Von visionären und durchsetzungsstarken Frauen und falsch verstandener Egalität

Text: Dr. Kirsten Armbruster

Scroll down and you´ll find an english translation of this text, translated by Deep L

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Möwenschwarm: Bild: Kirsten Armbruster, Oslo, Norwegen

Das Patriarchat als sadomasochistisches, gewaltimmanentes Gesellschaftssystem hat Frauen zu Opfern gemacht. Das kollektive Frauenbewusstsein im Patriarchat ist also eine masochistische Opferhaltung: alle Frauen sind frauensolidarisch Opfer, alle Männer sind hiercharchisch agierende Täter. In ihrer Opferhaltung sind Frauen frauensolidarisch egalitär.

Die Natur hat Frauen aber nicht zu Opfern gemacht, sondern in der Natur stehen Frauen und insbesondere Mütter für Stärke.

Mütter sind zum Fürchten.

Von Bärenmüttern, Löwenmüttern, Wildschweinmüttern wissen wir das auch heute noch.

Menschenmütter hingegen sind frauensolidarisch sanft, lieb, nachgiebig, leise, keusch und harmoniesüchtig gezüchtet.

Schert eine Frau aus diesem egalitären, patriarchatsfrauensoldarischen, masochistischen Opferbild aus, weil sie sich an ihre von der Natur gegebene Stärke als Frau und Mutter wieder erinnert, so gilt sie unter Frauen als patriarchal.

Margarete Mitscherlich hat dies in ihrem Buch „Die friedfertige Frau“ bereits 1987 hervorragend analysiert. Sie schreibt:

„Wenn aber Macht und Durchsetzungsvermögen von Frauen nicht nur von Männern bekämpft werden, sondern auch darüber hinaus der Verteufelung durch Geschlechtsgenossinnen ausgesetzt sind, lassen sich bestehende Geschlechter- und Machtverhältnisse nur schwerlich ändern. Tatsache ist, dass eine Frau, die Einfluss zu gewinnen versucht, um verhärtete Gesellschaftsstrukturen aufzubrechen, damit rechnen muss, auch in der Frauenbewegung abgelehnt zu werden. Sie identifiziere sich mit männlichen Verhaltensweisen und erweise damit der Frauenbewegung keinen Dienst, so hört man oft. Wenn sich dem noch eine falsche, oft von Neid diktierte Gleichheitsideologie hinzugesellt, mit der eine Frau als unsolidarisch etikettiert wird, wenn sie auf diesem oder jenem Gebiet überdurchschnittliche Fähigkeiten und Durchsetzungsvermögen entwickelt, dann werden Frauen auch von ihresgleichen dazu gezwungen, ihre Fähigkeiten und Möglichkeiten zu unterdrücken und ihre Aggressionen womöglich nur untereinander auszuleben. Unter solchen Bedingungen darf etwas Neues nicht gedacht werden, können Verhaltensweisen sich nicht verändern, geht jegliche Kreativität verloren. auch dagegen muss man sich als Frau zur Wehr setzen“. (Mitscherlich, Margarete: Die friedfertige Frau“; 1987, S. 10/11).

Als naturverbundene, visionäre und durchsetzungsstarke führende Naturwissenschaftlerin und Patriarchatskritikerin werde ich mich dem Diktat eines vom Patriarchat aufoktroyierten frauensolidarisch-egalitären masochistischen Opferhaltungs-Frauenbild, das auch in der feministischen Frauenbewegung hochgehalten wird, auch weiterhin  nicht unterordnen.

Ich werde allen Angriffen zum Trotz meiner Berufung folgen, die Patriarchatskritikerin zu sein, die durch ihre interdisziplinäre wissenschaftliche Patriarchatskritikforschungsarbeit die Aha-Erlebnisse auslöst, welche die Folge sind, wenn eine konsequent nicht vom Weg  ihres roten Lebensfadens abweicht.

Möge diese innere Stärke anderen Frauen ein Vorbild sein!

Literaturverzeichnis:

Mitscherlich, Margarete: Die friedfertige Frau“; 1987

 

An english translation of this text, translated by Deep L:

Of visionary and assertive women and misunderstood equality

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Swarm of seagulls: Picture: Kirsten Armbruster, Oslo, Norway

Patriarchy as a sadomasochistic, violent social system has made women victims. The collective female consciousness in patriarchy is thus a masochistic attitude of sacrifice: all women are victims in solidarity with women, all men are perpetrators actingcharchically here. In their victim attitude, women are egalitarian in their solidarity with women.

However, nature has not made women victims, but in nature women and especially mothers stand for strength.

Mothers are scary.

We still know this from bear mothers, lion mothers, wild boar mothers.

Human mothers, on the other hand, are bred in solidarity with women, gentle, loving, yielding, quiet, chaste and addicted to harmony.

If a woman excludes herself from this egalitarian, patriarchal, masochistic image of sacrifice, because she remembers her strength as a woman and mother given by nature, she is considered patriarchal among women.

Margarete Mitscherlich has analyzed this in her book „Die friedfertige Frau“ already in 1987. She writes:

„But if the power and assertiveness of women are not only fought against by men, but are also exposed to demonisation by gender comrades, it is difficult to change existing gender and power relations. The fact is that a woman who tries to gain influence in order to break up hardened social structures must expect to be rejected in the women’s movement as well. It identifies itself with male behaviour and thus does no service to the women’s movement, one often hears. If this is accompanied by a false ideology of equality, often dictated by envy, with which a woman is labelled as unsolidaristic, if she develops above-average abilities and assertiveness in this or that field, then women are also forced by their peers to suppress their abilities and possibilities and possibly only live out their aggressions among themselves. Under such conditions, something new must not be thought of, behaviour patterns cannot change, all creativity is lost. as a woman, you also have to defend yourself against this. (Mitscherlich, Margarete: „The peaceful woman“; 1987, p. 10/11).

As a naturalistic, visonary and assertive leading scientist and critic of patriarchy, I will continue not to subordinate myself to the dictate of a masochistic image of women as victims, imposed by the patriarchate on women’s solidarity and equality, which is also held high in the feminist women’s movement.

Despite all attacks, I will follow my vocation to be the patriarchal critic who, through her interdisciplinary scientific patriarchal critique research work, triggers the aha-experiences that result when one consistently does not deviate from the path of her red thread of life.

May this inner strength be a role model for other women!

Bibliography:

Mitscherlich, Margarete: Die friedfertige Frau; 1987