst dann, wenn seine materiellen Bedürfnisse gestillt sind“. (ebenda, S. 170).

Die Ökonomieexpertin führt aber weiter aus.

„Nähme man den Köper als Ursprungsort der Ökonomie ernst, zöge das weitreichende Folgen mit sich. Eine auf den gemeinsamen Bedürfnissen menschlicher Körper basierende Gesellschaft würde sich von der Gesellschaft, wie wir sie heute kennen, markant unterscheiden. Hunger, Kälte, Krankheiten, unzulängliche Krankenpflege und Nahrungsmangel wären zentrale Problematiken der Ökonomie und nicht das, was sie heute sind: bedauerliche Nebenwirkungen eines Systems … Unsere ökonomischen Theorien sträuben sich, die Realität des Körpers zu akzeptieren und versuchen, ihr mit allen erdenklichen Mitteln zu entfliehen“. (ebenda, S. 162).

Die menschenartgerechte Matrifokale Gesamthandwirtschaft erfüllt die für die menschliche Existenz erforderlichen ökonomischen Grundbedingungen: Sie ist am Körper orientiert. Sie ist kollektiv und gemeinschaftsbasiert organisiert. Sie stellt die Mütter menschenartgerecht ins Zentrum, auch in der Ökonomie. Und damit ist sie natürlich und naturbasiert und auch deshalb die Lösung für die lebenskollabierende Form des Wirtschaftens des von patriarchalen Vaterblasen getriebenen patriarchal-ökonomischen Mannes, der jede Erdung und damit jeden Realitätssinn verloren hat.

 

Die Vaterblase und der ökonomische Raubbau des Patriarchats an der Mutter

 

Die menschenwidernatürliche, auf einem puerilen Gebärneid beruhende, egomanisch-konkurrenz- und Gier getriebene, phalluswachstumsorientierte und damit naturgemäß labile Vaterblase des Patriarchats hat hingegen diese menschenartgerechte, an der Natürlichen Integrativen Ordnung der Mutter orientierte Matrifokale Gesamthandwirtschaft ersetzt durch das „Teile und Herrsche Dogma“ des Patriarchats, das auf Raub aufgebaut ist, denn privare bedeutet nichts anderes als rauben. So wird deutlich, dass die Ökonomie des Patriarchats nichts anderes ist als Raubbau:

  • Raubbau an der Mutter
  • Raubbau an der Natur
  • Raubbau an Mutter Natur

Da die Natur evolutionsbiologisch und mutterkörperbiologisch die Mütter ins Zentrum der Menschenart gesetzt hat, beruht die Ökonomie des Patriarchats erstens auf dem Raubbau an den Körpermüttern, und zwar den Menschenmüttern und den Tiermüttern und zweitens auf dem Raubbau an der mütterlichen Natur insgesamt, denn nicht zufällig sprechen wir bis heute noch von Mutter Erde oder Mutter Natur.

Diesen natürlichen Gegebenheiten auf der Erde steht eine heute scheinbar fest etablierte, patriarchal-symbolische, künstliche naturabgetrennt-logosbasierte, wie Claudia von Werlhof es nennt, alchemistische Weltkonstruktion entgegen, (Werlhof von, Claudia: West-End – Das Scheitern der Moderne als Kapitalistisches Patriarchat und die Logik der Alternativen, 2001, S. 106-129), die sowohl bei griechischen Philosophen wie Aristoteles, Platon oder Sokrates, aber auch zeitgleich in Ostasien bei Konfuzius zu finden ist und von allen Welttheologien als Wertebasis unserer heutigen globalisierten Gesellschaft gott-autoritär verstärkt und internalisiert wird und durch imperialistische Kolonisation der gesamten Welt mit Gewalt aufgezwungen wurde.

Ina Praetorius hat in ihrem Essay „Wirtschaft ist Care“ diese von ideologischen Patriarchen und von der Natur abgetrennte, inzwischen globalisierte, patriarchale Männerfiktion in folgenden Kernaussagen zusammengefasst:

  • „Es gibt zwei Sorten von Menschen, freie und unfreie, und es gibt zwei Geschlechter, Männer und Frauen.
  • Männer sind wichtiger, klüger, stärker und freier als Frauen.
  • Der Maßstab, an dem sich die Definition des Menschlichen misst, ist der einheimische erwachsene Mann.
  • Es gibt Menschen – Ehefrauen, Kinder, Sklavinnen und Sklaven – die sich legitimer Weise im Besitz anderer Menschen – Herren, Herrinnen – befinden.
  • Dass es in diesem Sinne freie und abhängige Menschen gibt, entspricht dem natürlichen beziehungsweise göttlichen Gesetz (logos) und ist somit unabänderlich“.

 (Praetorius, Ina; Wirtschaft ist Care oder: Die Wiederentdeckung des Selbstverständlichen“, Heinrich-Böll-Stiftung: Schriften zu Wirtschaft + Soziales, Band 16, 2015, S. 13).

Damit sind die Frauen als Ehefrauen auf der Ebene von Sklavinnen und das ist ja der Sinn der Paarungsfamilien-Ehe: Müttersklavinnen zu schaffen, um als patriarchaler Mann einerseits von der eigentlichen Arbeit, der um den Körper herum situierten Arbeit, frei zu werden und gleichzeitig durch die Degradierung von Müttern als Sklavinnen väterliche Zugangsrechte zu erwirken auf die Früchte ihrer Körperarbeit, der Arbeit, welche ausschließlich ihr Mutterkörper fähig ist zu leisten, in einem biologisch perfekt abgestimmten Zusammenspiel aus ihrer körpereigenen Physiologie, ihrer Vulva, ihrer Vagina, ihren Eierstöcken, ihrer Gebärmutter, ihrer Eizelle, dem Zytoplasma ihrer Eizelle, den Zellorganellen im Zytoplasma ihrer Eizelle, den Genen im Zellkern dieser Eizelle, aber auch von den Genen in den maternalen Mitochondrien im Zytoplasma dieser Eizelle, der so genannten mitochondrialen DNA, anhand derer sich eine durchgehende matrilineare Genealogie bis zu unserer ältesten Ahnin in Afrika aufstellen lässt, welche die Mutter aller AfrikanerInnen und damit die Mutter aller heutigen auf der Erde lebenden Menschen ist. GenetikerInnen, wie Bryan Sykes, nennen diese genealogische Urmutter aller Menschen die mitochondriale Eva. (Sykes, Bryan; Die sieben Töchter Evas – Warum wir alle von sieben Frauen abstammen – revolutionäre Erkenntnisse der Gen-Forschung, 2003, S. 304).

Diese einzigartige Mutterkörperarbeit der Lebensentstehung wird durch das Patriarchat nicht nur durch männerzentriert-biologistische und eindeutig falsche, sogenannte wissenschaftliche aber tatsächlich bewusst irreführende Fortpflanzungsideologien unsichtbar gemacht. (Mehr dazu in: Armbruster, Kirsten: Von mutterbiologischen Tatsachen und männlichem „Samen“ – Wie das Patriarchat Mütter zu passiven Gefäßen degradiert“ http://www.kirstenarmbruster.wordpress.com vom 08.02.2018  Von mutterbiologischen Tatsachen und männlichem „Samen“ – Wie das Patriarchat Mütter zu passiven Gefäßen degradiert), sondern ebenso durch unsere Theologien, wird doch in patriarchal-monotheistischer Tradition, welche alle die fünf Bücher Mose anerkennen, behauptet, dass Gott der HERR bestimmt hat, dass eben diese Eva aus der Rippe Adams, dem angeblichen Erdling stammt, was nichts anderes bedeutet, als dass die mütterliche Körperarbeit negiert wird, nicht stattfindet, zur Unsichtbarkeit verdammt wird. Absolut lächerlich diese Vorstellung und dennoch ist dies die theologische Basis von Okzident und Orient.

Dazu passt, dass Papst Benedikt I. im Jahr 2006 in seiner Vorlesung über Glaube Vernunft und Universität auf den tiefen Einklang hinweist zwischen dem, was im besten Sinne griechisch ist und dem auf der Bibel gegründetem Gottesglauben. (Praetorius, Ina; Wirtschaft ist Care oder: Die Wiederentdeckung des Selbstverständlichen“, Heinrich-Böll-Stiftung: Schriften zu Wirtschaft + Soziales, Band 16, 2016, S. 16).

Der Gott welcher die Frau durch den muthos, das in der Öffentlichkeit gesprochene Wort, jeder sichtbaren Vernunft zum Trotz, aus der Rippe des Mannes schafft, verfügt dann ja auch, dass der Mensch, gemeint ist natürlich der Mann, sich die Erde untertan machen soll. Da der patriarchale Mann gelernt hat, zu gehorchen, seinem HERRN, tut er das bis heute in einem apokalyptischen Ausmaß. Er, der patriarchale Mann stammt schließlich vom Hirten ab. Er ist gewohnt gezüchtigt und eingefangen zu werden mit der Geißel des Hirten und dessen Krummstab und er ist ja über die vielen Generationen auch gezüchtet worden auf dieses toxisch-patriarchale Männerbild des HERRN, das nicht weinen darf, nicht einmal im Angesicht des unglaublichen Ausmaßes an Zerstörung, das dieses ideologische Patriarchatskonglomerat inzwischen angerichtet hat in dieser schönen Welt.

Dieses Patriarchatskonglomerat fußt auf der Versklavung der Mütter, der Menschenmütter und der Tiermütter und auf der Versklavung der Erde, indem es die Mutter unsichtbar macht: Unsichtbar in ihrer Körperlichkeit, unsichtbar in der Menschheitsgeschichte, unsichtbar als Gott MUTTER und Ursprung von Religion und auch unsichtbar in ihrer Arbeit und ihrem elementaren Beitrag zur Ökonomie, denn nicht nur die Arbeitsleistung von Müttern in der Fürsorgearbeit wird durch Totschweigen im Bruttoinlandsprodukt (BIP) unsichtbar gemacht, sondern auch die ökonomische Leistung der Erde selbst.

Katrine Marçals schreibt in ihrem Buch „Machonomics“ (2016) dazu:

„Eines der zahlreichen Probleme des Patriarchats liegt darin begründet, dass es zu inkorrekten ökonomischen Messungen führt … Gesetzt den Fall, man möchte sich einen realistischen Überblick über den Markt verschaffen, kann man beispielsweise nicht außer Acht lassen, was die Hälfte der Menschheit tagtäglich treibt“. (ebenda, S. 168).

Die Hälfte der Menschheit, das sind diese Frauen, welche im linken politischen Spektrum zum „Nebenwiderspruch“ degradiert werden und in politisch konservativen und rechten Kreisen im Privaten verbleiben sollen. Nur, dass Ökonomie und Arbeit eben nicht männlich sind, wie Marx mit seinem ausschließlichen Blick auf Produktion schieflagig fehlinterpretierte.

Tatsächlich ist das Private der vom patriarchalen Mann markierte Raum des Raubes, wenn frau die wahre Bedeutung des Begriffs privare als rauben wieder rückinternalisiert hat und damit versteht, dass das Haus und die Arbeit, die in diesem Haus stattfindet, patriarchatsdefiniert der Ort der Sklavinnen ist, weshalb Männer natürlich keine Hausarbeit machen können und Frauen und Kinder nicht zufällig in diesem Haus des Raubes besonderer Gewalt ausgesetzt sind, so, dass auch hierfür ein Begriff geschaffen werden musste, nämlich: „Häusliche Gewalt“. Das Haus der patriarchalen Paarungsfamilie ist der gefährlichste Ort für Frauen und Kinder. Das Haus ist patriarchatsgewollt der Raum in welcher die Versklavung der Frau stattfindet, der Raum, der außerhalb der Politeia, außerhalb des öffentlichen Raums liegt, welcher dem Mann vorbehalten ist, weshalb die Politik auch keinerlei Anstalten macht, die Arbeit, die in diesen Häusern geleistet wird, weder ideell, geschweige denn monetär zu erwähnen, noch zu würdigen.

Eine der wenigen Veröffentlichungen über diese große Arbeitsleistung von Müttern in unserer Gesellschaft, die in der Politeia, kaum ins öffentliche Bewusstsein gerückt wird, wurde von Christian Leipert und Michael Opielka in ihrem Beitrag „Erziehungsgehalt 2000“ vorgestellt. Hier können wir nachlesen:

„Bilden wir ein um die unbezahlte Haushaltsproduktion erweitertes Bruttoinlandsprodukt, entfällt auf die Haushaltsproduktion je nach Berechnung des Stundenlohns ein Anteil zwischen 29-47 % des Bruttoinlandprodukts. Rund zwei Drittel der unbezahlten Arbeit wird in unserer Gesellschaft von Frauen geleistet. In der Statistik ist diese Leistung jedoch bisher unsichtbar“. (Leipert, Christian; Opielka Michael: Erziehungsgehalt 2000, 1998, bereits zitiert in Armbruster, Kirsten: Starke Mütter verändern die Welt, 2007, S. 135).

Katrine Marçals nennt in ihrem Buch „Machonomics“ Zahlen aus Kanada, welche den Anteil an unbezahlter Arbeit zwischen 30,6 und 40, 1 Prozent beziffern, wenn diese Arbeit ins BIP mit eingerechnet werden würde. (Marçals, Katrine; 2016, S. 62). Wird sie aber nicht-der Politeia sei Dank!

Die Zeitung „DIE WELT“ nennt für Deutschland neuere Zahlen. Tobias Kaiser schreibt dort in seinem Beitrag „Hausarbeit von Frauen mehr als eine Billion Euro wert“ vom 13.05.2017:

„Die häusliche Arbeit von Frauen leistet einen beträchtlichen Beitrag zur Wertschöpfung in Deutschland. So haben laut Berechnungen der WELT AM SONNTAG Frauen im Jahr 2013 knapp 54 Milliarden Stunden unbezahlt gearbeitet. Zwar tauchen diese Stunden in der offiziellen Statistik nicht auf, doch würde ihre Arbeit regulär entlohnt, würden dafür Bruttolöhne von mehr als einer Billion Euro fällig. Zum Vergleich: Die gesamte in der offiziellen volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung erfasste Wirtschaftsleistung Deutschlands lag 2013 bei 2,54 Billionen Euro. Die Berechnung beruht auf einer Untersuchung des Statistischen Bundesamtes“… (Kaiser, Tobias: DIE WELT, 13.05.2017).  

Allen diesen Statistiken ist gemein, dass sie eine hohe Arbeitsleistung von Frauen, genauer gesagt von Müttern bestätigen, was Lisa-Marie Eckart, eine offensichtlich brav-patriarchal gezüchtete Autorin bei SPIEGEL ONLINE nicht darin hindert am 27.06.2018 einen Artikel zu schreiben mit der patriarchatskonformen Mütterbashing-Überschrift:

Wenn die Mutter nicht arbeitet, bleibt das Kind arm“.

Ohne patriarchale Gehirnwäsche hätte sie schreiben müssen:

Wenn die Arbeit von Müttern nicht bezahlt wird, bleibt das Kind arm“.

Denn tatsächlich kommt ja zu der eigentlich „Eine Billion Werten Hausarbeit von Frauen“ noch ein beträchtlicher Wert an bezahlter Arbeit hinzu, welche von Frauen und eben auch von Müttern geleistet wird, denn nach der OECD Studie vom 20.2.2017 sind in Deutschland 70 Prozent der Mütter zusätzlich erwerbstätig, 30 Prozent der Mütter arbeiten sogar Vollzeit, fast 40 Prozent in Teilzeit und die durchschnittliche Wochenerwerbsarbeit von Müttern beträgt 20 Stunden. Die frauendiskriminierende Lohnlücke in Deutschland beträgt zudem 21 Prozent, auch deshalb, weil dringend benötigte Berufsfürsorgearbeit in Berufen wie ErzieherInnen, KrankenpflegerInnen und AltenpflegerInnen trotz einer hohen Marktnachfrage, nicht nur miserabel bezahlt werden, sondern auch unter besonders ausbeuterischen Bedingungen stattfindet. (siehe hierzu auch: Winker, Gabriele; CARE REVOLUTION – Schritte in eine solidarische Gesellschaft“, 2015).

Dass die vom Neoliberalismus als Ökonomie-Götzen angebetete Markteffizienzhypothese gerade auch in diesem Bereich nicht funktioniert, denn sonst müsste ja eine stark gestiegene Nachfrage stark steigende Preise zur Folge haben, was aber ganz offensichtlich nicht der Fall ist, zeigt einmal mehr die Absurdität der patriarchalen Mann-Ökonomietheorien.

Diese patriarchalen Ökonomietheorien funktionieren deshalb nicht, weil sie an der Bedürftigkeit und der Abhängigkeit und letztendlich der Körperlichkeit der Menschenart vorbeigehen. Das bedeutet, dass alle diese ökonomischen patriarchalen Manntheorien realitätsfern sind. Sie sind nicht fähig, die Wirklichkeit zu erfassen. Deshalb produzieren sie auch eine Vaterblase nach der anderen. Finanzblasen, Bankenblasen, Immobilienblasen, Kriegsblasen. Allen diesen Vaterblasen ist gemein, dass sie vom Leben entfremdet und damit tief zerstörerisch sind.

Katrine Marçals analysiert treffend:

„Um wirtschaftlich florieren zu können, braucht eine Gesellschaft Menschen, Kompetenzen und Vertrauen. Das sind genau die Ressourcen, die vor allem durch unbezahlte Hausarbeit hervorgebracht werden. Glückliche und gesunde Kinder sind die Grundvoraussetzung für jede positive Entwicklung – auch die ökonomische. Der ökonomische Mann hingegen hat weder Kindheit noch Kontext. Er schießt aus der Erde wie ein Pilz. Und wenn die Theorie annimmt, dass wir alle sind wie er, bleibt ein beträchtlicher Teil der Ökonomie unsichtbar. In der Praxis ist der ökonomische Mann eine Möglichkeit, Frauen auszusperren“. (Marçals, Katrine, 2016, S. 63).

Zwei Kapitel weiter bringt Marçals das Problem des patriarchal-ökonomischen Mannes noch einmal auf den Punkt. Sie schreibt:

„Die tatsächliche Selbstwahrnehmung der Menschen hat keinen Platz in der heutigen Ökonomie. Die Theorien stützen sich lieber auf eine fiktive Figur, deren markanteste Charakteristik darin besteht, dass sie keine Frau ist“. (ebenda, S. 180).

Und der Feminismus begnügt sich damit, dafür zu kämpfen die Frauen in ein nicht funktionierendes, zerstörerisches System hineinzutreiben, anstatt das System des Patriarchats von seinen Grundfesten her zu hinterfragen und dessen lebens-, natur- und körperverachtende Strukturen zu entlarven.

Katrine Marçals ergänzt:

„Die Frau soll ihren Wert auf einem Arbeitsmarkt unter Beweis stellen, der sich noch immer vorwiegend auf den Bedürfnissen des Mannes gründet. Sie soll sich in Kategorien behaupten, die von und für Männer geschaffen wurden – auf Basis einer Wirklichkeit, die Frauen aussperrt“. (ebenda, S. 63).

Einsperren ins Private, den Raum des Raubes und ausschließen aus dem Raum der Politeia, der Öffentlichkeit, in dem Mann-Gott-Theologien und Mann-Ökonomie die ideologischen Rahmenbedingungen diktieren, in denen Gesellschaft stattzufinden hat, ist in der ideologischen Logosweltkonstruktion des Patriarchats ein und dasselbe. Es sind die zwei Seiten derselben Medaille und die Medaille, die glänzt in verführerischem Gold, ist nichts anderes als das Patriarchat, eine männerideologische Welt, in der Frauen und Kinder nur als Statisten vorgesehen und abgeschnitten sind von dem Gold, dem Geld, ohne die eine Existenz in einer privatisierten kapitalistischen Männerbesitz-Gesellschaft nicht möglich ist. Tatsächlich besitzen Frauen, ubiquitär gesehen, auch heute noch nur 1 Prozent dieses Männerbesitzkapitals, was nicht an den schlechten Leistungen der Frauen liegt, sondern am ideologischen Patriarchatskonglomerat.

Tatsächlich wird in der nicht aufgehenden Rechnung der patriarchalen Mann-Gott-Ökonomie aber nicht nur die Frau, insbesondere als Mutter ausgesperrt, sondern auch die Natur selbst, denn jedes ökonomische Handeln ist angewiesen auf die Natur. Harald Lesch und Klaus Kamphausen haben die Leistungen der Natur in ihrem Buch „Die Menschheit schafft sich ab – Die Erde im Griff des Anthropozän“ von 2018 aufgeführt und den von dem amerikanischen Professor für ökologische Ökonomie Robert Constanza bereits 1997 berechneten Wert für „Wasser, fruchtbare Böden, Ozeane voller Fisch, Lebensräume für Millionen von Tier- und Pflanzenarten, Nahrung, Rohstoffe, die Regulierung natürlicher Kreisläufe und nicht zuletzt den Erholungswert und die Schönheit der Natur“ aufgeführt. Dieser beläuft sich auf 33 Billionen Dollar jährlich, während die Summe der weltweiten Bruttoinlandsprodukte in diesem Jahr lediglich bei 18 Billionen Dollar lag“. (Lesch, Harald, Kamphausen, Klaus Die Menschheit schafft sich ab – Die Erde im Griff des Anthropozän, 2018, S. 241).

Die patriarchale Wissenschaft der Ökonomie ist offenbar nicht in der Lage, realitätsbezogen und damit wissenschaftlich zu arbeiten. Ihre Modelle sind nicht nur lebensuntauglich, sondern ganz offensichtlich verfügen sie auch nicht über die Grundkenntnisse der Mathematik. Sie berücksichtigen weder die weltweit geleistete gesellschaftliche Arbeit von Müttern und ihren wesentlichen Beitrag zur Weltökonomie, noch die Ökonomie der Natur selbst. Dieser Mütter-Raubbau, diese Mütterversklavung, die der Menschenmütter, die von Mutter Natur, aber auch der gnadenlose Raubbau an den Tiermüttern in einer skandalös-würdelosen Massentierhaltung der heutigen unökologischen Land-Wirtschaft ist ein global-ökonomischer Skandal.

Literaturverzeichnis:

 Armbruster, Kirsten: Die Evolution frisst keine Kinder – eine anthropologische Revision vom 18.01.2018 www.kirstenarmbruster.wordpress.com

Armbruster, Kirsten. Von mutterbiologischen Tatsachen und männlichem „Samen“ – Wie das Patriarchat Mütter zu passiven Gefäßen degradiert vom 08.02.2018 kirstenarmbruster.wordpress.com

Armbruster, Kirsten: Starke Mütter verändern die Welt – Was schiefläuft und wie wir Gutes Leben für alle erreichen, 2007

Eckart, Lisa-Marie: SPIEGEL ONLINE: Wenn die Mutter nicht arbeitet, bleibt das Kind arm: 27.06.2018

Kaiser, Tobias: DIE WELT: Hausarbeit von Frauen mehr als eine Billion Euro wert: 13.05.2017

Lesch, Harald; Kamphausen, Klaus: Die Menschheit schafft sich ab – Die Erde im Griff des Anthropozän, 2018

Marçals, Katrine: MACHONOMICS – Die Ökonomie und Frauen; 2016

Praetorius, Ina: Wirtschaft ist Care oder: Die Wiederentdeckung des Selbstverständlichen“, Heinrich-Böll-Stiftung: Schriften zu Wirtschaft + Soziales, Band 16, 2015

Sykes, Bryan: Die sieben Töchter Evas – Warum wir alle von sieben Frauen abstammen – revolutionäre Erkenntnisse der Gen-Forschung; 2003

Werlhof von, Claudia: West-End – Das Scheitern der Moderne als Kapitalistisches Patriarchat und die Logik der Alternativen, 2001

Winker, Gabriele: CARE REVOLUTION: Schritte in eine Solidarische Gesellschaft; 2015

Weiterführende Literatur:

Eisler, Riane: The Real Wealth of Nations – Creating a Caring Economics; 2007, 2008

Felber, Christian: Gemeinwohlökonomie, 2014

Helfrich, Silke, Bollier, David, Heinrich-Böll-Stiftung (Hg.): Die Welt der COMMONS – Muster Gemeinsamen Handelns; 2015

Mies, Maria: Patriarchat und Kapital: Frauen in der internationalen Arbeitsteilung, 1996

Mies, Maria: Krieg ohne Grenzen – die neue Kolonisierung der Welt, 2005

Mies, Maria; Shiva Vandana: Ökofeminismus: Die Befreiung der Frauen, der Natur und unterdrückter Völker – Eine neue Welt wird geboren, 2016

Ostrom; Elinor: Was mehr wird, wenn wir teilen – Vom gesellschaftlichen Wert der Gemeingüter, 2012

Scheidler, Fabian: Das Ende der MEGA MASCHINE: Geschichte einer scheiternden Zivilisation, 2016

Tazi-Preve, Mariam Irene: Das Versagen der Kleinfamilie – Kapitalismus, Liebe und Staat, 2017

Von Werlhof Claudia, Bennholdt-Thomsen, Faraclas, Nicholas (Hg.): Subsistenz und Widerstand, 2003

The english version of the text, translated by Deep L:

The lie that mothers don’t work

From the book: Armbruster, Kirsten: „Mütterarmut – Eine Streitschrift gegen eine von Männern definierten und nur am Mann orientierte Ökonomie, 2019, p. 43-63, available everywhere in bookstores and on the Internet, Print: €8.90; e-book: €3.99

see also: Books by Kirsten Armbruster

New: MOTHERARMUT – the book

#MothersToo – Against maternal poverty – International Women’s Day 2019

 

Matrifocal total agriculture as a human-type economy

Matrifocal total agriculture is the economic form that does justice to man as a mother-centered, collective cooperation of particularly needy living beings, and also the economic form that has been practiced for the greater part of human history. They all worked together to share the satisfaction of the human individual’s needs for food, care, cleanliness, warmth, protection, security, beauty and joie de vivre within nature’s habitat. Evolution has therefore, unlike us implemented by the war rhetoric of patriarchy, equipped emotionally modern man particularly strongly with peaceful, empathic, altruistic, gift-granting and hypersocial abilities. (Read more in: Armbruster, Kirsten: Evolution does not eat children – an anthropological revision; http://www.kirstenarmbruster.wordpress.com: 18.01.2018). Evolution does not eat children – an anthropological revision

The matrifocal total economy as a form of economy suitable for human beings is an economy of the total society and it is an economy of the body. Thus it is not an economy against nature, like today’s economy tailored to the patriarchal man, but it is an economy in harmony with nature and on the basis of nature, because without body and without nature there is no human life on earth. The body is the centre of our life on earth.

In order for the body to survive, intensive collective care is required. The welfare work or care work is therefore the actual work on which human lives depend. And this work – the actual work – is a cyclical work and thus a work in harmony with nature, also here in contrast to the patriarchal work, which relies on exponential growth and thus on the exploitation of nature. Consequently, this means that the patriarchal economy, which has catapulted the economic man into the center as a profit-, self-interest and competition-oriented and thus non-life theoretical man-machine model, does not focus on life, but on death and destruction. In fact, this form of economy, which is now globally propagated and practiced, not only permanently violates the physical laws of nature to which we are subjected on earth, for infinite growth cannot exist on this earth, but it also equally violates the biological laws of life to which man, as a living being in special need of care and community, is subject.

Just as the sun rises every morning in the east and sets in the west, and thus determines the daily cycle of life, just as the increasing and decreasing growth phases of the moon determine our monthly cycle, and the seasons spring, summer, autumn and winter determine the annual cycle, so too is the work of care cyclical. Katrine Marçals formulates this aptly in her excellent book „Machonomics“: (2016, S. 33)

„The dust swept away will return sooner or later. The stuffed mouths will soon be hungry again. And the children who have just been put to bed wake up in the middle of the night. Dinner is followed by washing the dishes, the next meal is followed by washing the dishes and with their new dirty dishes“. (Marçals, Katrine: „Machonomics“, 2016, p. 33).

This economically savvy journalist, whose book was to become compulsory reading, has exposed the absurdity of all economic man theories in force today as unfit for human beings because they are physically unfit. She writes:

„Consequently, we are human despite, and not because of, our bodies. To be reminded of one’s body means to be reminded of helplessness, of the absolute dependence that is part of human existence. That the body is born from another body and is at the mercy of its environment as a wrinkly newborn. A human body that dies if it is not loved. Who expects everything and needs everything. Who is thrown back into dependence by illness, who ages and dies“. (ibid., p. 161/162).

A few lines further the author continues her analysis:

„Our economic theories are reluctant to accept the reality of the body and try to escape from it by any means imaginable. The fact that people are small when they are born, fragile when they die, that they start bleeding from an injury no matter who you are, where you come from, what you deserve and where you live. What is mean to us originates in our bodies. We tremble when we are cold, sweat when we run, scream when we have an orgasm or give birth to a child. Through our bodies we approach each other. And for exactly this reason the economic man erases him and tries to make us believe that he does not exist. We look at it from the outside, like foreign capital. And we are alone in it“. (ibid., p. 162/163).

The farsighted author states:

„Economic theories separate us from our bodies.“ (ibid., p. 161).

Here, too, death stands at the end again. The suicide by overwork, as it is documented again and again in Japan or also in China and even has its own name in China due to its frequency, namely guolaosi: Death by overwork. (ibid., p. 124). And before death, the disease, which also in Western capitalist countries is increasingly manifesting itself in psychosomatic symptom complexes such as depression or burn-out, and in the USA is associated with an epidemic increase in drug deaths by opiates, which are prescribed by doctors against pain. Man is not a machine, he reacts with pain, he reacts with illness, and if he can no longer bear the pain, then he dies – even the patriarchal-economic man who is trimmed to greed and competition: isolated and lonely!

Katrine Marçals writes:

„Man can die not only from lack of food or water – but also from loneliness. A baby that’s never picked up and never stroked won’t survive. Even when his material needs are satisfied“. (ibid., p. 170).

However, the economics expert continues.

„If one took the body seriously as the place of origin of the economy, it would have far-reaching consequences. A society based on the common needs of human bodies would differ markedly from society as we know it today. Hunger, cold, disease, inadequate health care and lack of food would be central problems of the economy and not what they are today: regrettable side effects of a system … Our economic theories are reluctant to accept the reality of the body and try to „escape“ from it with all imaginable means. (ibid., p. 162).

Matrifocal total agriculture, which is suitable for human species, fulfils the basic economic conditions necessary for human existence: She’s body oriented. It is organised collectively and community-based. It places the mothers in the centre, also in the economy, in line with human needs. And thus it is natural and nature-based and therefore the solution for the life-collapsing form of economy of the patriarchal-economic man driven by patriarchal father bubbles, who has lost every grounding and thus every sense of reality.

 

The Father bubble and the economic overexploitation of the Patriarchate at the Mother

 

The unnatural, selfishness-competitive and greed-driven, pallus-growth-oriented and thus naturally unstable father bubble of the patriarchate, which is based on a puerile childbearing envy, is based on the unnatural nature of man, has however replaced this matrifocal total economy, which is oriented towards the natural integrative order of the mother, by the „sharing and domination dogma“ of the patriarchate, which is based on robbery, because privare means nothing other than robbery. Thus it becomes clear that the economy of patriarchy is nothing other than overexploitation:

  • Ruthless exploitation of the mother
  • Ruthless exploitation of nature
  • Ruthless exploitation of mother nature

Since nature has placed mothers at the centre of the human species in evolutionary biology and maternal body biology, the economy of patriarchy is based firstly on the overexploitation of the body mothers, namely the human mothers and the animal mothers, and secondly on the overexploitation of maternal nature as a whole, for it is no coincidence that we still speak today of Mother Earth or Mother Nature.

These natural conditions on earth are opposed by a seemingly firmly established, patriarchal-symbolic, artificially nature-separated-logos-based, as Claudia von Werlhof calls it, alchemical world construction (Werlhof von, Claudia: West-End – Das Scheitern der Moderne als Kapitalistisches Patriarchat und die Logik der Alternativen, 2001, S. 106-129), which can be found with Greek philosophers such as Aristotle, Plato or Socrates, but also at the same time in East Asia with Confucius, and which is God-authorarily strengthened and internalized by all world theologies as the value basis of our today’s globalized society and imposed by imperialist colonization on the entire world by force.

In her essay „Economy is Care“, Ina Praetorius summarized this patriarchal male fiction, now globalized and separated from ideological patriarchs and nature, in the following key statements:

  • „There are two kinds of people, free and non-free, and there are two sexes, men and women.
  • Men are more important, smarter, stronger and freer than women.
  • The yardstick by which the definition of the human is measured is the native adult man.
  • There are people – wives, children, slaves – who are legitimately in the possession of other people – masters, mistresses.
  • That there are free and dependent people in this sense corresponds to the natural or divine law (logos) and is therefore „unchangeable“.

 (Praetorius, Ina; Wirtschaft ist Care oder: Die Wiederentdeckung des Selbstverständlichen, Heinrich Böll Foundation: Schriften zu Wirtschaft + Soziales, Vol. 16, 2015, p. 13).

Thus women as wives are on the level of slaves and that is the meaning of mating family marriage: To create mother slaves in order to become a patriarchal man on the one hand free from the actual work, the work situated around the body, and at the same time, by degrading mothers as slaves, to obtain paternal access rights to the fruits of their body work, the work which exclusively their mother body is capable of performing, in a biologically perfectly coordinated interplay of their own physiology, their vulva, their vagina, their ovaries, the genes in the nucleus of this egg cell, but also from the genes in the maternal mitochondria in the cytoplasm of this egg cell, the so-called mitochondrial DNA, on the basis of which a continuous matrilineal genealogy can be established up to our oldest ancestor in Africa, which is the mother of all Africans and thus the mother of all people living on earth today. Geneticists, such as Bryan Sykes, call this genealogical mother of all humans the mitochondrial Eve. (Sykes, Bryan; The Seven Daughters of Eve – Why we all descend from seven women – revolutionary findings of genetic research, 2003, p. 304).

This unique mother-body work of the origin of life is made invisible by patriarchy not only by male-centred biologistic and clearly false, so-called scientific but actually deliberately misleading propagation ideologies. (Read more in: Armbruster, Kirsten: „From mother-biological facts and male „seed“ – how patriarchy degrades mothers to passive vessels“ http://www.kirstenarmbruster.wordpress.com of 08.02.2018 From mother-biological facts and male „seed“ – how patriarchy degrades mothers to passive vessels), but also through our theologies, since in patriarchal-monotheistic tradition, which all recognize the five books of Moses, it is claimed that God the Lord has determined that this very Eve comes from Adam’s rib, the alleged earthling, which means nothing other than that maternal bodywork is negated, does not take place, is condemned to invisibility. Absolutely ridiculous this idea and yet this is the theological basis of Occident and Orient.

In 2006 Pope Benedict I, in his lecture on faith, reason and university, pointed out the deep harmony between what is in the best sense Greek and the faith in God founded on the Bible. (Praetorius, Ina; Wirtschaft ist Care oder: Die Wiederentdeckung des Selbstverständlichen, Heinrich Böll Foundation: Schriften zu Wirtschaft + Soziales, Vol. 16, 2016, p. 16).

The God who creates the woman through the muthos, the word spoken in public, despite all visible reason, from the rib of the man, then also decrees that man, meant of course is the man, should subdue the earth to himself. Since the patriarchal man has learned to obey his Lord, he does so to this day on an apocalyptic scale. He, the patriarchal man, is descended from the shepherd. He is accustomed to being chastened and captured with the scourge of the shepherd and his crosier, and he has been bred over many generations to this toxic-patriarchal male image of the Lord, which must not cry, not even in the face of the unbelievable extent of destruction that this ideological patriarchal conglomerate has meanwhile caused in this beautiful world.

This patriarchal conglomerate is based on the enslavement of mothers, human mothers and animal mothers and on the enslavement of the earth by making the mother invisible: Invisible in their corporeality, invisible in human history, invisible as God MOTHER and origin of religion and also invisible in their work and their elementary contribution to the economy, because not only the work of mothers in caring work is made invisible by silence in the gross domestic product (GDP), but also the economic performance of the earth itself.

Katrine Marçals writes about it in her book „Machonomics“ (2016):

„One of the many problems of patriarchy is that it leads to incorrect economic measurements … If one wants to get a realistic overview of the market, one cannot ignore, for example, what half of humanity is doing every day“. (ibidem, p. 168).

Half of humanity are these women, who are degraded to a „side contradiction“ in the left-wing political spectrum and are to remain private in politically conservative and right-wing circles. Only that economy and work are not male, as Marx misinterpreted with his exclusive view of production.

In fact, the private is the space of robbery marked by the patriarchal man, when woman has re-internalized the true meaning of the term privare as robbery and thus understands that the house and the work that takes place in this house is defined patriarchally as the place of the female slaves, which is why men of course cannot do any housework and women and children are not accidentally exposed to special violence in this house of robbery, so that also for this a term had to be created, namely: „domestic violence„. The house of the patriarchal mating family is the most dangerous place for women and children. The house is patriarchally desired the space in which the enslavement of women takes place, the space that lies outside the politeia, outside the public space, which is reserved for men, which is why politics does not make any effort to mention or appreciate the work that is done in these houses, neither ideally, let alone monetarily.

One of the few publications about this great work of mothers in our society, which is hardly brought into the public consciousness in the Politeia, was presented by Christian Leipert and Michael Opielka in their contribution „Erziehungsgehalt 2000“. We can read about it here:

„If we add unpaid household production to the gross domestic product, household production accounts for between 29-47% of the gross domestic product, depending on the calculation of the hourly wage. Around two thirds of unpaid work in our society is done by women. In statistics, however, this performance is so far „invisible“. (Leipert, Christian; Opielka Michael: Erziehungsgegehalt 2000, 1998, already quoted in Armbruster, Kirsten: Starke Mütter verändern die Welt, 2007, p. 135).

In her book „Machonomics“, Katrine Marçals quotes figures from Canada that put the share of unpaid work at between 30.6 and 40.1 percent if this work were included in GDP. (Marçals, Katrine; 2016, p. 62). But won’t it be thanks to the Politeia!

The newspaper „DIE WELT“ mentions more recent figures for Germany. Tobias Kaiser writes there in his article „Housework of women worth more than a trillion euros“ from 13.05.2017:

„The domestic work of women makes a considerable contribution to value creation in Germany. According to calculations by WELT AM SONNTAG, women worked almost 54 billion hours unpaid in 2013. Although these hours do not appear in the official statistics, if their work were paid regularly, gross wages of more than one trillion euros would be due. By way of comparison, Germany’s total economic output recorded in the official national accounts amounted to 2.54 trillion euros in 2013. The calculation is based on a study by the Federal Statistical Office“… (Kaiser, Tobias: DIE WELT, 13.05.2017).  

What all these statistics have in common is that they confirm a high work performance of women, or more precisely of mothers, which does not prevent Lisa-Marie Eckart, an obviously well-behaved patriarchally bred author at SPIEGEL ONLINE, from writing an article on June 27, 2018 with the patriarchy-compliant Mütterbashing headline:

If the mother doesn’t work, the child stays poor.“

Without patriarchal brainwashing, she would have had to write:

If mothers don’t pay for their work, the child stays poor.“

In fact, in addition to the „one trillion values of domestic work done by women“, there is also a considerable value of paid work done by women and mothers, because according to the OECD study of 20 February 2017, 70 percent of mothers in Germany are additionally employed, 30 percent of mothers even work full-time, almost 40 percent part-time and the average weekly paid work of mothers is 20 hours. The wage gap in Germany, which discriminates against women, is also 21 percent, partly because urgently needed occupational care work in professions such as educators, nurses and geriatric nurses is not only miserably paid despite high market demand, but also takes place under particularly exploitative conditions. (see also: Winker, Gabriele; CARE REVOLUTION – Schritte in eine solidarische Gesellschaft“, 2015).

The absurdity of patriarchal man-economy theories once again shows that the market efficiency hypothesis adored by neoliberalism as an idol of the economy does not work in this area either, because otherwise a sharp rise in demand would have to result in sharply rising prices, which is obviously not the case.

These patriarchal economic theories do not work because they ignore the neediness and dependence and ultimately the corporeality of the human species. This means that all these economic patriarchal man theories are unrealistic. They are not capable of grasping reality. That’s why they produce one father bladder after another. Financial bubbles, bank bubbles, real estate bubbles, war bubbles. What all these father bubbles have in common is that they are alienated from life and thus deeply destructive.

Katrine Marçals analyses aptly:

„In order to flourish economically, a society needs people, skills and trust. These are precisely the resources that are generated primarily by unpaid housework. Happy and healthy children are the basic prerequisite for any positive development – including economic development. The economic man, on the other hand, has neither childhood nor context. He’s shooting out of the ground like a mushroom. And if the theory assumes that we are all like him, a considerable part of the economy remains invisible. In practice, the economic man is a possibility to „lock out“ women. (Marçals, Katrine, 2016, p. 63).

Two chapters further on, Marçals sums up the problem of the patriarchal-economic man. She writes:

„The actual self-perception of people has no place in today’s economy. The theories prefer to be based on a fictitious figure whose most striking characteristic is that she is not a woman“. (ibid., p. 180).

And feminism is content to fight to drive women into a non-functioning, destructive system, instead of questioning the very foundations of the patriarchal system and exposing its structures that despise life, nature and the body.

Katrine Marçals added:

„The woman should prove her worth in a labour market that is still primarily based on the needs of men. It should assert itself in categories created by and for men – on the basis of a reality that „excludes“ women. (ibid., p. 63).

To imprison into the private sphere, the space of robbery and exclude from the space of the politeia, the public sphere, in which Mann-Gott-theologies and man-economy dictate the ideological framework conditions in which society has to take place, is one and the same in the ideological logo world construction of patriarchy. They are the two sides of the same medal and the medal that shines in seductive gold is nothing more than patriarchy, a male ideological world in which women and children are intended only as extras and cut off from the gold, the money, without which an existence in a privatized capitalist male ownership society is not possible. In fact, women still own only 1 percent of this male capital, ubiquitously speaking, which is not due to the poor performance of women, but to the ideological patriarchal conglomerate.

In fact, in the unaccountable calculation of the patriarchal man-God economy not only woman, especially as mother, is excluded, but also nature itself, for every economic action depends on nature. Harald Lesch and Klaus Kamphausen listed the achievements of nature in their book „Humanity Abolishes Itself – The Earth in the Handle of the Anthropocene“ of 2018 and the value calculated by the American Professor of Ecological Economy Robert Constanza in 1997 for „water, fertile soils, oceans full of fish, habitats for millions of animal and plant species, food, raw materials, the regulation of natural cycles and, last but not least, the recreational value and beauty of nature“. This amounts to 33 trillion dollars annually, while the sum of the world-wide gross domestic products in this year was only 18 trillion dollars„. (Lesch, Harald, Kamphausen, Klaus Humanity abolishes itself – the earth in the grip of the Anthropozän, 2018, p. 241).

The patriarchal science of economics is obviously not in a position to work realistically and thus scientifically. Their models are not only unsuitable for life, but obviously they also do not have the basic knowledge of mathematics. They take into account neither the worldwide social work of mothers and their essential contribution to the world economy, nor the economy of nature itself. This overexploitation of mothers, this slavery of mothers, that of human mothers, that of mother nature, but also the merciless overexploitation of animal mothers in a scandalously dignified mass animal husbandry of today’s unecological agriculture is a global economic scandal.

See more:

Mütterarmut weltweit

Bibliography:

 Armbruster, Kirsten: Die Evolution frisst keine Kinder – eine anthropologische Revision vom 18.01.2018 www.kirstenarmbruster.wordpress.com

Armbruster, Kirsten. Von mutterbiologischen Tatsachen und männlichem „Samen“ – Wie das Patriarchat Mütter zu passiven Gefäßen degradiert vom 08.02.2018 kirstenarmbruster.wordpress.com

Armbruster, Kirsten: Starke Mütter verändern die Welt – Was schiefläuft und wie wir Gutes Leben für alle erreichen, 2007

Eckart, Lisa-Marie: SPIEGEL ONLINE: Wenn die Mutter nicht arbeitet, bleibt das Kind arm: 27.06.2018

Kaiser, Tobias: DIE WELT: Hausarbeit von Frauen mehr als eine Billion Euro wert: 13.05.2017

Lesch, Harald; Kamphausen, Klaus: Die Menschheit schafft sich ab – Die Erde im Griff des Anthropozän, 2018

Marçals, Katrine: MACHONOMICS – Die Ökonomie und Frauen; 2016

Praetorius, Ina: Wirtschaft ist Care oder: Die Wiederentdeckung des Selbstverständlichen“, Heinrich-Böll-Stiftung: Schriften zu Wirtschaft + Soziales, Band 16, 2015

Sykes, Bryan: Die sieben Töchter Evas – Warum wir alle von sieben Frauen abstammen – revolutionäre Erkenntnisse der Gen-Forschung; 2003

Werlhof von, Claudia: West-End – Das Scheitern der Moderne als Kapitalistisches Patriarchat und die Logik der Alternativen, 2001

Winker, Gabriele: CARE REVOLUTION: Schritte in eine Solidarische Gesellschaft; 2015

Weiterführende Literatur:

Eisler, Riane: The Real Wealth of Nations – Creating a Caring Economics; 2007, 2008

Felber, Christian: Gemeinwohlökonomie, 2014

Helfrich, Silke, Bollier, David, Heinrich-Böll-Stiftung (Hg.): Die Welt der COMMONS – Muster Gemeinsamen Handelns; 2015

Mies, Maria: Patriarchat und Kapital: Frauen in der internationalen Arbeitsteilung, 1996

Mies, Maria: Krieg ohne Grenzen – die neue Kolonisierung der Welt, 2005

Mies, Maria; Shiva Vandana: Ökofeminismus: Die Befreiung der Frauen, der Natur und unterdrückter Völker – Eine neue Welt wird geboren, 2016

Ostrom; Elinor: Was mehr wird, wenn wir teilen – Vom gesellschaftlichen Wert der Gemeingüter, 2012

Scheidler, Fabian: Das Ende der MEGA MASCHINE: Geschichte einer scheiternden Zivilisation, 2016

Tazi-Preve, Mariam Irene: Das Versagen der Kleinfamilie – Kapitalismus, Liebe und Staat, 2017

Von Werlhof Claudia, Bennholdt-Thomsen, Faraclas, Nicholas (Hg.): Subsistenz und Widerstand, 2003

#MothersToo – Gegen Mütterarmut- Internationaler Frauentag 2021

Text und Foto: Dr. Kirsten Armbruster

Seit Jahren beschäftige ich mich denkend und schreibend mit den Begrifflichkeiten Carearbeit, Fürsorgearbeit, Sorgearbeit, Reproduktionsarbeit, kenne die diversen Forderungen auch monetärer Art, sowie die angedachte Anbindung an ein Bedingungsloses Einkommen (BGE) und finde sie allesamt unzureichend für ein modernes, patriarchatsbefreites Mutterbild. Ein Mutterbild,  das sich nicht einzwängen lässt innerhalb des patriarchalen Definitionsrahmens zwischen einer christlichen Magd des HERRN, der jede Göttlichkeit abgesprochen wurde, um Vaterschaft theologisch zu internalisieren, einer Reduktion der Mutter als Hausfrau auf die Arbeit im Haus, oder einer von den Nazis mit Mutterkreuzen dekorierten Reduktion der Mutter als Gebärmaschine, möglichst blonder Kinder, zwecks genügenden Kanonenfutters für das Patriarchat oder der heute geforderten, allzeit adretten, fitnessgestählten, schwangerschaftsspurenfreien Woll-Milch-Sau-Menschenmutter, die lächelnd als Arbeitspackesel der Nation fungiert.

Genauso ungenügend ist die sich ewig im Kreis drehende Diskussion zwischen rechts und links, denn die größte Diskrepanz in der Kapitalverteilung ist nicht zwischen oben und unten, sondern zwischen Männern/Väter und Müttern, da Mütter weltweit am untersten Ende der Skala von  finanzieller Mittellosigkeit stehen, obwohl sie uns alle, egal ob männlich, weiblich, intersexuell,  transgender oder genderfluid ins Leben tragen. In meinem 2019 erschienenen Buch „Mütterarmut – Eine Streitschrift wider eine von Männern definierte und nur am Mann orientierte Ökonomie“, habe ich daher als Schwerpunkt die nur am Mann orientierten ökonomischen Strukturen angeprangert, aber auch Lösungen skizziert.

Als Ergebnis eines längeren Denkprozesses, der einem modernen Mutterbild und einem neuen Politischen Mütterbewusstsein (POM) Rechnung trägt und sich von patriarchalen Definitionszwängen befreit hat, komme ich zu der Forderung, dass ein Müttereinkommen (ME) erforderlich ist, das sich in der Höhe am Median-Einkommen einer Gesellschaft orientiert und von der gesamten Gesellschaft solidarisch finanziert wird. Für Deutschland ergibt sich demnach als angemessene Forderung ein monatliches Mütter-Einkommen (ME) von 3000 € monatlich bis zum 21. Lebensjahr eines Kindes, denn so lange bedarf es der fürsorglichen Begleitung eines Menschenkindes. Das scheint auf den ersten Blick viel, oder unrealistisch oder unverschämt, ergibt sich aber aus der weltweit immens ungleichen  Kapitalverteilungsschere zwischen Männern/Vätern und insbesondere Müttern, über die in keinem politischen Lager bisher auch nur ansatzweise gesprochen wird.

Das Müttereinkommen ist dabei nicht gekoppelt an die Kinderzahl, es ist nicht gekoppelt an Berufstätigkeit, sondern ermöglicht erst den finanziellen Freiraum für müttergemäße, zyklische Berufstätigkeit statt nur am Mann orientierter linearer Berufstätigkeit und es ist auch nicht gekoppelt an Ausbildung, denn die Natur hat als Lehrmeisterin in Millionen Jahren Mütter evolutionsbiologisch hervorragend ausgebildet für ihre Tätigkeit als Mütter. Das Müttereinkommen bedeutet nicht, dass Männer/Väter dadurch von der Fürsorgearbeit befreit sind, sondern es bedeutet eine notwendige monetäre Absicherung für Mütter, jenseits von männlicher Abhängigkeit, die auch alleinerziehenden Müttern und ihren Kindern ein würdevolles Leben ermöglicht.

Mit einem gesamtgesellschaftssolidarischen Müttereinkommen (ME) haben wir ein wirksames politisches Mittel gegen Mütterarmut, die als Mütterarmut benannt werden muss, und nicht unter dem Deckmantel Kinderarmut zu verstecken ist, und, wir ermöglichen damit den Müttern auch für ihre eigene Rente zu sorgen, um Mütterarmut im Alter zu lösen und auch der Patriarchatslüge entgegen zu treten, die indoktriniert hat, dass Mütter angeblich nicht arbeiten. Deutschland, als stärkste Volkswirtschaft der EU könnte mit der Einführung eines Mütter-Einkommens (ME) den Anfang machen und in einem multilateralen Prozess könnte das Mütter-Einkommen, so wie vor 100 Jahren das Frauenwahlrecht, sich weltweit ausbreiten, orientiert am jeweiligen Medianeinkommen einer Gesellschaft.

Eine Streitschrift wider eine von Männern definierte und nur am Mann orientierte Ökonomie

Überall im Buchhandel erhältlich: Taschenbuch: 8,90 € und in Kürze auch als e-book für 3,99 €; ISBN: 978 3 7528 5727 6

Weitere Informationen:

Die Lüge, dass Mütter nicht arbeiten

Mütterarmut weltweit

Mütterarmut in Deutschland

Warnung – Mütterfalle Patriarchat

Von mutterbiologischen Tatsachen und männlichem Samen; Wie das Patriarchat Mütter zu passiven Gefäßen degradiert

Von ohnmächtigen Müttern

Matrifokale Männer und Väter