Kirsten Armbruster: Meine Stellungsnahme zum Thema Trans aus Sicht der Interdisziplinären Patriarchatskritikforschung IPKF

Nachdem ich immer wieder angeschrieben werde, doch bitte zum Thema Trans noch einmal Stellung zu beziehen, habe ich mich entschlossen, dem auch noch einmal in Kurzform an dieser Stelle zu entsprechen. Ich weise aber darauf hin, dass ich mich bereits 2021 in meinem Buch „Patriarchatskritik“ (S: 563-604), in einem eigenen, 40-seitigen Kapitel mit dem Titel „Homosexualität, Intersexualität, Transsexualität und transhumaner Transgenderismus – eine differenzierte Analyse aus Sicht der Interdisziplinären Patriarchatskritikforschung (IPKF)“ mit dem Thema auseinandergesetzt habe. Hier also ein paar Schlussfolgerungen in Kurzform:

Grundsätzlich halte ich es für falsch von Transsexualität zu sprechen. Ich preferiere hingegen den Begriff Transgeschlechtlichkeit, weil es beim Thema Trans nicht um Sexualität geht, sondern um das Verständnis von Geschlecht, was etwas völlig anderes ist.

Die Ergebnisse der Interdisziplinären Patriarchatskritikforschung IPKF haben mich dazu gebracht, von der Natur und der Biologie her zu denken. Dabei habe ich freigelegt, dass unser heute übliches Denken von der Mann-Frau-Paarordnung her, nicht nur aufgrund seinem Gefangensein in der heteronormativen Sexualitätsvorstellung für Mammaliaarten, also alle Säugetiere einschließlich der Menschenart, völlig falsch ist, sondern, dass dies auch auf der Fortpflanzungsebene nicht stimmt. Unsere gesellschaftliche Codierung auf 50 % Vater + 50 % Mutter= Kind, wobei der Vater noch dazu an erster Stelle genannt wird, ist biologisch völlig falsch und beruht auf der patriarchalen Gehirnwäsche, der wir alle ausgesetzt sind. Hierzu habe ich in meinem Buch „Patriarchatskritik“ zwei Kapitel geschrieben, einmal das Kapitel „Von mutterbiologischen Tatsachen und dem patriarchalen Dogma von männlichem „Samen“, der Mütter zu passiven Gefäßen des Mannes degradiert“ (S.38-51) und das Kapitel „Männlicher Fruchtbarkeitswahn als Grundlage des Patriarchats“ (S. 114-153). Das erstgenannte Kapitel ist auch über die Suchfunktion in diesem Blog lesbar.

Das Ergebnis der IPKF kurz zusammengefasst: Bei allen Mammaliaarten steht nicht die Paarordnung Frau-Mann im Zentrum von Biologie, sondern die Mutter und bei Menopausenarten, zu denen der Mensch sogar in herausragender Art gehört, ist hinzukommend noch in besonderer Weise die Mutter-Großmutterlinie für das Überleben der Art elementar. Auch hierzu habe ich in meinem Buch „Patriarchatskritik“ ein ganz eigenes Kapitel geschrieben, nämlich „Großmütter und Mütter als Trägerinnen menschlicher Evolution“ (S. 293-304). Ich habe dazu den Begriff der „Natürlichen Integrativen Ordnung der Mutter (NIOM)“ geprägt. Der Mann ist Teil dieser NIOM-Ordnung, denn die Natur hat es im Laufe der Evolution so angelegt, dass nicht das Männliche das Männliche zur Welt bringt und die Frau das Weibliche, sondern, dass die Mutter alles Leben zur Welt bringt. Dass wir heute gefangen sind im Paardenken ist also nicht natürlich oder biologisch, sondern Ergebnis einer mit Gewalt durchgesetzten männlichen Hybrisnormierung, dem Kern der patriarchal erzählten Geschichte der „Sieger“. Und wie Gehirnwäsche funktioniert, können wir ja heute täglich ganz besonders gut nachvollziehen in den putinschen Verdrehungen, die eine am gesunden Menschenverstand zweifeln lässt.

Fängt eine hingegen an, von der Mutter als Beginn allen menschlichen Lebens zu denken, können wir erkennen, dass nicht das Paar, sondern Matrifokalität die biologische Ordnung des Menschen ist und dass der Mann als biologischer Vater einen wichtigen, aber im Verhältnis zur Mutter einen sehr gerigen Anteil an der Fortpflanzung trägt. (auch dazu mehr in meinem Buch Patriarchatskritik). Matrifokalität bedeutet hierbei ganz einfach: Mütter im Focus, Mütter im Zentrum. Es ist die logische biologische Ordnung des Menschen und hat nichts mit Matriarchat zu tun.

Nähern wir uns unter dieser Prämisse dem Thema der Transgeschlechtlichkeit, sehen wir, dass sich die beiden „Kriegsparteien“ in der öffentlichen Diskussion, die insbesondere bei Twitter mit heftigen Bandagen ausgetragen wird, dass also auf der einen Seite die TRA´s, die sogenannten Transaktivisten und auf der anderen Seite die Radfems, die sogenannten Radikalfeministinnen im Grunde genommen beide die nicht menschenartgerechte Paarordnung als Denkgrundlage verwenden. Die Tra`s bestehen darauf als Frauen oder Männer anerkannt zu werden, obwohl ihre sekundären Geschlechtsmerkmale dem gegenteiligen Geschlecht zugeordnet werden und die Radfems bestehen darauf, dass es ausschließlich 2 Geschlechter gibt. Geschlecht leiten sie dabei von den äußeren Geschlechtsorganen und chromosomal ab, also von den X und Y-Chromosomen. Ich halte beides für falsch, denn die männlich-weibliche Normierung ist die typische patriarchale Paar-Normierung, während die Mutter-Normierung im Patriarchat unsichtbar gemacht und unterschlagen wird.

Die Lösung des innerhalb der patriarchalen Paarordnung unlösbaren Problems liegt darin, nicht mehr vom Paar her zu denken, sondern von der Mutter her zu denken, denn im Körper der Mutter beginnt die Geschlechtsentwicklung. In meinem Buch „Patriarchatskritik“ habe ich daher in dem Unterkapitel Transgeschlechtlichkeit (S. 586-598) darauf hingewiesen, dass der Embryo nicht losgelöst vom Körper der Mutter her gedacht werden kann mit all den komplizierten biochemischen Interaktionen im Laufe der Schwangerschaft, von denen wir bis heute kaum etwas verstehen. In dem Zusammenhang habe ich vorgeschlagen als Modell zur Geschlechtsentwicklung zum besseren Verständnis ein Vierfaktorenmodell als Grundlage heranzuziehen, wonach sich das biologische Geschlecht beim Menschen nicht nur aus dem genetischen Geschlecht, das durch die Geschlechtschromosomen X und Y abgeleitet wird, aus dem gonadalen Geschlecht, das von den Ovarien und Hoden abgeleitet wird, vom phänotypischen Geschlecht, das von den inneren und äußeren Geschlechtsorganen abgeleitet wird, sondern noch von einem weiteren geschlechtsbestimmenden Faktor, nämlich dem von mir sogenannten Gehirngeschlecht. Das beruht auf den Erkenntnissen, dass aus neurowissenschaftlicher Sicht bekannt ist, dass Sexualhormone für geschlechtsspezifische Dimorphismen der Gehirnentwicklung und die Herausbildung geschlechtstypischer Verhaltensweisen mitverantwortlich sind. Beim Embryo haben wir es aber nicht nur mit diesebezüglichen Einflussfaktoren des Embryokörpers zu tun, sondern auch mit weiteren hochkomplexen möglichen Interaktionen seitens des Körpers der Mutter. Da wir alle inzwischen wissen, dass Forschung auch heute noch vor allem männernormiert ist, ist es auch sofort verständlich, dass wir bezüglich einer Mutterkörperforschung noch immer völlig im Dunkeln tappen.

Ich gehe inzwischen davon aus, dass Transgeschlechtlichkeit eine biologische Tatsache ist, auch wenn uns – wie gleichfalls bei Homosexualität und Heterosexualität – messbare physiologische Parameter bisher fehlen. Ich gehe davon aus, dass Transmänner und Transfrauen Ausdruck einer biologischen Geschlechtervielfalt sind und zwar innerhalb der mütterlichen Ordnung NIOM, die immer integrativ ist. Ich denke, dass unsere falsche, dem Patriarchat geschuldete Paar-Normierung, Schuld daran trägt, dass Menschen sich im falschen Körper geboren fühlen. Ich habe große Zweifel daran, dass Operationen und /oder vielleicht auch Hormonbehandlungen wirklich für ein gutes Leben notwendig sind, vorausgesetzt wir würden nicht in einer patriarchalen heteronormativen Welt leben, noch dazu mit völlig patriarchtsverqueren Gendervorstellungen.

Kurzfazit:

Ich halte die derzeitige Diskussion zum hochkomplexen Thema der Transgechlechtlichkeit als nicht zielführend und nicht lösungsorientiert und insbesondere Twitter mit seinen emotional-toxischen Algorithmen für völlig kontraproduktiv. Es ist richtig und wichtig Transgeschlechtlichkeit gesellschaftlich Raum zu geben. Da ich persönlich, wie schon oft erläutert, Psychologie für tief patriarchal normiert halte, und es, wie auch bei Homosexualität keine eindeutigen messbaren biologischen Parameter gibt, da wir also bisher sehr wenig biologisch von dem Thema verstehen, halte ich das geplante Self-ID Gesetz zurzeit für den einzig gangbaren politischen Weg Betroffenen gesellschaftlich Raum zu geben, so wie auch Homosexuelle oder Bisexuelle selbstbestimmt ihre sexuelle Präferenz kennen und leben können sollten, was ja auch längst noch nicht überall der Fall ist.

Transgeschlechtliche müssen und sollen in unserer Gesellchaft sichtbar sein, sollen politische Ämter bekleiden. Ich halte daher die Argumentation der Radfems für falsch, weil sie Transgeschlechtlichkeit mit ihrem Beharren auf ausschließlich zwei biologische Geschlechter die Existenz absprechen, was natürlich Teil der Aggresssionsspiralbubble ist, in der sich diese Diskussion bisher bewegt. Ich halte aber auch die Idee einer Judith Butler, das Geschlecht sei nicht biologisch sondern nur sozial begründet und den auf dieser Basis entwickelten transhumanen Transgenderismus für regelrecht absurd. So, wie die Natur die Grundlage des Lebens insgesamt ist, ist Biologie auch immer die Grundlage menschlichen Lebens. Daher macht es keinen Sinn von der Seite der TRA´s her zu brüllen: Transfrauen sind Frauen und in dem Zuge Frauenräume mit Gewalt zu okkupieren. Nein, sind sie nicht: Frauen sind Frauen, Transfrauen sind Transfrauen, Männer sind Männer und Transmänner sind Transmänner.

Vielfalt und in diesem Fall Geschlechtervielfalt ist der Weg der Natur. Und, da wir leider immer noch mitten im Patriarchat leben, müssen beim Umgang mit dem Thema Transgeschlechtlichkeit die berechtigten Befürchtungen der Radfems berücksichtigt werden, die da sind: Es muss reine Frauenräume und auch reine Frauenschutzräume geben, zum Beispiel im Sport, zum Beispiel in Gefängnissen, zum Beispiel in Frauenhäusern, zum Beispiel in Verbindung mit der Ausübung der freien sexuellen female choice insbesondere auch bei Lesben. Und es muss bei Jugendlichen und zunehmend gerade auch bei weiblichen Jugendlichen die weibliche geschlechterimmanente patriarchale Diskrimierung bei dem Wunsch nach einer Transition unbedingt Berücksichtigung finden, sonst machen wir uns mit dem Einsatz von Pubertätsblockern schuldig. Hier liegt mein größtes Unbehagen. Kein Problem habe ich hingegen mit älteren Männern, die sich erst sehr spät als Trans outen. Ich denke, dieses Phänomen ist der Tatsache geschuldet, dass es durch unsere patriarchale Indoktrination für diese Menschen all die Jahre gar keinen Raum und keinen Platz und auch keine Worte gab, sich zu outen.

Und so sitze ich als Interdisziplinäre Patriarchatskritikforscherin zwischen allen Stühlen. Kein einfacher und kein bequemer Platz, aber vielleicht auch ein Platz, eine Brücke zu schlagen.

Phalluskult, Protestantismus und fehlende patriarchale Sensibilität der aktuellen Politik

Hier noch ein paar weiterführende Gedanken zum letzten Beitrag über den bronzezeitlichen Phalluskult an der Südwestküste in Schweden.

Was für mich ganz wichtig ist, ist aufzuzeigen, dass es im Norden, wo im Paläolithikum niemand lebte, das Patriarchat sich viel früher und krasser zeigt, – wie in meinem letzten Beitrag über den bronzezeitlichen Phalluskult an der Südwestküste in Schweden deutlich zu sehen war – als zum Beispiel bei den Petroglyphen von Laxe de Rodas am Jacobs-Muschelweg in Nordspanien, die ich in meinem Muschelwegbuch beschrieben habe. Auch diese werden von den universitären Archäologen auf die Bronzezeit datiert und als angebliche Sonnenkalender interpretiert, aber sie stehen eindeutig nicht im patriarchalen Kontext sondern im matrifokalen. Das versuchen die universitären Archäologen vor Ort zwar mit allen Mitteln zu leugnen, aber es gelingt ihnen nicht.

Oben in Norddeutschland und in Skandinavien konnte der Protestantismus Fuß fassen, während in den paläolithisch matrifokal verwurzelten Gegenden wie in Frankreich und Spanien oder eben auch in Italien, Österreich und Süddeutschland sich der Katholizismus mit einem starken Marienkult entwickelt hat. Der Protestantismus ist die eindeutig wesentlich patriarchalere Theologie, denn sie hat den Muttermord viel stärker verinnerlicht als der Katholizismus. So sehr ich einerseits die Gleichberechtigung in den skandinavischen Ländern schätze, sehe ich die vermeintliche Bedeutungslosigkeit und Austauschbarkeit der Mutter in diesen Ländern kritisch.

Und nun noch ein aktueller Bezug: Mir fällt immer wieder auf, wie wenig die Protestanten sensibel sind für patriarchale Strukturen, wie sie z.B. zur Zeit mit der Flüchtlingswelle zu uns hinüberkommt und zwar nicht nur von Moslems sondern auch von Christen z.B. aus Nigeria oder auch aus Eritrea, wo Beschneidung bzw. Gewalt gegen Frauen zur guten Norm dazu gehören. Unsere PolitikerInnen wie Merkel, Gauck oder auch die Grünen wie Göring-Eckert haben keinerlei Berührungsängste mit dem Patriarchat. Ich denke, weil bei ihnen die patriarchale Gehirnwäsche mit dem völligen Fehlen einer weiblichen Adoration viel tiefer sitzt als bei den Katholiken. Es ist für mich kein Zufall, dass Seehofer aus dem katholischen Bayern bei der Flüchtlingspolitik so auf die Barrikaden geht und dass auf einmal die Nähe zwischen Grünen und CDU viel größer ist als die zwischen CDU und CSU.

Paris – Stadt der Heiligen Vulva

Paris 09Dr. Kirsten Armbruster: Naturwissenschaftlerin, Patriarchatskritikerin, Autorin, Bloggerin, Mutter;  Paris und die Vulvainsel Île-de-la-cité: Foto Franz Armbruster

Text aus: Armbruster, Kirsten: Der Muschelweg – Auf den Spuren von Gott der MUTTER -Die Wiederentdeckung der matrifokalen Wurzeln Europas , 2014, S. 181-190

Der Muschelweg - Cover

Der Name Paris setzt sich zusammen aus dem Wort parere, was gebären, erzeugen, hervorbringen bedeutet und der Mutterwasserwurzelsilbe Is, wie wir sie von den Flüssen Isar und Isère aber auch als Doppelsilbe  von der ägyptischen Göttin Is-Is kennen, die eng mit dem Nil verbunden ist oder auch von  der semitisch-akkadischen Göttin Is-thar. Das Zentrum von Paris ist nicht zufällig bis heute die vulvaförmige Insel Île-de-la-cité mit der Kathedrale Notre Dame und dort beginnt auch die Gründungsgeschchte des alten Lutetia Parisiorum. Im folgenden Text, der aus meinem Buch „Der Muschelweg – Auf den Spuren von Gott der MUTTER -Die Wiederentdeckung der matrifokalen Wurzeln Europas (2014, S. 181-190) stammt, begebe ich mich auf die landschaftsmythologische Spurensuche nach den matrifokalen Wurzeln von Paris. In Paris beginnt natürlich auch nicht zufällig die Via Turonensis, eine der Hauptrouten des patriarchal überlagerten Jacobwegs:

Das Pariser Becken und die paläolithischen Kulthöhlen der Île-de-France

„Auch die Muschelwegsroute aus Paris hat natürlich mütterliche Wurzeln. Bis heute sprechen wir vom Pariser Becken, was inzwischen nur noch geologisch verstanden wird. Tatsächlich hat diese Landschaftsbezeichnung aber auch Wurzeln in der alltäglichen Lebensbeobachtung von Menschen, ist doch das Becken der Mutter immer der Ort der Bildung von neuem Leben. Erste Siedlungsspuren auf dem Stadtgebiet von Paris stammen aus der Zeit von 4000 v.u.Z. und sind nach Auskunft von Gabriele Uhlmann der Michelsberger Kultur zuzuordnen, die, wie die LinearbandkeramikerInnen aufgrund der Funde, soziologisch noch in matrifokalen Familienverbänden gelebt haben müssen. (Uhlmann, Gabriele, 2011, 2012, S. 69-76, sowie persönliche Korrespondenz).

Das Gebiet der Île-de-France ist jedoch schon im Paläolithikum besiedelt, was die auffallenden Einritzungen in den Kulthöhlen von Fontainebleau, nur 70 Kilometer von Paris entfernt, belegen. Marie König war eine der ersten, die diese Kulthöhlen intensiv erforschte, weswegen eine der Höhlen auch nach ihr benannt wurde. Die auffallenden und umfangreichen Gravierungen in den Kulthöhlen der Île-de-France wurden von J. L. Baudet nach den in unzerstörten Fundschichten entdeckten Werkzeugen datiert, und die ältesten Ritzzeichnungen in Form gerader Linien und Linienkreuze dem Moustérien, also der Zeit zwischen 100 000 und 40 000 v.u.Z. zugeordnet. (König, Marie, 1981, S. 45).

Marie König beschreibt in ihren Veröffentlichungen, wie sie in den Kulthöhlen der Île-de-France immer wieder auf die Zahl Drei stieß in Form des Dreiecks oder auch in Form von drei parallelen Strichen, die sie als Mondphasen interpretierte. Die Forscherin berichtet, dass in diesen Höhlen auch oft Pfeile dargestellt sind, die ja ebenfalls das Dreieck beinhalten. Die Pfeile interpretiert sie als Symbol für das Sterben. Aber die Pfeile stehen nicht allein, sondern oft im Zusammenhang mit der Darstellung von Vulven, womit wir wieder beim großen Existenzthema des Werdens und des Sterbens sind. Marie König schreibt:

„Vulven sind in den meisten Höhlen des Waldes von Fontainebleau anzutreffen … Es ist auch nicht zu übersehen, dass diese Vulven oft tief im Innern der Höhle angebracht wurden. In der Erde suchte – und sah – man das Geheimnis der Wiedergeburt, und wir heutigen müssen uns oft tief in den Fels hinabzwängen, um die Vulven zu finden. Diese Darstellungen waren vielen aufeinanderfolgenden Generationen wichtig und bedeutungsvoll, denn der Ort zeugt von wiederholter Begehung. Man kannte aber auch später immer noch den Bezug zu den Vulven auf die Lunarsymbolik, das bezeugen drei parallele Linien, die der Vulva aufgezeichnet sind, und das seitlich beigefügte Dreieck in der Grotte von Moigny in der Île-de-France“. (König, Marie; 1980, S. 119).

Und die Autorin ergänzt:

„…Pfeile sind in vielen Höhlen zu finden. Sie weisen auf das Wissen der Menschen vom Sterben hin, aus dem Zusammenhang mit weiteren Symbolen erhellt jedoch ihre Hoffnung über das Sterben hinaus. Wenn mit den Pfeilen das Sterben gemeint war, so gab das nächtliche Gestirn durch seine Erneuerung zugleich die Gewissheit des neuen Lebens“. (ebenda, S. 118).

Paris und das alte Lutetia

In dieses Verständnis passt die ursprüngliche Ableitung des Namens für Paris, die noch in der keltischen und in der lateinischen Sprache erhalten ist. Im Langenscheidt Wörterbuch wird das lateinische Wort parere folgendermaßen übersetzt:

  1. erzeugen, gebären;
  2. (Erde) hervorbringen;
  3. (geistig) erfinden, erschaffen.

Der älteste überlieferte Name der Stadt Paris ist Lutetia oder auch Lutetia Parisiorum und soll keltischen Ur-sprungs sein. Der Name Lutetia wird für das Jahr 53 v.u.Z. das erste Mal von Julius Caesar genannt und als auf einer Insel liegend beschrieben. Nach Caesar war Lutetia der Hauptort des keltischen Stammes der Parisii. Lutetia wird in der Regel mit dem Wort Dreck übersetzt. Ein genauerer Blick auf die heute noch auf das Keltische zurückführbaren Sprachen gälisch und bretonisch zeigt, dass mit dem Dreck „Erde“ gemeint ist. So wird die keltische Wurzelsilbe luto-, luteuo, heute gälisch loth und bretonisch loudour im Englischen mit marsh wiedergegeben. Auch im Deutschen kennen wir die Wörter Marsch oder auch Matsch für Erde und zwar in Verbindung mit Wasser, von dem alles Leben abhängig ist. Das Herzstück von Paris ist bis heute die aus dem Wasser der Seine herausragende Erd-Insel Île-de-la-Cité.

Schauen wir uns zum weiteren Verständnis das heutige Pariser Wappen an.

Stadtwappen Paris

Das Stadtwappen von Paris zeigt nicht nur die Barke, sondern auch im Segel das Vulvadreieck. Es steht also deutlich im mütterlichen Symbolkontext. Auch die Lilien weisen in diese Richtung; Foto Wikimedia commons, User seraphin

Das Stadtwappen von Paris gibt auf rotem Hintergrund ein Segelschiff wieder, das nicht nur auffallend wie eine Mondbarke geformt ist, sondern im Segel auch das Pudenda-Dreieck aufzeigt. Erinnern wir uns in diesem Zusammenhang an die Erkenntnisse Barbara Walkers über das Toten-Mutterschiff der Wikinger, das ludr genannt wurde, was eine auffallende etymologische Ähnlichkeit mit dem bretonischen loudour für die keltische Wurzelsilbe luto-, luteuo aufzeigt und einem Schiff und dem Mutterleib glich und mit Boot, Sarg und Wiege übersetzt wird. (Walker, Barbara, 1997, Stichwort Schiff).

Das Wort Lutetia steht also einmal im Wortverständnis von Erde, aber es steht auch im Wortverständnis von Mutterleib, Toten-Mutterschiff, Barke, der zunehmenden oder abnehmenden Sichel von Frau Mond. Es bedeutetSarg und Wiege zugleich. Da die Insel Île-de-la-Cité, der älteste Teil des heutigen Paris, eine auffallend vulvaförmige Insel ist und dort die weltweit berühmte Kathedrale Notre-Dame beheimatet ist, können wir weiter schlussfolgern, dass der hier ansässige Keltenstamm Lutetia Parisiorum – nun in Verbindung mit dem Wortstamm parere für gebären – sich als von der Mutter Geborene ansah. Wir können also deutlich erkennen, dass die Wurzeln von Paris in der Religion von Gott der MUTTER und ihrem Tod-in-Lebenswandel-Aspekt liegen. Und wir können desweiteren erkennen, dass die Insel Île-de-la-Cité, als die in der Flusslandschaft ausgeformte Erd-Vulva der göttlichen Mutter, betrachtet wurde.

Schauen wir uns dazu noch die heutigen Bedeutungen von dem Wort Luder an, das etymologisch von dem Wortstamm ludr abgeleitet werden kann. Im Finnischen kennen wir es in der Bedeutung von Aas und Kadaver, also in Verbindung mit dem Tod. Aber auch das Deutsche hat interessante Assoziationen bewahrt: In der Jägersprache bedeutet es einerseits totes Tier, aber wir kennen das Wort Luder auch im abfälligen Sprachgebrauch. Der deutsche Duden bezeichnet Luder als „meist weibliche Person, die als durchtrieben und liederlich angesehen wird“. Als Synonyme zu Luder nennt der Duden Hexe, Teufelin, aber auch derb abwertend Aas, womit wir ja wieder bei dem alt bekannten, dämonisierenden Muster von Gott der MUTTER durch das Patriarchat wären.

Betrachten wir das Pariser Wappen noch genauer, enthält es noch weitere interessante Informationen, denn nicht zufällig zieren Lilien das Wappen. Barbara Walker schreibt in ihrem Lexikon „Die Geheimen Symbole der Frauen“ über die Lilie:

„Die Lilie des französischen Wappens stammt von den keltischen Symbolen der Lilien-Jungfrau, einer Erscheinungsform der jungfräulichen Juno, deren Emblem ebenfalls eine Lilie war. Diese Blume stellte ursprünglich die Kraft der Selbstbefruchtung dar: Juno verwendete ihre magische Lilie, um ihren Sohn Mars ohne irgendein männliches Zutun zu empfangen“. (Walker, Barbara; 1988, Stichwort Fleur-de-lis).

Die Lilie ist also eines der alten Symbole von Gott der MUTTER in ihrem aseitätischen, parthenogenetischen Aspekt und geht auf die bereits im Paläolithikum verbreitete Religion zurück. Deutlich sei an dieser Stelle noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei dem ursprünglichen Verständnis von Jungfräulichkeit nicht um die patriarchale Indoktrination von Keuschheit handelt, sondern um das parthenogenetische Verständnis der göttlichen Mutter. (siehe hierzu auch Armbruster, Kirsten: Gott die MUTTER das Kapitel „Die Jungfrau ist nicht keusch“, 2013, S. 46-48). Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass nicht nur die Stadt Paris selbst, sondern das Gebiet der Île-de-France, also das Gebiet des Pariser Beckens, ebenfalls die Lilie in seinem heutigen Wappen erhalten hat und zwar als dreifache Lilie.

Wenden wir uns noch einmal Paris selbst zu. Es existiert eine von Jean Baptiste Bourguignon d´Anville (1697-1782) angefertigte Karte von Paris, die Lutetia zur Zeit von Julius Caesar wiedergeben soll. Sehr deutlich erkennen wir eine typisch mütterliche Sakrallandschaft sogar mit einer doppelten Vulva-Ausformung.

Karte Lutetia

Karte von Lutetia angefertigt von Jean Baptiste Bourguignon d´Anville (1697-1782) mit einer doppelten Vulva-Ausformung der Landschaft, Museum über Lutetia, Île-de-la-Cité, Paris, Frankreich, GNU free

Neben der vulvaförmigen Insel Île-de-la-Cité finden wir, wie auf der obigen Karte deutlich zu sehen, eine auf der linken Seite der Seine (Rive Gauche), quer dazu verlaufende, ebenfalls vulvaförmige natürliche Erhebung. Diese Erhebung, die vom linken Seineufer auf eine Höhe von 61 m über NN ansteigt, wird als Mons Lucotitius überliefert. In früherer Zeit floss an seinem Fuß, die inzwischen unterirdisch verlaufende und mit einem Kanalisationssystem verbundene Bièvre an der östlichen Spitze der Île-de-la-Cité in die Seine. Heute wird diese Erhebung Montagne Sainte-Geneviève genannt, was Hügel der heiligen Genoveva bedeutet. Geneviève ist die katholisierte Schutzmatronin der Stadt Paris und eine der zahlreichen typischen, mit einem patriarchalisierten, keuschen Jungfrauenkult belegten Heiligen, die Gott dem HERRN dazu verhelfen sollten, die patriarchale Theologie des Monotheismus in einst mütterlichen Sakrallandschaften manipulativ zu manifestieren. Da wir dieses immer wieder kehrende Muster aber inzwischen durchschaut haben, ist gerade die Betonung auf die Jungfräulichkeit einer Heiligen immer ein Zeichen dafür, dass hier einst Gott die MUTTER verehrt wurde. Und tatsächlich finden wir auf dem Hügel der heiligen Geneviève das Pantheon, was aus dem Griechischen abgeleitet pan=alles und theós=Gott heißt und bedeutet: Alles stammt von Gott der MUTTER. Heute ist das Pantheon völlig patriarchal besetzt und dient dem männlichen Vaterlands-Helden-Kult.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass die Brücke von der Île-de-la-Cite´ zum linken Seineufer (Rive Gauche) heute nach dem Drachentöter Pont Saint Michel genannt wird und in den Boulevard Saint Michel übergeht. Wie nicht anders zu erwarten, ist an besonders mutteridentifizierten Orten der Muttermörder nicht weit. Aber nicht nur den Drachentöter Michael finden wir an diesem Ort. Auch der Muschelweg, den das Patriarchat Jacobsweg nennt, beginnt an diesem uralten Mutterort und die Rue Saint-Jacques, die Straße des „heiligen“ Jacob Matamoros, des zweiten Muttermörders verläuft, wie auf der Karte deutlich zu sehen ist, parallel zum Boulevard „Saint“ Michel.

Kartenausschnitt Paris

Kartenausschnitt aus Paris mit der Île-de-la-Cité und Notre Dame und auf der anderen Seite der Seine (Rive Gauche) dem Boulevard Saint Michel und der Rue Saint-Jacques, Paris, Frankreich; Foto Franz Armbruster

Schauen wir uns zu guter Letzt die höchste natürliche Erhebung der Stadt Paris, den Montmartre mit der weißen Basilika Sacré-Coeur an, so können wir hier ebenfalls einen uralten Mutterberg erkennen. Zur Zeit der Römer war der Berg dem Merkur und dem Mars geweiht, beides – wie ihr Name schon sagt – vermännlichte Formen der ursprünglich göttlichen Mutter. Überliefert ist, dass der Montmatre einst eine Begräbnisstätte war und die katholische Kirche in patriarchal-typischer Weise daraus ein Martyrium gemacht hat. Verstehen wir die patriarchalen Überlagerungen, so können wir den Montmartre wieder bei seinem ursprünglichen Namen nennen:

Mont Madre, heiliger Berg von Gott der MUTTER.

Weitere Infomationen zu Paris: Meine Gedanken zu Notre Dame de Paris

Literaturverzeichnis:

Armbruster, Kirsten: Gott die MUTTER  – Streitschrift wider den patriarchalen Monotheismus, 2013,

Armbruster, Kirsten: Der Muschelweg – Auf den Spuren von Gott der MUTTER -Die Wiederentdeckung der matrifokalen Wurzeln Europas , 2014

König, Marie E.P.: Am Anfang der Kultur: Die Zeichensprache des frühen Menschen, 1981

Uhlmann, Gabriele: Archäologie und Macht; Zur Instrumentalisierung der Ur- und frühgeschichte; 2011,2012

Walker, Barbara: Die geheimen Symbole der Frauen; Lexikon der weiblichen Spiritualität,  1997

 

 

Mit Hagazussa durch das Jahr – Eine Magische Hexengeschichte für Groß und Klein

Die erste Magische Hexengeschichte mit matrifokalen Elementen und matrifokal orientierten Jahreskreisfesten, denn es ist an der Zeit, neue Geschichten zu weben, für uns selbst und für unsere Kinder. Auf dass wir feste Wurzeln bekommen, welche die nächsten Generationen wild und gleichzeitig geborgen aufwachsen lassen. Möge diese Hexengeschichte dazu beitragen!

überall im Buchhandel erhältlich; Print: 9,99€ und e-book: 5,99€

Inhaltsverzeichnis:

Leben im Rosenheckenapfelgarten

Frühlingserwachen
Imbolc
Im Bauch von Mutter Erde

O-stern
Fest der Sternengöttin Ostara
Der Hoppel-Poppeline-Clan braucht ein zauberhaftes Osterhasenhaus

Walpurgisnacht
Liebesfest der Natur
Das Geheimnis des Waldmutterkrauts oder: Wie Wünsche in Erfüllung gehen

Sommersonnenwende
Hollerbusch und Annakraut
Auf die Dauer Frauenpower

Drachenfest
Fest des mütterlichen Kosmos
Der böse Zauberer Belial und die Befreiung der Mutterkraft

Sammlerinnenfest
Erntedank
Das Magische Duett von Herdfeuer und Pflanzenkraft

Halloween
Totenfest
Besuch der AhnInnen

Wintersonnenwende
Mutternacht
Eine Tochter wird geboren

Anhang
Erläuterungen
Zur Autorin

Weiterführende Literatur

 

Informationen zum Buch:

Mit Hagazussa durch das Jahr
Eine Magische Hexengeschichte für Groß und Klein
Taschenbuch: 128 Seiten
Verlag: Books on Demand (April 2015)
ISBN-10: 3734772206
ISBN-13: 978-3734772207
Größe: 12,7 x 1,0 x 20,3 cm
überall im Buchhandel erhältlich: Print:
EUR 9,99; e-book: 5,99€

 

 

 

Patriarchaler Umbruch: Die Vermännlichung des Sonnenkults

Göttin_Nut+Hathor

Zeichnung: Franz Armbruster

Donate Pahnke gibt in ihrem Buch“Ethik und Geschlecht – Menschenbilder und Religion in Patriarchat und Feminismus“ ( 1992)  einen sehr guten Überblick über das Symbolsystem der frühen feministischen Theologie. Hierbei hat sie auch den matriarchal-spirituellen Ansatz von Heide Göttner- Abendroth in ihrem Buch  zusammengefasst. Sie zitiert die Autorin aus deren Buch „Die Göttin und ihr Heros“ von 1980, S. 6:

„Der Göttin in ihren drei Erscheinungsweisen ist bei Göttner-Abendroth die Gestalt des Heros zugeordnet, dessen kultische Funktion sie folgendermaßen zusammenfasst: „Die Sonne ist das Symbol des Heros, des menschlichen Partners der Göttin. Männliche Götter gab es im matriarchalen Kosmos nicht. Der Heros ist auf alle drei Phasen der Mondgöttin zugleich bezogen, aber der Liebesgöttin, die mit ihm die magische Heilige Hochzeit feiert, steht er am nächsten. Die Mädchengöttin initiiert ihn im Frühling, sie verleiht ihm die Würde eines sakralen Königs. Im Sommer vollzieht die Frauengöttin mit ihm das zentrale Fest, die Heilige Hochzeit, die Land und Meer fruchtbar macht. Zu Beginn des Winters opfert ihn die Greisengöttin und führt ihn in die Unterwelt, aus der er am Anfang des nächsten Jahres geläutert wieder aufersteht. Symbolisch hat er durch sein freiwilliges Opfer nun den Tod des Kosmos überwunden (Idee des Heroischen). Deshalb ist die Sonne, die wie er ständig Untergang und Aufgang durchäuft, sein Symbol, doch im Matriarchat sekundär gegenüber dem ewigen Mond“ (Pahnke, Donate, 1992; S. 212).

Hier haben wir es tatsächlich mit einem tiefgreifenden matriarchal-patriarchalen  Missverständnis zu tun, denn Marija Gimbutas hat schon sehr detailliert und ausführlich dargelegt, dass eines der auffälligsten Kennzeichen der Patriarchalisierung die Vermännlichung der Sonne ist, die in Europa mit der kriegerischen indoeuropäischen Invasion  einhergeht, welche die matrifokalen Lebensverhältnisse zerstörten. Hier die Forschungsergebnisse noch einmal explizit zusammengefasst:

 Die Vermännlichung des Sonnenkults (PDF)

Das zeigt noch einmal in ganzer Deutlichkeit, dass der Matriarchatsbegriff nicht nur im allgemeinen Sinn, weil er immer als Umkehrung des Patriarchats verstanden wird, unbrauchbar ist, sondern auch auf der von Heide Göttner-Abendroth definierten Version untauglich ist, weil er patriarchale Strukturen als matriarchal verklärt. Das ist fatal!.

 

 

 

Kennzeichen des patriarchalen Umbruchs

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Jacob der Maurentöter, Kathedrale Burgos, Spanien, Foto: Franz Armbruster

Da nicht nur allgemein, sondern insbesondere auch bei den Matriarchatsfrauen eine große Unkenntnis herrscht über den herstorischen Umbruch von Matrifokalität zum Patriarchat und dort eindeutig patriarchale Kulte wie Heilige Hochzeit,  Blutopferkulte, Herosstrukturen, die mit einer vermännlichten Sonne einhergehen, als matriarchal fehlinterpretiert werden und diese patriarchale Interpretationsbasis auch in den neuen Mutterlandbriefen der Matriarchatsfrauen  beibehalten wird, veröffentliche ich jetzt noch mal folgenden Text, um der Verwirrung unter den Frauen entgegenzuwirken.

Equidenkrieger (Reiterkrieger) als Träger der patriarchalen Gewaltkultur und Kennzeichen des patriarchalen Umbruchs als pdf

Equidenkrieger als Träger der patriarchalen Gewaltkultur (pdf)

Mögen die Frauen endlich verstehen, wieviel sie durch die falsche Matriarchatsdefinition von ihrer eigenen vorpatriarchalen Geschichte verlieren. Leider beruht  das 2014 erschienene  Buch von Barbara Obermüller „Die weibliche Seite der Ur- und Frühgeschichte“ auch auf dieser patriarchalen Matriarchatsdefinition von Heide Göttner-Abendroth.

 

Was sie schon immer über Religion wissen wollten – Eine Humoreske

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Foto: Franz Armbruster

Europa und der Nahe Osten waren einst ein matrifokaler Kulturraum mit der Leben gebärenden und Leben bewahrenden Gott der MUTTER als Basis von Religion im Zentrum. Auch heute ist es ein Kulturraum, allerdings steht dieser Kulturraum nun unter der Herrschaft der drei gewaltbasierten patriarchalen monotheistischen Theologien – Judentum, Christentum und Islam – , die den Mann und Vater absurderweise  an den Anfang von Schöpfung stellen, was mit Krieg gegen die Natur gleichzusetzen ist. In dem folgenden humoristischen Beitrag aus dem Buch „Je suis Charlène“ (2015) wird dies für alle verständlich in Worte gefasst. Der Text basiert auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen der Patriarchatskritikforschung, die in den Büchern der Autorin als eine der führenden Patriarchatskritikerinnen,  bereits veröffentlicht wurden.

Was Sie schon immer über Religion wissen wollten – Eine Humoreske

Weder das Christentum, der Islam noch das Judentum gehören in eine Moderne Welt

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Foto: Franz Armbruster

Dr. Kirsten Armbruster ist Naturwissenschaftlerin und gehört mit mehreren Veröffentlichungen zu den führenden Patriarchatskritikerinnen. Sie wurde in Dortmund geboren, wuchs in Ägypten auf, lernte ihren Mann in Jerusalem kennen und lebt heute in Bayern. Beruflich war sie 15 Jahre im Integrationsbereich tätig. Veröffentlichungen u.a.: Gott die MUTTER – Eine Streitschrift wider den patriarchalen Monotheismus (2013), Der Jacobsweg – Kriegspfad eines Maurentöters oder Muschelweg durch Mutterland  (2013) und Der Muschelweg – Auf den Spuren von Gott der MUTTER (2014).

Einigkeit und Brüderlichkeit gehören zu den Lieblingsworten, die immer wieder  bemüht werden. Einigkeit zwischen Juden, Christen und Moslems. Toleranz ist das Schlüsselwort, das die Guten von den Bösen, die zivilisierten von den terroristischen Monotheisten unterscheiden soll. Auffallend in jedem Fall – obwohl das niemandem aufzufallen scheint – ist die überproportionale Dominanz an Männern, die alle etwas Wichtiges zu sagen haben. Und so zeigen die Toleranzbekundungen vor allem eins: Die Toleranz des Monotheismus hört bei den Frauen auf, denn  Großmütter,  Mütter, Schwestern und Töchter sind ja nicht gemeint in dieser Demonstranz von Brüderlichkeit. Kein Wunder, denn der alleinige „Jahwe-Vater-Allah-Gott“ hat ja vor allem eines klar gemacht, dass der Mann ein Gott ist. Und in diesem Kernelement des Monotheismus, da herrscht nun wirklich brüderlich-eitle Einigkeit. und zwar auch zwischen den gut-zivilisierten und den bös-terroristischen Monotheisten.

Und in dieser, die Frauen –  die Hälfte der Bevölkerung – ausschließenden einigen Brüderlichkeit zeigt sich, hinter einer perfiden Scheinheiligkeit, der Totalitarismus des Monotheismus. Das heißt, Monotheismus ist immer Faschismus. Und totalitärer Faschismus beruht immer auf Gewalt. Denn die Idee, dass das Leben den Mann ins Zentrum gestellt hat, ist aus der Naturbeobachtung heraus absurd und kann nur mit Gewalt indoktriniert werden. Und hier greifen das angeblich Gut-Monotheistische und das Bös-Terorristische ineinander, ergänzen sich, erweisen sich als zwei Seiten ein und derselben Medaille. Die eine Seite der Medaille ist die strukturelle Gewalt, die in den monotheistischen Schriften und den – gerade durch einen nicht-laizistischen Staat unterstützten Traditionen überliefert wird und die andere Seite ist, dass eben diese Schriften und Traditionen jeden erdenklichen Raum lassen für exekutive Gewalt und deshalb immer zu Blutvergießen führen. Die Geschichte des Monotheismus – gleich welchen Couleurs – ist eine einzige Aneinanderreihung davon.

Einst waren Europa und der Nahe und der Ferne Osten ein Kulturraum. In den Muschelwegbüchern, die den Wurzeln des maurentötenden Jacob gefolgt sind, ist dies längst frei gelegt, die gleiche Kultur und sogar die, dieser Kultur zugrundeliegende Religion, denn Religion kommt von Religare und Religare bedeutet: Anbinden, Losbinden und Zurückbinden. Gemeint ist damit ursprünglich die Lebensanbindung allen menschlichen Lebens an die Mutter, an die leibliche Mutter und an die göttlich-kosmische Mutter, die wir logischerweise, weil sie eben am Anfang jeder Religion steht, Gott MUTTER nennen können. Und, um das zu erkennen, dazu bedurfte es keiner Indoktrinationen, sondern nur eines einfachen Hinsehens.

Und weil das so klar und deutlich ist, wurde der Schwarze Heilige Stein der Kabaa in Mekka nicht nur in einer vulvaförmigen Silberfassung eingefasst, sondern war den Göttinnen Al-Lat, Menat und Al-Uzza geweiht. Und der achtzackige Felsendom in Jerusalem mit der Höhle Maghara erweist sich, wenn man nur ein bisschen genauer hinsieht, als ursprünglicher Bauchmutterhöhlenraum von Gott der MUTTER, in der sich nicht zufällig bis heute der Brunnen der Seelen befindet. Und folgen wir dem Jacobsweg in Europa, der 1987 zum ersten europäischen Kulturweg erklärt wurde, so finden wir auch dort überall die gleiche Religion der göttlichen Mutter hinter der Fassade des Kriegspfads eines Maurentöters, denn der Jacob hat nicht zufällig als Erkennungssymbol die Muschel, die Vulva der Frau.

Schauen wir also hinter die scheinheilige Fratze des gewaltbasierten patriarchalen Monotheismus und erkennen, dass ein patriarchaler Monotheismus einer modernen Welt nicht würdig ist, denn Frauen sind nicht eine vernachlässigbare Nebengruppe der Bevölkerung, sondern sie sind die Hälfte der Weltbevölkerung und Frauen waren schon immer göttlich. Heute brauchen wir mehr denn je diese integrierende weibliche Göttlichkeit, denn die Natur hat nicht zufällig den Frauen als Müttern den größten Teil der Menschwerdung leiblich-nabelgebunden anvertraut. Erinnern wir uns wieder an die Natürliche Integrative Ordnung der Mutter, denn in der Mutter findet kein Kampf zwischen den Geschlechtern statt, sondern in der Mutter findet das Männliche und das Weibliche und auch das Intersexuelle und Transgender seinen Platz.

siehe auch:

500 000 Jahre Matrifokale Geschichte

Gott MUTTER im Paläolithikum

Gott MUTTER vom Neolithikum bis zum Muttermord (1)

Die höchste Form der patriarchalen Diskriminierung ist die Behauptung, dass Gott ein Vater und Religion männlich ist

Die Kapitalismustheologie des Patriarchats oder warum Evangelikale Bolsonaro wählen

 

 

Der Islam, Pegida und das Versagen der politischen Intelligenz

copy-nicki-de-st-phalle_paris.jpgStrawinskibrunnen, Foto: Franz Armbruster, Paris, Frankreich

Zur Autorin:
Dr. Kirsten Armbruster ist in Dortmund geboren, wuchs in Ägypten auf und lebt heute in Bayern. Beruflich ist sie seit vielen Jahren im Integrationsbereich tätig. Sie ist Naturwissenschaftlerin und zählt mit mehreren Veröffentlichungen zu den führenden Patriarchatskritikerinnen, u.a.
Gott die MUTTER – Eine Streitschrift wider den patriarchalen Monotheismus, 2013; Der Jacobsweg – Kriegspfad eines Maurentöters oder Muschelweg durch Mutterland, 2013

Der Anschlag auf das französische Satiremagazin Charlie Hebdo hat nichts mit dem Islam zu tun, beteuert Alman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime, im deutschen, öffentlich rechtlichen Fernsehen am Abend nach dem verheerenden Terroranschlag mit zwölf Toten in Paris. Mazyek spricht fließend Deutsch! Welch ein positives Beispiel für gelungene Integration. Islam heißt Friede! Einspruch.

Patriarchaler Monotheismus und Friede sind ein Paradoxon
Der Islam gehört, wie das Christentum und das Judentum zu den drei monotheistischen Theologien, die den Mann zum Gott gemacht haben. Sie sind ein wesentlicher ideologischer Bestandteil der Zementierung von Männermacht. Und hier liegt das Problem. Im falschen Männerbild des Monotheismus. Die Durchsetzung des herrschenden Mannes als gesellschaftliches Oberhaupt, im privaten Bereich der Familie und parallel im öffentlichen politischen und theologischen Raum, ist historisch gekennzeichnet von einer nicht enden wollenden Blutspur der Gewalt, nicht von Frieden. Vor dem patriarchalen Monotheismus gab es sowohl im Nahen und im Fernen Osten, ebenso wie in Europa, überall Göttinnen, wichtige Göttinnen. Die Patriarchatskritikforschung hat dies längst freigelegt. Und selbst in der Apostelgeschichte können wir nachlesen, dass die Menschen nicht freiwillig die Verehrung ihrer Göttinnen aufgaben.

Der Islam ist die jüngste der monotheistischen Theologien und das Frauenbild des heutigen Islam entspricht dem Frauenbild der Christen aus dem Mittelalter und da brannten die Frauen auf den Scheiterhaufen der kirchlichen Inquisitoren. Tatsächlich prädestinieren die monotheistischen Schriften dazu, im Namen eines patriarchal geprägten Gottesbildes, Gewalt auszuüben. Deswegen wird es keinen Frieden geben, nicht im Israel der orthodoxen Juden, nicht im Islam und in Europa nur bedingt, weil die Idee des Laizismus, wie sie in Frankreich, wie in keinem anderen europäischen Land praktiziert wird und für die Charlie Hebdo stand, das Christentum halbwegs gezähmt hat. Tatsächlich sind patriarchaler Monotheismus und Friede ein Paradoxon.

Das Versagen der politischen Intelligenz bildet den Agitationshintergrund der Rechten

Westliche PolitikerInnen und JournalistInnen, die behaupten der Islam gehöre zu Europa, haben den Islam nicht verstanden. Der Islam stammt wie das Judentum und das Christentum aus den Steppen und Wüsten einer von Hirtennomaden geprägten Kultur und genauso wenig wie das Judentum und das Christentum gehört der Islam zu einem modernen, toleranten, auf die Geschlechtergerechtigkeit achtenden Europas. Und genau diese Idee eines modernen Europa ist in Gefahr. Dass die politische Intelligenz Europas diese Gefahr leugnet, ist ein demokratischer Skandal, denn erst diese Leugnung eröffnet rechtpopulistischen und rechts-radikalen Strömungen, wie sie in Frankreich durch den Front National und in Deutschland durch die AfD und Pegida aufgenommen werden, die Tore für Agitation. Die Geschichte wiederholt sich und wir haben nichts gelernt!

Die baskische Mythologie ist weiblich

Baskische Sonnendistel EguzkiloreBaskische Sonnendistel Eguzkilore, Pyrenäen, Spanien, Foto: Franz Armbruster

Scroll down and you´ll find an english translation of this text, translated by Deep L

Der Muschelweg - Cover

 

Text aus dem Buch: Armbruster, Kirsten: Der Muschelweg – Auf den Spuren von Gott der MUTTER – Die Wiederentdeckung der matrifokalen Wurzeln Europas (2014, S. 61-63)

Die meisten Götter der baskischen Mythologie sind weiblich“, schreibt José Miguel de Barandiarán über die baskische Mythologie, und die Hauptgottheit ist Mari, „eine Gottheit weiblichen Geschlechts, die viele Funktionen in sich vereint, die in anderen Ländern auf verschiedene Gottheiten verteilt sind“. (Wörterbuch der Mythologie, 1973, S. 543). Die Wohnstätte von Mari ist die Höhle, was auf paläolithische Wurzeln verweist. In Mythen und Legenden ist überliefert, dass das Land „Amalur-Etxea“ die Achse der baskischen Mythologie ist. Im Erdinneren gibt es riesige Gebiete, wo Bäche aus Milch fließen und zu welchen man durch die Höhlen Zugang erlangt. Unter http://www.euskadi.net können wir lesen:

„Mari werden verschiedene Behausungen zugeschrieben, die immer in Höhlen von hohen Bergen liegen, darunter Amboto, Aketegi (in Aizkorri), Txindoki (in Aralar). Von dort aus steigt Mari an die Erdoberfläche … Ihr haben wir den Segen, den uns die Mutter Erde, „ama-lur“ biete, wie auch die Quellen mit heilsamen Wassern zu verdanken“ (www.euskadi.net).

Heute wird Mari gerne ein Ehegatte zugeordnet, der die rote Drachenschlange Maju sein soll, was bedeutet, dass die Drachenschlange Maju als männlich interpretiert wird. Wie bereits beschrieben, wissen wir aus der Patriarchatskritikforschung aber, dass die Schlange in ihrer älteren Interpretation das Symbol für die matrilineare Nabelabstammung ist, was der Grund ist, warum sie im Patriarchat so dämonisiert wird. Isaure Gratacos, die viele Überlieferungen aus den Pyrenäen zusammengetragen hat, betont dann auch sehr klar, dass es gar nicht eindeutig ist, dass die Schlange männlich ist, sondern dass sie auch heute durchaus noch als weiblich interpretiert wird. So schreibt sie in ihrem Buch „Calendrier Pyrénéen“ über Riten, die am ersten Dienstag (französich: mardi) im März (französisch mars) abgehalten werden, dass im Zentrum nicht die phallische Schlange steht, sondern, dass es sich um „era serp, „la“ serpent“ handelt, also um eine weibliche Schlange. (Gratacos, Isaure; 2007, S. 109). Wir können also davon ausgehen, dass die Interpretation der roten weiblichen Drachenschlange als männlich eine spätere patriarchale Überlagerung ist.

Beschäftigen wir uns näher mit der baskischen Mythologie wird sichtbar, dass hier tatsächlich bis heute eine sehr alte, in der Matrifokalität der Steinzeit wurzelnde Variante der Religion von Gott der MUTTER erhalten geblieben ist, denn neben der Mari erscheinen sowohl die Erde, als auch Frau Mond und Frau Sonne als weibliche Gottheiten:

die Erde als Göttin Lur,
Frau Mond als Göttin Ilargi,
und Frau Sonne als Göttin Ekhi

Die Erde gilt hierbei als Mutter von Sonne und Mond. José Miguel de Barandiarán schreibt über die Sonne in der baskischen Mythologie, dass die Sonne, wenn sie untergeht an manchen Orten mit „agur“ verabschiedet wird, was „auf Wiedersehen“ bedeutet, oder man sagt:

„Eguzki amandrea badoia bere amangana („Die Großmutter Sonne geht zu ihrer Mutter“, d.h., sie kehrt in den Schoß der Erde zurück). Die Sonne gilt also als Tochter der Erde. Mancherorts nennt man sie auch „gebenedeit“ und „heilig“: Eguzki santu bedeinkatue zoaz zeure amagana (Heilige, gebenedeite Sonne, geh zu deiner Mutter“) ruft man ihr bei Sonnenuntergang zu“. (Wörterbuch der Mythologie, 1973, S. 530).

Ein bis heute im Baskenland bekanntes Symbol für die weibliche Sonne ist die Sonnendistel Eguzkilore, die heute noch viele baskische Häuser ziert. und in diesem Beitrag oben im Bild zu sehen ist.“

Der Muschelweg - Auf den Spuren von Gott der MUTTER

Mehr unter:

Die BaskInnen und warum drei Viertel unserer Gene von ihnen abstammen

Muschelsternenweg von Gott MUTTER und wie das Patriarchat daraus den Jacobsweg macht

 

An english translation of this text, translated by Deep L

The Basque Mythology is female

Baskische Sonnendistel Eguzkilore

Basque sun thistle Eguzkilore, Pyrenees, Spain, Photo: Franz Armbruster

Der Muschelweg - Cover

Text from the book: Armbruster, Kirsten: Der Muschelweg – Auf den Spuren von Gott der MUTTER – Die Wiederentdeckung der matrifokalen Wurzeln Europas (2014, p. 61-63)

„José Miguel de Barandiarán writes about Basque mythology, „Most of the gods of Basque mythology are female,“ and the main deity is Mari, „a deity of the female sex that unites many functions distributed among different gods in other countries. (Dictionary of Mythology, 1973, p. 543). The residence of Mari is the cave, which refers to Palaeolithic roots. Myths and legends have it that the land of Amalur-Etxea is the axis of Basque mythology. In the interior of the earth there are huge areas where streams of milk flow and to which one gains access through the caves. Under http://www.euskadi.net we can read:

„Mari is attributed various dwellings, always located in caves of high mountains, among them Amboto, Aketegi (in Aizkorri), Txindoki (in Aralar). From there Mari rises to the earth’s surface … We owe her the blessing that Mother Earth, „ama-lur“, offers us, as well as the springs with healing waters“ (www.euskadi.net).

Today Mari is often assigned a spouse who is supposed to be the red dragon snake Maju, which means that the dragon snake Maju is interpreted as male. As already described, however, we know from patriarchal criticism research that the snake in its older interpretation is the symbol of matrilineal umbilical descent, which is why it is so demonized in patriarchy. Isaure Gratacos, who has collected many traditions from the Pyrenees, then emphasizes very clearly that it is not at all clear that the snake is male, but that even today it is still interpreted as female. In her book „Calendrier Pyrénéen“, for example, she writes about rites held on the first Tuesday (French: mardi) in March (French: mars) that it is not the phallic queue that is at the centre, but that it is „era serp, „la“ serpent“, i.e. a female snake. (Gratacos, Isaure; 2007, p. 109). So we can assume that the interpretation of the red female dragon snake as male is a later patriarchal superposition.

Let us take a closer look at the Basque mythology and it becomes apparent that a very old variant of the religion of God the MOTHER, rooted in the matrifocality of the Stone Age, has indeed been preserved here to this day, for beside Mari both the Earth and the Moon and Sun appear as female deities:

Earth as goddess Lur,
Frau Mond as goddess Ilargi,
and woman sun as goddess Ekhi

The earth is considered the mother of sun and moon. José Miguel de Barandiarán writes about the sun in Basque mythology that when the sun goes down in some places it is said goodbye with „agur“, which means „goodbye“, or one says:

„Eguzki amandrea badoia bere amangana („The grandmother sun goes to her mother“, i.e. she returns to the womb of the earth). So the sun is considered the daughter of the earth. In some places they are also called „blessed“ and „holy“: Eguzki santu bedeinkatue zoaz zeure amagana (Holy, blessed sun, go to your mother“) is called „to her at sunset“. (Dictionary of Mythology, 1973, p. 530).

A symbol of the female sun still known in the Basque Country today is the sun thistle Eguzkilore, which still adorns many Basque houses and can be seen in this article at the top of the picture.“

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More in:

Die BaskInnen und warum drei Viertel unserer Gene von ihnen abstammen

Der Muschelweg – Auf den Spuren von Gott der MUTTER – Die Wiederentdeckung der matrifokalen Wurzeln Europas