Von Mutterbergen und Landschaftsahninnen

Weltweit finden wir Mutterberge und Landschaftsahninnen, die das Wissen um die Alte Religion von Gott der MUTTER aus der Zeit des Paläolithikum und des Neolithikum bewahrt haben. In meinem Buch: „Das Muttertabu oder der Beginn von Religion“ (2010), habe ich mich auf die bis heute in der Landschaft erhalten gebliebenen Spuren dieser Ältesten Religion begeben. Wir finden sie nicht nur in der Schweiz am Materhorn (Matterhorn) , sondern auch bei der Chomulung-Ma, der „Mutter des Universums“, dem höchsten Berg der Welt in Nepal, der in typisch europäisch-patriarchaler Überlegenheit unter dem Namen Mount Everest, benannt nach dem britischen Landvermesser Sir George Everest, weltbekannt ist. Wir finden diese Religion bei der Anna-Purna, der „nahrungsspendenden Göttin“, aber auch in Japan bei der Fujiya-Ma, in Tansania, in Afrika bei der Kili-Ma-Njaro, bei der Da-Ma-Vand im Iran, bei der Ararat in der Türkei, welche die Türkinnen Agri dagi und die Armenierinnen Ma-sis nennen. Wir finden sie ebenfalls bei der Bergmutter Athos, die Frauen heute nicht mehr betreten dürfen, obwohl sie im Griechischen „To perivoli tis Panagias“ heißt, was der Garten der Gottesmutter bedeutet und eigentlich „Der Garten von Gott der MUTTER“ meint. Die uralte mütterliche Religion wird aber auch sichtbar bei der großen Bergmutter Ma-cchu Picchu in Peru, der Gebieterin des Westens im Tal der Königinnen in Luxor in Ägypten, die als Vorbild für die Pyramiden der patriarchalen Pharaonen diente oder auch bei der Uluru in Australien.  Mit zahlreichen Abbildungen und Informationen werden die Mutterberge in dem nachfolgenden pdf-Dokument wieder sichtbar und zeigen einen wesentlichen Aspekt von der in der Natur und deshalb bis heute in der Landschaft verwurzelten Religion auf.

Das vorliegende pdf-Dokument zum Wiederentdecken aus dem Buch

„Armbruster, Kirsten: Das Muttertabu oder der Beginn von Religion, 2010, S. 45-59“

Von Mutterbergen und Landschaftsahninnen

Drei mal Drei ist Neune – Das Mühlespiel (Neuntespiel) in den Felsritzzeichnungen der Steinzeit und die Bedeutung der Zahlen in der Kosmischen Ordnung der Mutter

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Das Mühlespiel vom Teufelsfels in Riedenburg im Altmühltal, Deutschland

Die Zahl drei, in Felsritzzeichnungen der Steinzeit symbolisch oft  wiedergegeben als Vulvadreieck, spielt eine wichtige Rolle im kosmischen Verständnis der überall verbreiteten Mutterkultur im Paläolithikum und im Neolithikum, die menschengeschichtlich in der Bronzezeit  erstmals unter patriarchalen Druck kam.

Die Zahl drei ist im naturverbundenen Alltag der Steinzeit für die Menschen überall sichtbar. Frau Mond hat drei sichtbare Phasen, der Raum wird dreidimensional in Höhe, Breite und Tiefe erschlossen und die Zeit als Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft wahrgenommen. Gott die MUTTER wird in den drei Mutterfarben, Rot, Weiß und Schwarz als Lebenswandlerin erkannt und dieser lebensbringende Mutterfarbenaspekt des roten heiligen Menstruationsblutes, der weißen Milch und der Umwandlung allen Lebens in das Schwarz des fruchtbaren Humus, die auch in der Schwärze der Nacht und der Dunkelheit der Höhlen wiedergespiegelt wird, dieser dreifache Aspekt der mütterlichen Ordnung wird in der vorpatriarchalen Steinzeit überall erkannt.

In Europa finden wir auch im Holunderbaum die drei Mutterfarben: Das Weiß der Blüten, das Rot des Saftes und das Schwarz der Beeren. Während das Wissen um die göttliche Mutter auch nach der Christianisierung lange im Volk weiterlebte, wurde mit dem berüchtigten Malleus Maleficarum, dem Hexenhammer, der im Jahre 1487 erschien, der Kult von Gott der MUTTER in einen Hexen- und Teufelswahn verkehrt. Die AnhängerInnen des alten Glaubens mussten sich immer mehr verstecken, verhehlen und so kommt es, dass Reste der Religion von Gott der MUTTER von den Großmüttern und Müttern in Form von Kinderreimen über die Zeiträume hinweg erhalten wurden. Einen Rest dieser ältesten Religion der Welt finden wir zum Beispiel in dem Kleinkinderlied:

Ringel, Ringel, Reihe,

sind der Kinder dreie,

sitzen unterm Hollerbusch,

machen alle husch, husch, husch

Das uralte Tanzen im Kreise als Symbol für den natürlichen Kreislauf des Lebens um die dreifache göttliche Mutter des Lebenszyklus, die uralte Holle, die sowohl in der Höhle als auch in den drei Mutterfarben des Hollerbuschs sichtbar wird und das Notwendigwerden des Verhehlens dieses alten Wissens in dem Husch, husch, husch, das ist eine Botschaft aus dieser Zeit, die wir nun langsam wieder verstehen.

 Der Kult der drei Jungfrauen

Dieser durchzieht bis heute das Land und geht auf die aus sich selbst Leben schöpfende, aseitätische Gott die Mutter zurück. Sie setzt sich in den griechischen Moiren, den römischen Parzen, den nordischen Nornen, den drei Bethen oder drei Matronen fort, die als Schicksalsgöttinnen den Lebensfaden spinnen und auch abschneiden. Unter verschiedenen Namen werden die Jungfrauen in den Dreifrauensagen bis heute verehrt als Aubet, Cubet und Guere, als Einbeth, Wilbeth und Warbeth, als Spes, Fides und Caritas, als drei namenlose Burgfräulein, als Catharina, Barbara, Margarete  (C+B+M) und manchmal auch in vermännlichter Form wie in Griesstetten bei Dietfurt im Altmühltal als die drei elenden Heiligen, die heiligen Drei Könige Caspar, Balthasar, Melchior, mit deren Initialien C+M+B bis heute die Häuser am 6. Januar, dem früheren Holle- oder Perchtentag, am Ende der uralten und ursprünglichen zwölf Weihe- oder Mutternächte gesegnet werden, oder auch in symbolischer Form als die drei, oft goldenen Kugeln des heiligen Nikolaus, die auch hier noch die drei Jungfrauen wiedergeben, wie wir es z.B. in der turmlosen, weil ursprünglich stark mutteridentifizierten St. Martinskirche in Kelheim finden. Besonders häufig kommen im Volksglauben Catharina, Barbara und Margarete vor, wobei sie nicht immer zu dritt, sondern häufig einzeln auftreten:

Barbara mit dem Turm,

Margarete mit dem Wurm,

und Catharina mit dem Radl,

das sind die heiligen drei Madl

 Barbaras zweites Attribut ist der Kelch oder der Kessel, der häufig auf dem Turm abgebildet ist, wie wir es in der Fatima-Wallfahrstkirche Maria der Sieben Schmerzen in Neuses bei Pondorf dargestellt finden. Der Kelch oder Kessel gehört zu den urzeitlichen Kallwörtern und stellt, wie wir gesehen haben, den Bauch der Urmutter dar, wo die Verwandlung des Todes in das neue Leben stattfindet. Der Kessel spielt noch bei der keltischen Göttin Cerridwen als magischer Kessel des Lebens eine zentrale Rolle. Das Patriarchat jagt bis heute in Form des Heiligen Grals oder auch des christlichen Abendmahlkelchs einer männlichen Imitation der Lebenswandlung im Körper der Mutter nach. Dass dies naturgemäß nicht möglich ist, wird geflissentlich übersehen.

Die Neun als potenzierte Drei entspricht den lunaren Schwangerschaftsmonaten und sie entspricht auch der Erkenntnis, dass jede Mondinnenphase neun Nächte umfasst und die sich daraus ergebende Zahl siebnundzwanzig  genau dem weiblichen Menstruationszyklus entspricht. Die Zahl neun als drei mal drei finden wir daher häufig als Schälchen (Negativform der Kugel) eingeritzt in altsteinzeitlichen Höhlen, z.B. in der Kulthöhle Jean Angelier der Ile de France bei Noisy-sur-Ecole, in der auch ein viereckiges Ideogramm mit neun Schälchen, verbunden mit eingeritzten Linien gefunden wurde (Marie König, 1981, S. 266).

Auch die Vier gehört zu der uralten kosmischen Zahlensymbolik der Mutter. Schon die NeandertalerInnen kannten die Vierteilung der Welt, wie ein Nummulites, ein kreisrunder sogenannter Münzstein aus Ungarn aus dem Mittelpäläolithikum mit einem viergeteilten Linienkreuz zeigt (Marie König, 1980, S. 115). Die Vier gibt die vier Himmelsrichtungen an. Sie wird in der Beschreibung der vier Elemente als Erde, Wasser, Luft und Feuer weitergeführt und  auch in den vier möglichen Bestattungsarten, der Erdbestattung, der Luftbestattung, der Meeresbestattung und später der Feuerbestattung aufgenommen.  Offensichtlich sind auch die vier Jahreszeiten und die vier Phasen von Frau Mond: zunehmende Mondin (Wachsen=Frühling), Vollmondin (Fruchtbildung des Lebens=Sommer), abnehmende Mondin (Verwelken=Herbst), Schwarzmondin (Umwandlung von Tod in Leben=Winter).

Die Zahl Vier ergibt sich aus der Addition von Drei und Eins. Multipliziert man hingegen die Drei mit der Vier, so ergibt sich die Zwölf. Der heutige gültige Sonnenkalender hat 12 Monate. Der ältere Kalender von Frau Mond, der mit dem Monats-Zyklus der Frauen übereinstimmt, hat dreizehn Monate. Zwölf plus Eins ist Dreizehn. Dreizehn war ursprünglich eine Heilige Zahl, eine Glückszahl, heute gilt sie als Unglückszahl, erinnert sie doch an die menschengeschichtliche Zeit der Mütter, die vom Patriarchat verleugnet wird. Die patriarchale Dämonisierung der Zahl 13 finden wir insbesondere in Verbindung mit Freitag dem Dreizehnten, denn der Freitag steht bis heute in Verbindung mit Göttinnen, zum Beispiel der germanischen Göttin Freya oder im Französichen und Italienischen mit der Göttin Venus (Vendredi, Venerdi). Zwischen dem früheren Mondinnenkalenderjahr und dem heutigen Sonnenkalenderjahr liegen 12 Nächte, die sogenannten Losnächte, die mit der Wilden Jagd in Verbindung gebracht werden. Jesus hatte 12 Jünger, er selbst ist also die 13.

Das Mühlespiel oder Neuntespiel

Eines der uralten Spiele, in denen diese magische Verbindung zwischen den Rundungen der Drei und den Ecken der Vier symbolisch dargestellt wird, ist das Mühlespiel. Marie König hat es bereits in den Eiszeithöhlen der Ile-de-France in Frankreich entdeckt und als universales Ordnungszeichen gedeutet und es scheint tatsächlich in besonderer Weise das Lebensverständnis des mütterlichen Kulturverständnisses der Steinzeit wiederzugeben. Die Mühlesteine sind rund, jeweils drei von ihnen nebeneinander ergeben eine Mühle, die drei wird noch einmal aufgenommen, indem drei immer kleinere Vierecke ineinander gezeichnet werden, aber erst in Kombination mit der Vier, also der Schwarzmondinnenphase entwickelt sich das Spiel des Lebens, erfolgt die magische Verwandlung des Todes in das neue Leben, schließt sich der Kreis. Zeit und Raum finden in dem Mühlespiel zueinander und nicht umsonst spricht man bis heute von Zeiträumen. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass das Mühlespiel  in Südtirol das „Neunte-Spiel“ genannt wird und sich auf der Neunteplatte der Tschötscher Heide bei Brixen sich ein in den Felsen eingeritztes Mühlespiel  (Maße 55×67 cm) befindet, in dessen Mitte ein runder Schalenstein eingeritzt ist (Erni Kuttner, S. 77). In diesem Zusammenhang sei auf ein altes Kinderlied hingewiesen, das das Neunte-Spiel aufgreift:

Es geht ein Bi-Ba-Butzemann

In unserem Kreis herum dideldum

Drei mal drei ist neune,

du weißt schon wie ich´s meine

dreimal drei und eins ist zehn

Butzemann bleib stehn, bleib stehn, bleib stehn

Er rüttelt sich und schüttelt sich

und wirft seine Beine hinter sich,

wir klatschen in die Hand,

wir beide sind verwandt

Wer ist der Butzemann? Verbutzen ist ein altes Wort für sich Verbergen oder Verhehlen. Der Butzemann trägt eine Zipfelmütze, wie die Zwerge und Frau Holle, die uralte Muttergöttin wird in der schon stark patriarchalisierten Überlieferung der Germanen noch als Königin der Zwerge und als Göttin der Walküren genannt. Im Griechischen kennen wir die Hekate, deren Name schon in den Bereich der späteren dämonisierten Hexe verweist. Als Windfrau zieht Holla mit ihrem wilden Heer umher und rüttelt die letzten Blätter von den Bäumen (Monika Löffelmann, 1997, S. 113). Auffallend ist, dass der Butzemann das „dreimal drei ist neune“, noch dazu für uns erst einmal unverständlich, gefolgt von dem „du weißt schon wie ichs meine“, in Reime verpackt hat und danach das dreimal drei und eins ist zehn folgt, wie wir es oben in dem drei und eins ist vier und dem zwölf und eins ist dreizehn schon angewendet haben. Das Rütteln und Schütteln und das in die Hände Klatschen kann in Verbindung mit dem Verhehlen auch als Erkennungszeichen der Alten Religion  der göttlichen Mutter in Verfolgungszeiten interpretiert werden.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass der Butzen bis heute ein Wort ist, das wir für das Kerngehäuse des Apfels verwenden. Der Apfel ist schon immer das Zeichen der göttlichen Mutter gewesen, der Apfel wie wir ihn kennen aber auch der Granatapfel mit seinen vielen roten Perlen und dem süßen roten Saft. Mythologisch eng verbunden sind hierbei der Apfel und die Schlange mit dem Paradies. So gab es den Garten der Hesperiden mit den goldenen Äpfeln, der auch Garten der Unsterblichkeit genannt wurde und der Göttin Hera gehörte, die zuweilen die Gestalt Hesperas, des Abendsterns (Venus) annahm. Auf Heras hesperischem Apfelbaum, der von ihrer heiligen Schlange bewacht wurde, wuchsen die Äpfel des ewigen Lebens (Walker, 1995, Stichwort Hesperiden). Schneidet man nun den Apfel quer auf, so dass der fünfzackige Stern des Apfel-Butzens sichtbar ist wird noch mal die enge Verbindung des Butzemanns mit dem kosmologischen Weltbild von Gott der MUTTER deutlich. Denn tatsächlich beschreibt die Venus, der Abendstern in seinem Jahreslauf eine fünfzackige Bahn. Den bereits patriarchalisierten Priestern der Kelten, den Druiden, war der fünfzackige Stern noch heilig und wir kennen ihn noch als Zeichen Baphomet bei den Templern und Freimaurern, bevor er als Pentagramm mit Hexen in Verbindung und damit dämonisiert wird. Im Lateinischen heißt Malus der Apfel, aber es heißt auch gleichzeitig böse. Es ist also kein Zufall, dass die monotheistischen Theologien den Apfel verunglimpfen, ihn in ihrer alttestamentarischen Schöpfungsgeschichte als Verführobjekt von Eva verwenden, der dazu führt, dass die Menschen von „Gott dem Herrn“ aus dem Paradies vertrieben werden und „Gott der Herr“ Feindschaft setzt zwischen der Schlange und der Frau. Tatsächlich ist der Apfel auch noch in der Bibel die Frucht vom Baum der Weisheit und eben von diesem Baum der Weisheit verbietet „Gott der Herr“ den Menschen zu essen. Tatsächlich ist die Religion von Gott der MUTTER  und ihren Apfel so tief in den Menschen verankert, dass er anscheinend nicht auszumerzen ist und schließlich als Reichsapfel zu einem Herrschaftssymbol wird. Erst mit dem Malleus Maleficarum ab 1487 und einer 500-jährigen Hexenverfolgung wird das uralte Wissen um die göttliche Mutter und ihre heiligen Symbole den Menschen im wahrsten Sinne des Wortes ausgehämmert, aber heute ahnen wir es wieder, das Wissen unserer AhnInnen. Drei weitere Kinderverse verhehlen das alte Wissen unserer Ahninnen und seien an dieser Stelle vermerkt:

Ich ging einmal nach Butzlabee

Da kam ich an einen großen See,

da kam ich an ein Mühlenhaus,

da schauten drei Hexen zum Fenster raus

Die erste sprach: Komm, iss mit mir!

Die zweite sprach: „Komm trink mit mir!

Die dritte nahm den Mühlenstein

Und warf ihn mir ans linke Bein

Da schrie ich laut: oweh, oweh,

ich geh nicht mehr nach Butzlabee

Das Mühlespiel als Neuntespiel und als Symbol des schon im Paläolithikum bekannten in Zahlensymbolen erfassten Weltbildes der kosmischen Mutter kennen wir schon, aber die Mühlen und die runden Mühlsteine gehören auch im Neolithikum zum Weltbild der Göttin. Monika Löffelmann schreibt über die Mühlsteine, die auch in vielen Erdställen zu finden sind: Im Alltagsleben der Frauen wird eine heilige Drehbewegung regelmäßig ausgeführt, nämlich das Betätigen der Mühlsteine. Durch die Drehbewegung beim Betätigen der Mühlsteine werden keimfähige Körner zerrieben, um daraus lebenswichtiges Mehl und Brot zu backen. Auch hier finden wir also die heilige mit der göttlichen Mutter verbundene kreisförmige Kulthandlung der Wandlung von Tod in Leben. Noch in der patriarchalen germanischen Edda heißt es vom Mühlsteindreher:

„Mundliföri heißt des Mondes Vater und so der Sonne auch; die Wölbung des Himmels umwandeln sie täglich, daran messen die Menschen die Zeit“.

 Hier finden wir schon wie bei allen indoeuropäischen Völkern, zu denen auch die Griechen, die Kelten und die Germanen gehören eine Vaterisierung der ursprünglichen göttlichen Mutter, wobei ihr kosmologisches Weltbild noch erhalten ist. Im obigen Fingerspiel von Butzlabee erkennen wir aber in Form der drei Hexen noch die uralte dreifache Erscheinung der göttlichen Mutter, deren Religion mit Gewalt und Schmerzen ausgetrieben wurde.

Noch verharmloster kommt die alte Religion mit dem fünfzackigen Apfelbutzen in folgendem Fingerspiel daher, als Kloß, den man einfach aufessen kann:

Dort oben auf dem Berge,

da ist der Teufel los.

Da streiten sich fünf Zwerge

um einen großen Kloß

Der erste will ihn haben,

 der zweite lässt ihn los,

der dritte fällt in Graben

dem vierten platz die Hos

der fünfte schnappt den Kloß

und isst ihn auf mit Soß

Der Klassiker unter den Fingerspielen ist Himpelchen und Pimpelchen:

Himpelchen und Pimpelchen,

stiegen auf einen Berg,

Himpelchen war ein Heinzelmann,

Pimpelchen war ein Zwerg,

 sie bleiben lange dort oben sitzen

und wackelten mit ihren Zipfelmützen,

doch nach vielen langen Wochen,

sind sie in den Berg gekrochen.

Schlafen dort in guter Ruh,

Seid mal still und horcht gut zu!

Ch ch ch ch (Schnarchen)

Heißa, heißa, Hoppsassa,

Himpelchen und Pimpelchen sind wieder da!

Das Mühlespiel von Gott der  MUTTER in Riedenburg im Altmühltal – eine landschaftsmythologische Freilegung

In Himpelchen und Pimpelchen finden wir das Volk wieder, das die göttliche Mutter auf den Mutterbergen, in den Höhlen, an den Quellen, in den Teichen, an den Brunnen und Seen, Bächen und Flüssen verehrte. Sie tragen Mützen, wie der Bi-Ba-Butzemann, hinter denen sie sich verhehlen können, aber interessant ist auch eine weitere Ähnlichkeit zwischen Mützen und Mutzen. Das Wort Mutzen kennen wir aus der Kombination mit dem Wort Mandel. Bis heute sind Mutzenmandeln ein beliebtes Gebäck, in Form von Mandeln. Die Mandeln haben wir schon in Form der Vulva-Yoni, der Mandorla, der Schutzmantel-Maria als Symbol der göttlichen Mutter kennengelernt und so könnte die rote Zipfelmütze als ursprüngliches Mandelsymbol (die Mandel gehört übrigens zu den Rosaceae, also den Rosengewächsen) ein Symbol der Menschen gewesen sein, die Gott die MUTTER erkannten und  verehrten. In diesem Zusammenhang sei auch noch auf das Wort Scha-Ma- ne hingewiesen. Könnten Schamanen ursprünglich Menschen sein, die sich ihrer heiligen Geburt aus der Scham einer Frau, ihrer Mandelvulva bewusst gewesen sind? Heute ist das Wort Scham negativ besetzt und steht im Zusammenhang mit sich schämen, aber tatsächlich erweist sich dies als eine viel spätere Negativbesetzung, die der Sexualfeindlichkeit der christlichen Kirche geschuldet ist. Im Schambachtal zwischen Riedenburg im Altmühltal und der Quelle in Schamhaupten, hat sich die ursprüngliche und positive ganz und gar weibliche Bedeutung von Scham erhalten.  Während im deutschen bei zusammengesetzten Nomen, sogenannten Komposita immer die grammatikalische Regel gilt, dass das zweite Nomen den Artikel bestimmt, sprechen wir bis heute nicht von „der Schambach“, da Bach den Artikel „der“ hat, sondern wir sprechen von „die Schambach“.

Auf dem Jachenhausener Berg in Riedenburg im Altmühltal, direkt oberhalb einer Felswand mit Höhlen und Schlupfsteinen befindet sich nun auf dem sogenannten Teufelsfesen ebenfalls ein in den Felsen geritztes Mühlespiel, zu dem es auch eine Legende gibt. Die Verbindung zwischen dem Spiel, das, wie wir gesehen haben, in enger Verbindung mit dem kosmischen Weltbild der göttlichen Mutter steht und auch noch von den Kelten in der Urelternphase verstanden wurde, steht in engem Zusammenhang mit dem christlichen Teufel, wird also dämonisiert, denn der Teufel soll ja nach christlicher Überlieferung der Widersacher Gottes sein. Interessant ist hier, dass der Begriff Teufel nur im Neuen Testament verwendet wird und in der Offenbarung des Johannes erfahren wir auch, wer der Teufel eigentlich ist:

„Und ich sah einen Engel aus dem Himmel herniederkommen, der den Schlüssel des Abgrunds und eine große Kette in der Hand hatte. Und er griff den Drachen, die alte Schlange, die der Teufel ist und er band ihn tausend Jahre und warf ihn in den Abgrund und schloss zu und versiegelte über ihm, damit er nicht mehr die Nationen verführe“… (Offenbarung, 20, 1.3).

 Der Teufel trägt Hörner, die – wie wir gesehen haben, wie kaum etwas anderes, das kosmische Mondinnen-Wiedergeburts-Weltbild der kulturellen Mutterstufe wiedergibt und als Zeichen der Mutter, ihres Mondtieres und auch später im Neolithikum nach der Rinderdomestikation als die milchgebende Mondkuh von den Menschen tief verehrt und verstanden wurde.

Beachten wir noch dazu den Wohnort, den die Christen dem Teufel zugedacht haben, nämlich die Hölle, die ja nichts anderes als der uralte Kultplatz der göttlichen Mutter, nämlich die Höhle ist, dann wissen wir auch, dass der christliche Teufel die uralte göttliche Mutter ist, die ursprünglich gleichermaßen in der Schlange und der Drachin verehrt wurde. Die Schlange steht hierbei in besonders enger Beziehung zur Erde, aber auch zum Wasser. Beim mythologischen Bild der Drachin kommen die beiden weiteren heiligen Elemente hinzu: nämlich das des Feuers, denn die Drachin ist immer mit dem Feuer assoziiert und das der der Luft, denn viele der mythologischen Drachinnen können fliegen.*

*(weitere detaillierte Ausführungen  zur Drachinnensymbolik in allen Kulturen in Armbruster, 2010).

Die Flügel kennen wir auch von einer Reihe von Göttinnen. So breitet die ägyptische Göttin Isis ihre Flügel als Schutz aus. In der Befreiungshalle in Kelheim, die einem runden Tempel gleicht, stehen bis heute Göttinnen mit Flügeln für den Frieden. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass der Berg auf dem die Befreiungshalle steht, ausgerechnet Michelsberg heißt, benannt nach dem Erzengel und Drachentöter Michael, also dem Engel, der den Teufel, die Urmuttergöttin, in den Abgrund wirft.

Der heutige Teufelsfelsen in Jachenhausen ist tatsächlich die uralte Steinahnin des ehemaligen heiligen Kultortes und wer mit Landschaftsmythologie vertraut ist, wundert sich auch nicht, dass nur circa 300 Meter vom Teufelsfelsen entfernt das Kloster St. Ursula  gestanden haben soll mit einem geheimen Gang dazwischen, wo ein Schatz versteckt gewesen sein soll. Überall, wo der Kult der göttlichen Mutter gefeiert wurde, finden wir Klöster, Kathedralen oder Kirchen oder auch manchmal nur Geschichten, dass dort einmal ein Kloster gestanden sein soll. Kein Wunder, denn alle diese Worte entstammen der uralten Muttersilbe Kall und geben in erster Linie wieder, dass an diesem Ort eben Gott die MUTTER von den Menschen gekannt und verehrt wurde. Dass das Kloster ganz in der Nähe des Teufelsfelsen ausgerechnet der heiligen Ursula gewidmet sein soll, weist noch einmal auf einen sehr alten Kult hin, denn Ursa major ist die uralte Bärengöttin.  Höhlenbären lebten im Paläolithikum in enger Verbindung mit den Menschen, teilten sie doch die Kulthöhlen mit ihnen, was Bärenknochenfunde auch im Altmühltal beweisen. Eine starke Bärinnenmutter in Form der Ge-Bär-Mutter lebt bis heute in jeder Frau, wobei viele Frauen diese Bärinnenmutterstärke anscheinend vergessen haben. Die uralte Bärengöttin fährt heute noch heute mit ihrem Wagen am Himmel, denn das Sternenbild des Großen und des Kleinen Wagens enthält das Sternenbild der Großen und der Kleinen Bärin (Ursa major und Ursa minor). Interessant ist auch, dass heute genau neben dem Teufelsfelsen eine Drachenflugrampe aufgestellt ist und dass seit einigen Jahren dort oben wieder das Johannisfeuer der Sommersonnenwende gefeiert wird. Johannes ist eine vermännlichte Form der Anna und so sehen wir eine klare Linie der Mutterverehrung in Riedenburg, denn dort wird heute die Stadtkirche St. Johannes genannt, obwohl die zentrale Figur in dieser Kirche die uralte Muttergöttin Maria ist. Direkt am Fluss, der heute seine natürliche Schlängelung verloren hat und zu einem geraden Kanal ausgebaut wurde, liegt die alte Wallfahrtskirche St. Anna, der später ein Kloster angeschlossen wurde und oben auf dem Teufelsberg, wird wieder am längsten Tag des Jahres das goldene Fest der Sonne gefeiert, dem auch das gegen Depressionen wirksame leuchtendgelbe Johanniskraut mit seinem roten Saft gewidmet ist.  Fast kommt einem der Text aus dem Himpelchen Pimpelchen Fingerspiel prophetisch vor: nachdem die Zwerge und Heinzelmännchen, als Märchenfiguren verwandelte AnhängerInnen der uralten Religion lange Zeit auf dem Berg gesessen sind, mussten sie in den Untergrund, um nun von neuem wieder aus dem Vergessen als uraltes Wissen unserer AhnInnen wieder aufzutauchen: Himpelchen und Pimpelchen sind heute wieder da!

Der Ursprung von Wallfahrten

Text: Dr. Kirsten Armbruster

Scroll down and you´ll find an english translation, translated by Deep L

Nourlangie, AustralienFelszeichnung der wiedergebärenden Mutter in Australien, Nourlangie Rock, Kakadu, Darwin, Australien, 1000 n.u.Z., Foto: Franz Armbruster, Museo de la Evolucion Humana, Burgos Spanien

Jacobsweg Teil 1

Text aus: Armbruster, Kirsten: Der Jacobsweg – Kriegspfad eines Maurentöters oder Muschelweg durch Mutterland – Die Wiederentdeckung der Wurzeln Europas – Teil 1, 2013,  S. 66-72

„Den größten Zeitraum der Menschheitsgeschichte lebten Menschen als WildbeuterInnen, das heißt, sie zogen durch die Landschaft. Erst vor 11 000 Jahren wurden die ersten Menschen nach großen Klimaveränderungen, die sie zwangen ihre Wirtschaftsweise zu verändern, sesshaft. Hier wird der Beginn des Neolithikums, der Jungsteinzeit, angesetzt. In vielen Gegenden entwickelten sich die Sesshaftigkeit und die produzierende Lebensweise der Landwirtschaft aber erst viel später. Gerade das Gebiet des Camino Francés zwischen Baskenland und Galicien gehört zu den Gegenden in Europa, wo die Landwirtschaft erst sehr spät Fuß fasste. Das heißt, dass hier die Menschen besonders lang als WildbeuterInnen lebten und das alte Wissen des Paläolithikums, der Altsteinzeit noch lange bewahrten.

Im Gedächtnis der Menschheit sind die alten Wege des Paläolithikums eingegraben, aber gerade die westlichen, christianisierten Kulturen haben die Erinnerung an die uralten Landschaftswege verschüttet. Für die Aborigines in Australien ist das Landschaftswegewissen in ihren mit Musik und Tanz spirituell überlieferten Traumpfaden bis heute in der Erinnerung erhalten. Wie für viele andere, mit der Natur nach wie vor verbundenen Völker, ist für sie die Erde Heiliges Land. Dieses Wissen ist das Vermächtnis der Traumzeit. Anna Voigt und Nevill Drury schreiben darüber:

„Das Land ist für alle Aborigines heilig, der Ursprung aller Lebensformen und das Herzland allen Seins. In den wiederkehrenden Zyklen von Geburt, Leben, Tod und Wiedergeburt … ernährt, kleidet und behütet Mutter Erde alle Lebewesen … Das Land, das waren nicht nur Hügel oder Bäche oder Bäume … Es war wirklich, unser Kuuti, die Kraft, die uns Leben gibt … Durch ihre Auffassung von der heiligen Erde als Schöpferin und Nährmutter aller Arten und von der Verflechtung aller lebendigen Formen, haben die Aborigines eine besondere Beziehung zu ihrer Region … Deshalb bringen die Aborigines traditionell nicht nur der ganzen Erde Ehrfurcht entgegen, sondern auch dem jeweiligen Land, in dem man „geträumt“, d.h. aus dem Ahnengeist empfangen wurde -, meist an einem heiligen Wasserloch, an dem die Geister auf die Wiedergeburt warten“. (Voigt Anna, Drury, Nevill; 1998, S 59).

Ein paar Seiten später konkretisieren die AutorInnen die Liebe der Aborigines zur Natur:

„Aborigines lieben die Erde im wahrsten Sinn des Wortes, wir sitzen oder liegen am Boden mit dem Empfinden, einer mütterlichen Kraft nahe zu sein … Es ist gut für die Haut, die Erde zu berühren, mit bloßen Füßen auf der heiligen Erde zu wandern … Der Boden ist besänftigend, stärkend, reinigend und heilend. … Nur durch unsere spirituelle Verbindung zur Erde können wir unsere Identität bewahren. Deshalb begreifen wir uns selbst in Kategorien des Landes“. (ebenda S. 66).

Dann kommen die AutorInnen auf die Pilgerreisen der Aborigines zu ihren heiligen Stätten zu sprechen, die im Englischen „Walkabouts“ genannt werden.
„Die Aborigines unternahmen seit jeher Pilgerreisen an ihre heiligen Stätten, um Zeremonien abzuhalten … Die Aborigines waren nie ziellose Wanderer, noch sind sie Nomaden im eigentlichen Sinn. Ihre Pilgerreisen waren oft beschwerliche Märsche über hunderte Kilometer und nicht „ziellos“, sondern folgten immer vorgegebenen Pfaden durch das Land. Diese Pfade sind die ursprünglichen Traumpfade oder Songlines, die von den Ahnenwesen aufgezeichnet und von den Aborigines – soweit möglich – über tausende Jahre nachverfolgt wurden. Die Pilgerreisen oder „Walkabouts“ spiegeln die ewigen Bewegungen von Sonne, Mond und Sterne“. (ebenda, S. 769.

Die AutorInnen beschreiben in ihrem Buch aber auch die Zerstörung großer Teile dieses Wissens:

„Das in die Traumzeit-Mythologie integrierte Wissen wurde über unzählige Generationen mündlich weitergegeben – in Form von Liedern, Tänzen … sakralen Gegenständen. Erst in der kurzen Zeit der letzten 200 Jahre wurde diese lebendige Mythologie durch die Ignoranz und die brutalen Praktiken der englischen Kolonialisten und Viehzüchter, durch die politisch sanktionierten multinationalen Gesellschaften und das Aussterben der Ältesten, die noch auf traditionelle Weise aufwuchsen, bruchstückhaft“. (ebenda, S. 72).

In Europa ist diese Zerstörung des Alten Wissens, die mit der Inquisition im Mittelalter ihren Höhepunkt fand, noch viel größer und trotzdem ist das Wissen über die uralte Sakrallandschaft in ganz ähnlicher Form, in vielen Puzzlesteinen vorhanden und kann auch bei uns wieder sichtbar gemacht werden. Wichtig ist dieses Sichtbarmachen, denn gefangen in diesem westlich-christlichen Denken, leben wir ohne unsere Wurzeln, ohne den längsten Teil unserer Geschichte. Schließlich drang das Christentum in weite Teile Europas erst zwischen dem 6. und dem 8. Jahrhundert n.u.Z. vor. Die Zeit des patriarchalen Monotheismus ist also menschengeschichtlich gesehen nur ein Atemzug, und so stellt sich die Frage, gerade auch für Europa: Was war davor? Und tatsächlich kennen wir auch in Europa die Landschaft als Körper der mütterlichen Gottheit.

Die Landschaft als Körper von Gott der MUTTER
Bis heute beschreiben wir unsere Landschaft mit körperlichen Begriffen. Wir sprechen von Bergrücken, Bergfuß, Bergkopf oder von Flussarm und Meerbusen. Gleichzeitig hat sich bis heute das Verständnis von Mutter Erde, von Mutterboden erhalten. Wenn die Erde aber weltweit eine Mutter ist, dann muss es sich bei den landschaftlich-körperlichen Begriffsbeschreibungen um die Beschreibung des mütterlichen Körpers handeln, der ursprünglich als heilig empfunden wurde. Wann und wie entwickelten sich also die Anfänge von Religion? Was wurde ursprünglich als heiliger Ort wahrgenommen? Paul Devreux schreibt hierzu:

„Die ersten heiligen Orte waren Orte in der Natur. Es war die Erde selbst, die diese ursprünglichen Plätze darbot, an denen sich die Empfindung von Heiligkeit verdichtete. Welches Monument, welche Kultstätte auch immer sich an einem solchen Ort später entwickelt haben mag – alle Gesellschaften wählten zunächst spezifische Naturplätze als ihre besonderen Orte“. (S. 44).

Die Menschen sahen aber nicht nur in der Erde die Mutter, sondern sie gingen von einem gesamtmütterlichen Kosmos aus, weswegen wir von Gott der MUTTER als Kosmischer Mutter des Universums sprechen können. Als heilig verehrt wird sie in ihren Erdbauchhöhlen, ihren Bergen, ihren Quellen, ihren Flüssen, ihren Teichen, ihren alten Bäumen, ihren Steinen, ihren Felsen und dem Meer. Sie ist aber auch die Mutter der Menschen, die Mutter der Tiere, die Mutter der Heilung und der Regeneration, und besonders tröstlich und wichtig die Mutter des Guten Todes, die Tod-in-Leben-Wandlerin. Diese Wandlung, die die Menschen in drei Hauptlebenszyklen erfahren, bezieht den gesamten Kosmos mit ein:

• Die tägliche Wiedergeburt der Sonne
• Die monatliche Wiedergeburt von Frau Mond
• Die jährliche Wiedergeburt der Jahreszeiten
(aus Armbruster, Kirsten: Gott die MUTTER – Eine Streitschrift wider den patriarchalen Monotheismus, 2013, S.32/33)

Auch bei uns sind die ewigen Bewegungen von Frau Sonne, Frau Mond und den Sternen in den Wallfahrten und Pilgerreisen miteinbezogen und gerade auf dem Muschelweg, der am Meer am westlichsten Ende Europas endet, wird eigentlich und vor allem dieser kosmische Zusammenhang verehrt.“

Mehr unter:

Der Jacobsweg – Kriegspfad eines Maurentöters oder Muschelweg durch Mutterland? Die Wiederentdeckung der Wurzeln Europas; Teil 1

Muschelsternenweg von Gott MUTTER und wie das Patriarchat daraus den Jacobsweg macht

Atapuerca oder 1,3 Millionen alte Menschenspuren am Muschelweg

Am Anfang war Gott MUTTER

Die BaskInnen und warum drei Viertel unserer Gene von ihnen abstammen

Gott MUTTER im Paläolithikum

Die baskische Mythologie ist weiblich

Galgenberge als Heilige Mutterberge

Die Mutterwurzelsilbe KALL

An english translation of this text, translated by Deep L:

The origin of pilgrimages

Nourlangie, Australien

Rock drawing of the rearing mother in Australia, Nourlangie Rock, Kakadu, Darwin, Australia, 1000 n.o.c., Photo: Franz Armbruster, Museo de la Evolucion Humana, Burgos Spain

Jacobsweg Teil 1

Text aus: Armbruster, Kirsten: Der Jacobsweg – Kriegspfad eines Maurentöters oder Muschelweg durch Mutterland – Die Wiederentdeckung der Wurzeln Europas – Teil 1, 2013,  S. 66-72

„For the largest period in human history, humans lived as collectors and  hunters, that is, they wandered through the landscape. It was only 11,000 years ago that the first people settled down after major climate changes, which forced them to change their way of doing business. This is where the beginning of the Neolithic, the Neolithic period, begins. In many areas, however, the sedentariness and the productive way of life of agriculture developed much later. The area of the Camino Francés between the Basque Country and Galicia is one of the areas in Europe where agriculture took root very late. This means that the people here lived particularly long as collectors and hunters and preserved the ancient knowledge of  the Palaeolithic Age for a long time.

The ancient paths of the Palaeolithic are buried in the memory of mankind, but it is precisely the western, Christianised cultures that have buried the memory of the ancient landscape paths. For the Aborigines in Australia, the landscape white conscience in their dream paths, spiritually handed down with music and dance, is still remembered today. As for many other peoples still connected with nature, the earth is holy land for them. This knowledge is the legacy of the dreamtime. Anna Voigt and Nevill Drury write about it:

„The land is sacred to all Aborigines, the origin of all life forms and the heartland of all being. In the recurring cycles of birth, life, death and rebirth … Mother Earth nourishes, cloths and protects all living beings … The land, those were not only hills or streams or trees … It was really our Kuuti, the power, … Through their conception of the holy earth as creator and mother of all kinds and of the interweaving of all living forms, the Aborigines have a special relationship with their region … Therefore, Aborigines traditionally not only show reverence for the whole earth, but also for the respective country in which one „dreams“ d.h. was received from the ancestral spirit – mostly at a holy water hole where the spirits „wait“ for rebirth. (Voigt Anna, Drury, Nevill; 1998, p 59).

A few pages later, the authors concretize the Aborigines‘ love of nature:

„Aborigines love the earth in the truest sense of the word, we sit or lie on the ground with the feeling of being close to a motherly power … It is good for the skin to touch the earth, to walk on the holy earth with bare feet … The ground is soothing, strengthening, purifying and healing. … Only through our spiritual connection to the earth can we preserve our identity. That is why we understand ourselves in categories of the country“. (ibidem p. 66).

Then the authors come to speak about the Aboriginal pilgrimages to their holy sites, which are called „walkabouts“ in English.

„The Aborigines have always made pilgrimages to their sacred sites to hold ceremonies … The Aborigines have never been aimless wanderers, nor are they nomads in the proper sense. Their pilgrimages were often arduous marches over hundreds of kilometers and not „aimless“, but always followed given paths through the country. These paths are the original dream paths or songlines that were recorded by the ancestral beings and followed by the Aborigines – as far as possible – over thousands of years. The pilgrimages or „walkabouts“ reflect the eternal movements of sun, moon and stars“. (ibid., p. 769.

In their book, however, the authors also describe the destruction of large parts of this knowledge:

„The knowledge integrated into dreamtime mythology has been passed down orally over countless generations – in the form of songs, dances … sacred objects. Only in the short period of the last 200 years has this living mythology been „fragmented“ by the ignorance and brutal practices of the English colonialists and ranchers, by the politically sanctioned multinational societies and the extinction of the elders who still grew up in the traditional way. (ibid., p. 72).

In Europe this destruction of ancient knowledge, which culminated with the Inquisition in the Middle Ages, is even greater, and yet the knowledge of the ancient sacred landscape is present in a very similar form, in many puzzle stones, and can also be made visible here again. It is important to make this visible, because trapped in this Western Christian thinking, we live without our roots, without the longest part of our history. Finally Christianity penetrated into large parts of Europe only between the 6th and the 8th century AD. The time of patriarchal monotheism is thus only one breath in human history, and so the question arises, especially for Europe: What was before that? And indeed we also know in Europe the landscape as the body of the motherly deity.

The landscape as the body of God the MOTHER
Until today we describe our landscape with physical terms. We speak of mountain ridges, mountain foot, mountain head or of river arms and gulfs. At the same time, the understanding of Mother Earth, of topsoil, has been preserved to this day. But if the earth is a mother worldwide, then the descriptions of the landscape and body must be a description of the mother’s body, which was originally perceived as sacred. So when and how did the beginnings of religion develop? What was originally perceived as a sacred place? Paul Devreux writes about this:

„The first holy places were places in nature. It was the earth itself that offered these original places where the sensation of holiness condensed. Whatever monument, whatever place of worship may have developed in such a place later – all societies initially chose specific natural sites as their „special places“. (S. 44).

The people did not only see the Mother in the earth, but they started out from an all-motherly cosmos, which is why we can speak of God the MOTHER as the Cosmic Mother of the universe. It is revered as holy in its caves, its mountains, its springs, its rivers, its ponds, its old trees, its stones, its rocks and the sea. But she is also the mother of people, the mother of animals, the mother of healing and regeneration, and especially comforting and important is the mother of Good Death, the death-to-life converter. This transformation, which people experience in three main life cycles, involves the entire cosmos:

– The Daily Rebirth of the Sun
– The Monthly Rebirth of Mrs. Moon
– The annual rebirth of the seasons
(from Armbruster, Kirsten: God the MOTHERS – A polemic against patriarchal monotheism, 2013, p.32/33)

Here, too, the eternal movements of the sun, moon and stars are included in pilgrimages and pilgrimages, and this cosmic connection is actually and above all venerated on the shell trial which ends at the sea at the westernmost end of Europe.“

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Der Jacobsweg – Kriegspfad eines Maurentöters oder Muschelweg durch Mutterland? Die Wiederentdeckung der Wurzeln Europas; Teil 1

Atapuerca oder 1,3 Millionen alte Menschenspuren am Muschelweg

Die BaskInnen und warum drei Viertel unserer Gene von ihnen abstammen

Die baskische Mythologie ist weiblich

Am Anfang war Gott MUTTER

Gott MUTTER im Paläolithikum

 

 

 

 

 

 

 

Galgenberge als Heilige Mutterberge

Text: Dr. Kirsten Armbruster

pyrenaeen1.jpgGalgenberge als heilige Mutterberge, Foto Franz Armbruster: Galicien, Nordspanien

Jacobsweg Teil 1

Text aus: Kirsten Armbruster: „Der Jacobsweg – Kriegspfad eines Maurentöters oder Muschelweg durch Mutterland; Die Wiederentdeckung der Wurzeln Europas, Teil 1, 2013, S. 84/85

„Die Silbe Gal in Galgenberg gehört zur, seit dem Paläolithikum bekannten Mutterwurzelsilbe Kall und steht in engem Zusammenhang zum Wiedergeburtsglauben von Gott der MUTTER.

In der Natur ist das Liegenlassen der Toten an dem Ort des Versterbens üblich, woraufhin im Kreislauf der Natur sogenannte Aasfresser, wie zum Beispiel Geier, Rabenvögel oder auch Kormorane am Anfang des Umwandlungsprozesses zu neuem Leben stehen. Der bewusste Umgang mit dem Tod ist Bestandteil des menschlichen Bewusstseins. Das können wir daran erkennen, dass die Menschen im Gegensatz zu Tieren sehr früh anfingen ihre Toten bewusst abzulegen. Neben dem Ablegen von Toten in Höhlen, wie wir es in Atapuerca am Camino Francés bei Burgos am Muschelweg sehr früh finden, wird auch das Ablegen auf Bergen sich sehr früh etabliert haben, so dass die sogenannten Seelenvögel ihre Arbeit verrichten konnten. Diese Tiere galten ursprünglich als heilig, Verbunden ist damit auch die Vorstellung, dass die Vögel die Seelen der Menschen mit hinauf in den Himmel nahmen, damit sie als Sterne am Himmel leuchteten, bis sie von der Mutter wiedergeboren wurden, was im Muschelweg als Sternenweg und in dem Namen Compostela bis heute tradiert wird (campus stellae=Sternenfeld und compost für den organischen Lebensumwandlungsprozess des Kompostierens)

Die bisher älteste Tempelanlage der Menschen in Göbekli Tepe, in der Türkei war auch ein solcher Hügel als Totenablageort, eine Kultstätte, die den „Bauch der Urmutter“ symbolisiert. Diese Hügel und Berge standen nämlich nicht nur für den Tod, sondern im Verständnis des Kreislauf des Lebens für die Wiedergeburt, weshalb der Hügel in Göbekli Tepe ja auch „Hügel mit Nabel“ übersetzt wird. Bis heute ist Göbekli Tepe mit seinem Maulbeerbaum in den Mutterfarben weiß, rot, schwarz ein heiliger, inzwischen islamisierter Wallfahrtsort. Galgenberge sind also von ihrer Wortbedeutung heilige Mutterberge, Berge der heiligen Tod-in-Lebenwandlung durch Gott die MUTTER.“

Mehr unter:

Von Mutterbergen und Landschaftsahninnen

Die Mutterwurzelsilbe KALL

 

Die Mutterwurzelsilbe KALL

steinerne-madonna-von-roncesvalles1.jpgSteinerne Madonna von Roncesvalles, Camino Francés, Pyrenäen, Spanien: Foto: Franz Armbruster

Der_Muschelweg_-_Auf_den_Spuren_von_Gott_der_Mutter

Text aus: Armbruster, Kirsten: Der Jacobsweg – Kriegspfad eines Maurentöters oder Muschelweg durch Mutterland – Die Wiederentdeckung der Wurzeln Europas, Teil 1, 2013, S. 77-83

„Berge, Quellen, Bäume und insbesondere Höhlen sind seit Menschengedenken heilige Stätten und damit Ziel von Wallfahrten. Nähern wir uns dem Begriff Wallfahrt nun einmal aus der Sicht der Paläolinguistik. Richard Fester hat bei seinen diesbezüglichen Forschungen schon 1980 das sogenannte KALL-Schema entdeckt, zu dem auch das Wort WALL-fahrt gehört. Monika Löffelmann hat dies aufgegriffen und schreibt dazu:

„Anhand der Sprachentwicklung weist die Paläolinguistik-Forschung den engen Sinnzusammenhang zwischen Höhle – Frau – Kult, enthalten in dem Ur-Wortstamm KALL nach: „Als Sinngehalte bieten sich zwei an, KALL für Frau und KALL für Höhle“. Diesen Ur-Wortstamm trägt auch das lateinische Wort COL-ere in sich. Hier verweist der Paläolinguist auf die Bedeutung des Wortes aushöhlen auf der einen und pflegen auf der anderen Seite: …“und daher stammen unsere heutigen Begriffe und Wörter „KULTUR“ und … „KULT“. Hier sind also in der Doppelbedeutung des Wortes COL-ere „Höhle“ und „Kult“ einander unmittelbar benachbart“. (Löffelmann, Monika; 1997, S. 19).

Daraus lässt sich schlussfolgern, dass Wallfahrten der vom Patriarchat unterschlagenen weiblichen Kultur, genauer gesagt der mütterlichen Kultur entstammen, und schauen wir uns die Wallfahrten genauer an, so hat sich das bis heute nicht geändert.

Die weltweit größte katholische Wallfahrt ist die zur Schwarzen Madonna von Guadalupe in Mexiko, wobei, wie Derungs etymo-logisch abgeleitet haben, es sich bei der Schwarzen Ma-donna von Guadalupe ursprünglich um die alte Land-schaftsgöttin Tonantzin-Coatlicue handelt, deren Kopf sich im Hügel Cerro Tonantzin zeigt. (Derungs, Kurt und Isabelle M.; 2006, S. 13-16).

Auch die bekannteste Wallfahrt der Moslems zur schwarzen Kaaba nach Mekka war in vorislamischen Zeiten der dreifachen Göt-tin Allat, Menat und Aluzza geweiht. Da dieser Kult der Zeit der Heiligen Steine aus der Religion von Gott der MUTTER entstammt, ist es nicht weiter verwunderlich, dass bis heute der schwarze heilige Stein in Mekka in einer vulvaförmigen Silbereinfassung zu sehen ist. (Sa-nyal, Mithu M.; 2009, S. 37).

Die älteste Wallfahrt in Bayern ist die zum Quellheiligtum der Schwarzen Ma-donna von Altötting, wobei wir hier vor Ort auch heute noch auf den Ahninnengeist der Anna treffen (mehr dazu in Armbruster, Kirsten, 2013, S. 37-40).

Die größte Wall-fahrt Spaniens ist auch nicht die nach Santiago de Com-postela, sondern die Pfingstwallfahrt zur Blanca Pa-loma (Maienwallfahrt) nach El Rocío in der Provinz Huelva in Andalusien, die innerhalb von 14 Tagen eine Million PilgerInnen anzieht (persönliche Mitteilung Claudia Mayr). Rocío bedeutet einerseits Morgentau, enthält aber auch den Wortteil Roc in der Bedeutung Fels und Gestein und geht somit ebenfalls auf den seit der Steinzeit, der Zeit der Heiligen Steine bekannten Kult von Gott der MUTTER als Kosmischer Mutter des Universums zurück.

Erinnert sei auch an die Wallfahrt zum Höhlenheiligtum der Schwarzen Madonna von Roc-amadour in Lot in Frankreich. Ein weiteres berühmtes Beispiel für eine Wallfahrt im mütterlichen Kontext ist die ebenfalls im Mai stattfindende Wallfahrt der Zigeu-nerInnen nach Saintes-Maries-de-la-Mer in der Ca-margue. In Frankreich können wir aber auch an die be-rühmten Wallfahrten zur Madonna von Lourdes, zu den Schwarzen Madonnen von Le Puys-en-Velay oder auch zur Schwarzen Madonna von Chartres denken

Ebenso bekannt sind die Wallfahrten zur Fatima in Portugal, zu den Schwarzen Madonnen nach Loreto in Italien, nach Tschenstochau in Polen, nach Mariazell in Österreich und nach Einsiedeln in der Schweiz.

Warum die Wallfahrt der mütterlichen Kultur zuzuordnen ist, erkennen wir noch deutlicher, wenn wir uns noch einmal der Paläolinguistik zuwenden. In dem Kapitel „Wallfahrt und Brauch“ ergänzt Monika Löffelmann die Forschungen zur Paläolinguistik folgendermaßen:

„In Zusammenhang mit der Kulthöhle wurde auf diesen Forschungsbereich bereits eingegangen. Auf das Ur-Wort KALL wurden dabei die Wortinhalte für „Frau“, „Höhle“, „Gefäß“ oder auch „rund“ zurückgeführt. Interessanterweise hat sich dieses Ur-Wort bis heute im Begriff „WALL-Fahrt“ erhalten, gar nicht so verkehrt, wie bei näherem Hinsehen deutlich wird: Wallfahrten schließlich führten und führen bis heute bevorzugt zu Höhlen-/Grotten-Quellheiligtümern“. (ebenda, S. 83).

Richard Fester, der Entdecker des KALL-Schemas bringt es auf den Punkt, wenn er schreibt, dass „die WALLfahrt noch heute so und nicht anders heißt, weil sie auf die steinzeitlichen Kulthandlungen in Höhlen zurückgeht“. (Fester, Richard; König, Marie E.P., Jonas, Doris F. und A. David, 1980, S. 101).

Richard Fester hat schon 1980, als die Landschaftsmy-thologie noch in den Kinderschuhen steckte, erkannt, dass der Ursilbe KALL ein weitreichendes kosmisches mütterliches Verständnis zugrunde liegt. Fester schreibt

„KALL ist jede Vertiefung, jeder Hohlraum, jede Wölbung, jeder enge Durchlass, ist Schale, Kehle, Höhle, Wohnstatt, Kulthöhle, Quell und das Tal wie der Pass, der die Höhe überwindet. Vor allem aber der mütterliche Leib, die Geburt, das Kind, die Sippe, der Clan, das Volk, Tiere und Fruchtbarkeit, Schnecken und Muscheln, die ihre Wohnhöhle mit sich tragen, Pflanzen und Bäume, die hohl sind oder hohle Früchte haben oder sich zum Aushöhlen für Bütten und Boote eignen. KALL ist auch Niederung, Senke, Meer, Mündung, Flussbett, See, aber auch Zugang und Weg“ …. “Selbstverständlich ist es ohne Belang, ob KALL-Beispiele je nach Sprache mit C oder G oder K wiedergegeben werden. Ferner sei nochmals be-tont, dass der mittlere Laut A durch jeden anderen ersetzt werden kann, ohne dass sich an der Zugehörigkeit zu KALL etwas ändert“. (Fester u.a., 1980, S. 80-85).

So heißt nach Fester z.B. GAL bis heute im umgangssprachlichen Englisch junge Frau (wir kennen das Wort girl), im Bas-kischen, der ältesten vorindoeuropäischen Sprache Eu-ropas heißt GAL-du Ehefrau, GAL´tzar Geburt und GAIO Brunnen, im Urromanischen heißt GAll, Quelle oder Brunnen, im Hebräischen heißt GAIL Mädchen, im Irischen CAIL´Leach Urmutter, im Griechischen GAIA Urmutter, im Germanischen WALA Urmutter und im Englischen heißt WELL Brunnen und Quelle.

Wir kön-nen also feststellen, dass es sich bei der Kall-Silbe, ebenso wie bei der Annasilbe um eine aus dem Paläolithikum stammende sogenannte Mutterwurzelsilbe handelt.

KALL-Wörter:

Quelle, Höhle, Hölle (christlich dämonisierte Höhle);

Hel (Göttin), Holle (Göttin, vielen nur noch als Frau Hol-le aus Märchen bekannt);

Holunder, Hollerbusch (typischer Mutterbaum in den Farben der Kosmischen Mutter: Weiß, Rot und Schwarz, siehe hierzu auch Maulbeerbaum und Erdbeerbaum);

Hallo, Hello und Hola (weitverbreiteter internationaler Gruß ursprünglich an die aus den paläolithischen Höhlen bekannte Gott die MUTTER gerichtet, ähnlich wie das heutige bayerische „Grüß Gott“);

Halloween (Uraltes Totenfest);

Holde (dämonisiert Unholde), hohl, hold,

Holland, Helgoland, Holledau, Hallertau, Holstein, Helvetia (Schweiz), Helsinki (Heilige Orte und Länder der Hel/Holle)

Helfen, Helfensteine

etwas verhehlen, siehe auch das Wort verbutzen, Bi-Ba-Butze-mann (Kapuze, Zipfelmütze, wobei Zipfelmütze ein Synonym für die Vulva mit der Klitoris ist und das Wort Mann ursprünglich mütterlich besetzt war)

heilen, heilig;

Hole (englisch) Loch, Höhle, holy (englisch) für heilig;

Holiday (englisch) für Feiertag,

hollow (englisch) für Hohlraum

Kalender;

Kali (hinduistische Göttin);

Sara-La-Kali in Saintes-Maries-de-la-Mer (Camargue) mit der berühmten Maiwallfahrt;

Keller, Kelch, Kehle, Kelten;

Kelheim (Ort am Zusammenfluss zwischen Altmühl und Donau, Bayern, Deutschland);

Kapelle, Kathedrale, Kloster, Klause, Nik-Klaus oder Nikolaus;

Kult, Kultur (lat. colere hat die Doppeldeutung von aus-höhlen, aber auch pflegen);

Galgenberg, Galgental,

Gral;

Galicien, Gallier, Galater, Galiläa;

Güll für Rose im Türkischen;

Sal, Soll (Wasserwort vaskonisch und indoeuropäisch wie in Salm für Lachs oder Salamander (Hamel, Elisa-beth; 2007; S. 437); Sollern bei Altmannstein

Triskele (weit verbreitetes Zeichen der Kelten für die dreifache Göttin);

Wallfahrt, Walkabout, Walküren, Walpurgisnacht, Wala (Wahrsagerin der germanischen EDDA), Urmutter von Will-endorf; Völva (nordische Variante der germa-nische Wala bekannt als Seherin, Wahrsagerin, Hexe, Zauberin, Prophetin, Schamanin), Vulva“

Mehr unter:

Der Muschelweg – Auf den Spuren von Gott der MUTTER – Die Wiederentdeckung der matrifokalen Wurzeln Europas

Der Ursprung von Wallfahrten

Am Anfang war Gott MUTTER

Galgenberge als Heilige Mutterberge

Die ursprüngliche Bedeutung von KAR-NE-Val

Die ursprüngliche Bedeutung von Anna-Orten

Rot wie Blut – Weiß wie Schnee – Schwarz wie Ebenholz – Die Religion von Gott MUTTER

Warum der Storch bis heute die Kinder bringt

Gott MUTTER ist kein Spirit

Wallfahrtsmeditation über das Muschelland

Der Frauenstein von Riedenburg im Altmühltal

Die Schwarze Madonna von Alt-öttinG spricht:

Matrifokale Gedanken zu Kar-Freitag

Drei mal Drei ist Neune – Das Mühlespiel (Neuntespiel) in den Felsritzzeichnungen der Steinzeit und die Bedeutung der Zahlen in der Kosmischen Ordnung der Mutter

 

Die Schwarze Madonna von Alt-öttinG spricht:

Schwarze Madonna von Altötting Die Schwarze Madonna von Altötting, Foto Franz Armbruster

Ihr habt meinen heiligen Baum die Linde gefällt und meinen uralten Heilbrunnen mit einem Pförtner namens Bruder Konrad männlich besetzt, aber so gewaltsam ihr es auch versucht habt, ihr konntet mich nicht auslöschen und nicht verdrängen, weil es nicht in eurer Macht lag. Bis heute werde ich in meinem schwarzen oktagonalen Tempel von den Menschen verehrt und keine phallischen Kirchtürme konnten die Wahrheit je verdecken, weil ich die Schwarze Alte bin, die Uralte Kosmische Mutter. Als Gott die MUTTER werde ich seit Menschengedenken verehrt. Die Zeit des Untergrunds ist nun vorbei. Jetzt gebe ich mich wieder zu erkennen in meiner ganzen Vollmacht. Stellt das G in Altötting wieder an seinen originären Platz und ihr werdet erkennen, wer ich wirklich bin. Nicht die Magd des Herrn, die seinen Sohn geboren hat, sondern die Alt-Göttin, die uralte Tod-im-Leben-Göttin, diejenige aus der alles Leben geboren wird, und diejenige zu der alles Leben zurückkehrt. Ich bin die, die den Kreislauf des Lebens bewacht. Ich bin die Schwarze Mutter Erde selbst und die uralte Kosmische Mutter, die die Sonne gebiert und sich in den Phasen von Frau Mond widerspiegelt. Ich bin die uralte Himmelskönigin, die euch nachts in ihrem Sternenkleid erscheint. Ich bin die Hörnermutter mit ihrem Mondtier und die alte Ahnin der Landschaft, die die Drachenschlangenkraft der Flüsse und Bäche lenkt. Ich zeige mich in meinen heiligen Mutterbergen, doch auch die Tiefen der Seen und Meere sind mein. Ich bin die sprudelnde Quelle, die eure Bet-Brunnen tränkt. Ich wohne in meinen Höhlen und Schlupfsteinen, die meine heilige Vulva sind, und das Leben wird in meinen Bauchmutterhöhlen geschöpft und im Kreisen und Kugeln zur Reife gebracht. Ich zeige mich in meinen Mutterfarben rot, weiß und schwarz und wache als Bethe oder Sara in meinen Felsen und heiligen Steinen über das Land. Ich erscheine in meiner dreifachen Form, wie Frau Mond, doch auch die vier, die Phase der Schwarzen Frau Mond gehört zu mir. Die vier Himmelsrichtungen habe ich euch zur Orientierung geschenkt, ebenso wie die vier heiligen Elemente und die vier Jahreszeiten. In der drei plus vier gebe ich mich zu erkennen und in der drei mal drei ebenso. Die heiligste Zahl ist mir die dreizehn, ist sie doch in meinem uralten Kalender zu erkennen. Die Sprache der Mutter mit ihren heiligen Muttersilben habe ich euch geschenkt und die Symbole der Schrift offenbart. Auch der Mann wird von mir geboren, selbst wenn er als Macho oder Maskulinist versucht mit aller Kraft seine müttergeborene Herkunft zu verschleiern. Viele von euch haben mich gerufen, und so bin ich denn in meine alten Heiligtümer zurückgekehrt, denn als Wandlerin der Zeit, war ich nie weg. Erkennt mich in der Maria, der Sara, der Anna, den heiligen drei Jungfrauen, den Bethen, den Matronen, den Heiligen. Erkennt mich in den Synagogen, den Tempeln, den Kirchen, den Moscheen. Überall habe ich meine Zeichen und Symbole für euch stehen lassen, auf dass ihr in der Zeit, wo die Schleier hinweg gezogen werden, die Wahrheit versteht. Ich bin es die Alte Göttin der Urzeit, Mutter Natur selbst.

Text aus meinem Buch:

Gott die MUTTER – Eine Streitschrift wider den patriarchalen Monotheismus (2013)

Siehe auch: Die Galerie der Gott MUTTER Darstellungen aus dem Paläolithikum, welche die ursprüngliche Matrifokale Religion aus den Höhlen der Steinzeit bis heute bewahrt haben und auf deren Reste noch viele der Marienheiligtümer und der Annaheiligtümer bis heute stehen:

Gott MUTTER Darstellungen im Paläolithikum

500 000 Jahre Matrifokale Geschichte

Die höchste Form der patriarchalen Diskriminierung ist die Behauptung, dass Gott ein Vater und Religion männlich ist

Der Frauenstein von Riedenburg im Altmühltal

Die ursprüngliche Bedeutung von Anna-Orten