Internationaler Frauentag 2022: Die Angst des Patriarchats vor dem Postpatriarchat

Foto: Die Göttin Kali ; Wikimedia Commons public domain

Ein neuer Krieg in Europa erschüttert die Welt. Grauenvolle Bilder der Zerstörung, des Leids, des Sterbens, der Trennung und der Verzweiflung, die wir auf diesem Kontinent glaubten, hinter uns gelassen zu haben, erschüttern uns alle. Angst, Panik, Fassungslosigkeit, Mutlosigkeit, Depression lösen diese Bilder aus, aber auch Zorn, Kreative Widerstandskraft, Hilfsbereitschaft, Solidarität, große Solidarität über weite Teile der Welt hinweg. Überraschungseffekte auf beiden Seiten:

Auf der einen Seite die totalitär-autoritativ-patriarchal-hierarchisch-pyramidal geführten politischen Machtsysteme, die sich auf der UNO-Vollversammlung dieser Tage frontal taktisch offenbaren mussten und als Haupterkennungsmerkmal immer das vergewaltigungsbereite Männerhordensyndrom haben. Das Patriarchat, wie es sich seit der Bronzezeit, wie ein pandemischer Virus auf der ganzen Welt ausgebreitet hat und dem wir naiv-handel-durch-wandel-wirtschaftsgläubig über Jahre hinweg viel zu viel haben durchgehen lassen. Auf der anderen Seite, eine wundervolle und kreative Vielfalt des Widerstands über Ländergrenzen, Geschlechtergrenzen, Rassengrenzen hinweg, eine Solidarität des Widerstands, mit dem das Patriarchat nicht gerechnet hat, in dem auch Frauen das Sagen haben und feministische Männer und vor allem die Natur.

Ich möchte Hoffnung machen in dieser momentanen Welt des Grauens und euren Blick richten auf die Schwarze Göttin Kali, die das Sterben wandeln kann in neues Leben, die für mich die Macht der Natur verkörpert, die Natur, die dem Patriarchat die Grenzen setzen wird, denn egal wie sehr sie wüten die Patriarchaen dieser Welt, es liegt nicht in ihrer Macht, das Leben zu töten. Es ist schlicht nicht ihr Machtbereich. Das Leben ist stärker, die Natur ist stärker als das Patriarchat. Die Natur ist Müttermacht. Brausend und wild in ihren Stürmen, alles hinwegfegend in ihren Wasserfluten, alles in Schall und Rauch auflösend in ihren gleißenden Feuern und die höchsten Türme dieser Welt zerbröckeln lassend, wenn sie ihren mächtigen runden Mutter-Erde-Körper schüttelt, wenn und wann immer es ihr beliebt.

Die Natur ist GOTT. Die Natur ist Gott MUTTER, wie es die Menschen seit ihrem Ursprung begriffen hatten. Deswegen haben sie auch soviel Angst die Patriarchen dieser Welt. Tief in ihrem Inneren wissen sie, dass ihre Vätermachthybris keinen Bestand hat, egal wie panisch-paranoid-schreierisch- atombomben-werfend sie agieren.

Die Müttermacht von Frau Sonne, Frau Mond und Mutter Erde, wird sie, wie es unsere vorindoeuropäischen baskischen Vorfahrinnen* mit ihrer Göttin Mari schön immer wussten, wenn die rechte Zeit gekommen ist, im Sonnenlicht vergühen lassen, mit Sturzbächen in die endlosen Ozeane vor die Riesenmäuler der matrifokalen Walmütter treiben, ihre vertrockneten Knochen im Staub verwehen oder sie durch aufbrechende Schluchten des Erdmutterleibs von den Vulkanen dieser Welt verschlingen lassen. Wandelnde Müttermacht.

Und so rufe ich auf der Menschenseite die mächtigen Mutterkräfte dieser Welt, die in ihrer naturgemäßen Kraft – da wir alle von Müttern ins Leben getragen werden – auch Männer, Intergeschlechtliche und Transgeschlechtliche – biologisch integriert, und so rufe ich also die menschliche Muttermacht, aber nicht nur die, sondern vor allem auch die Mutterbäume, Mutterpflanzen, Muttertiere, Muttersteine, Mutterberge und die Muttersterne, das gesamte mütterliche Netz des Lebens in dieser wunderschönen Welt dazu auf, aufzustehen gegen die patriarchalen Zerstörungskräfte dieser Zeit.

Wir sind nicht ohnmächtig. Auf den Trümmern des Patriarchats wird sich im Laufe der Zeit das Postpatriarchat entwickeln, denn es ist schon jetzt sichtbar, sichtbar in seiner wundervollen Vielfalt, die immer ein Kennzeichen der Natur ist.