500 000 Jahre Matrifokale Geschichte

500.000 Jahre menschliche Kultur und der Beginn von Religion

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Text: Dr. Kirsten Armbruster, Foto oben: Schwefelquelle Naturschutzgebiet Aubachtal Regensburg: Franz Armbruster

Neben dem kooperativen Aufzuchtverhalten und der hochkomplexen Sprachentwicklung gibt es in der Evolutionsgeschichte des Menschen ein weiteres einzigartiges Kennzeichen der Menschwerdung. Das ist der bewusste Umgang mit dem Tod und die Bestattung der Toten, die schon sehr früh im Laufe der menschlichen Evolutionsgeschichte in Höhlen erfolgt.

Bisher galten Bestattungen als Monopol der Menschenarten *Mulier-Homo neanderthalensis und Mulier-Homo sapiens. Allerdings verliert die Paläoanthropologie gerade durch viele neue Funde von menschlichen Fossilien und neue Datierungen mit der Uran-Thorium Methode alle Gewissheiten, einmal bezüglich der bisherigen Grundannahme der Evolutionsgeschichte, welche sich die menschliche Entwicklung nur hierarchisch von „primitiv“ zu “modern und entwickelt“ vorstellen kann, aber auch bezüglich der Aufteilung in verschiedene Menschenarten. Tatsächlich bleibt abzuwarten, ob sich diese Aufteilung langfristig durchsetzt, oder ob sich, wie Johann Grolle bereits 2013 im SPIEGEL schrieb „nicht letztendlich herausstellt, dass alle Hominiden des Frühen Paläolithikums derselben Art angehören“. (Grolle, Johann, Der SPIEGEL, Nr. 43, 21.10.2013, S. 118-121).

Der interdisziplinäre und dadurch über den Tellerrand einzelner Fachgebiete hinausblickende Forschungsansatz der Patriarchatskritikforschung legt nahe, dass sich wesentliche menschliche Kulturentwicklung mindestens 500 000 Jahre nachvollziehen lässt. Und Veröffentlichungen im Februar 2018 in Science und Science Advance über Mulier-Homo neanderthalensis bestätigen dies. Da neue Datierungen mit der Uran-Thorium Methode von Höhlenmalereien in Spanien ergeben haben, dass Neanderthalerinnen bereits 65 000 v.u.Z., und damit vor der Ankunft von Mulier-Homo sapiens in Europa, Höhlen bemalten (Panel, 78, Höhle La Pasiega, Nordspanien), mit Farbpigmenten umblasene Handabdrücke an Höhlenwänden hinterließen (Höhle Maltravieso, Spanien, Datierung 66 000 v.u.Z.) und pigmentierten Schmuck aus perforierten Muscheln bereits vor 115 000 Jahren anfertigten, kommen ForscherInnen inzwischen zu dem Schluss, dass symbolische Kunst bereits auf die gemeinsamen Vorfahren beider Menschenarten, also 500 000 Jahre weit zurückgeht. (Greshko, Michael, World´s Oldest Cave Art Found – And Neanderthals Made it; National Geographic, 22.2.2018)

http://news.nationalgeographic.com/2018/02/neanderthals-cave-art-humans-evolution-science/).

Bestattung der Toten in Höhlen als weiteres Kennzeichen der Menschwerdung

Rising Star

 

Bild: Bestattung von Mulier-Homo naledi aus der Höhle Rising Star (Südafrika), Ursprüngliche Datierung 2,5 Millionen Jahre, neueste Datierung nach der Uran-Thorium Methode datieren die Fossilien allerdings auf ein Alter zwischen 335 000 und 236 000 Jahren (Dirks, Paul et al., 2017); Foto: Wikimedia Creative Commons 4.0; User: Paul Venter

 

Schauen wir weiter auf Europa, so fällt auf, dass wir die ältesten Menschenspuren ebenfalls in verschiedenen Höhlen finden, wiederum in Spanien und zwar in Atapuerca bei Burgos in der Höhle Sima del Elefante (1,3 Millionen v.u.Z.), in der Höhle Gran Dolina (800 000 v.u.Z.), und, dass die Fossilien in der Höhle Sima de los Huesos (Pit oft he bones), die zwischen 600 000 und 300 000 Jahre datiert werden, sogar als Begräbnisstätte (mortuary site) eingestuft werden. Über Atapuerca und Burgos führt bis heute nicht zufällig der längste Wallfahrtsweg Europas, der als Kennzeichen eine Muschel hat und Jacobsweg genannt wird, was aber nur eine patriarchale Überlagerung des ursprünglichen Muschelwegs ist. (ausführliche Informationen hierzu in Armbruster, Kirsten: „Der Jacobsweg“ (2013) und „Der Muschelweg“ (2014).

Auch in Südafrika stammen die neuesten Funde menschlicher Fossilien aus Höhlen, nämlich aus der Dinaledi Höhle und der Rising Star Höhle, 50 km von Johannesburg (2013 und 2015). Diese Funde wurden vom Forschungsteam unter der Leitung von Lee Berger ursprünglich auf 2,5 Millionen Jahre datiert und einer weiteren Menschenart, nämlich Mulier-Homo naledi, zugeordnet. Neueste Messungen mit der Uran-Thorium Methode führten jedoch zu einer Zeitkorrektur, so dass die Funde inzwischen auf ein Alter zwischen 335 000 bis 236 000 Jahre datiert werden. Interessant ist auch hier, dass die Ablage der Toten in den beiden Höhlen als eindeutige Begräbnisstätte beschrieben wird. (Veröffentlichung Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, Leipzig, 2003-2018).

Tatsächlich finden wir über den Zeitraum von circa 500 000 Jahren eine Reihe von menschlichen Fossilienfunden in Höhlen, von denen einige als Bestattungen eingestuft werden. Nun stellt sich natürlich die Frage, warum alle diese Funde mit Höhlen assoziiert sind. Zwar wird in Verbindung mit Höhlenmalereien inzwischen von Religion oder Kathedralen der Steinzeit gesprochen, aber um welche Religion es sich handeln könnte, bleibt seltsam nebulös. Die Religion der Höhlen wird allerdings sofort verstehbar, wenn man das Phallusdenken der patriarchalen Wissenschaft austauscht gegen ein Denken vom mütterlichen Körper her. Tatsächlich ist die einmalige Fähigkeit von Müttern, Leben und zwar weibliches, männliches, intersexuelles und transsexuelles Leben in ihrer Bauchhöhle nabelgebunden zu nähren, aus der Vulva zu gebären und losgebunden von der Nabelschnur auch weiter über die Milch der Mutterbrüste mit Nahrung zu versorgen, dieses für alle sicht- und erfahrbare, einzigartige Vermögen von Müttern das Zentrum menschlicher Lebenserfahrung und „the missing link“, warum patriarchal geprägte Wissenschaft ratlos vor den Höhlen steht und sich stattdessen in nebensächlichen Menschenartdetailfragen verliert.

Verstehen wir hingegen die Mütterzentriertheit – die Matrifokalität – der paläolithischen Menschheitsgeschichte, dann erkennen wir, dass auf der evolutions- und soziobiologischen Basis der Kooperation sich beim Menschen sowohl die hochkomplexe Sprache als auch der Beginn von Religion entwickelt haben, denn eine Bestattung von Toten ist der Beginn von Religion. Und es ist nicht irgendeine nebulöse, angeblich nicht mehr nachvollziehbare Religion, die in den Höhlen ihren Anfang nimmt, sondern es ist der Beginn einer mutterzentrierten Religion, einer Religion, die auf der Urerfahrung eines jeglichen Menschen basiert, in einer Höhle geborgen, getragen und genährt zu werden, nämlich in der Bauchhöhle der Mutter. Die logische Konsequenz ist es, die Toten wieder in den Schutz und die Geborgenheit einer Erdhöhle abzulegen. Bis heute sprechen wir von Mutter Erde und die Erdhöhlen mit ihren häufig vulvaförmigen Ausformungen im Inneren und ihren vulvaförmigen Ein- und Ausgängen sind die natürlichen Ablageorte von Toten der in mütterlichen Bauchhöhlen wachsenden Menschenarten, verbunden mit der Hoffnung der Wiedergeburt durch die MUTTER. Hier findet die Rückbindung innerhalb des Lebenskreislaufes statt, die Wandlung des Todes in neues Leben. Sehr interessant ist hierbei, dass das Wort Religion bis heute genau diese ursprüngliche mütterliche Bindung widergibt.

RELIGARE: Der Ursprung von Religion: Anbinden, Losbinden, Zurückbinden:

„Das lateinische Verb „Religare“, welches die Wurzel von Religion widergibt, wird nicht zufällig übersetzt mit: Anbinden, Losbinden und Zurückbinden. Tatsächlich weist diese Bedeutung deutlich darauf hin, dass es bei Religion ursprünglich um Bindung ging. Die Bindung an die Mutter und die Bindung an die matrilineare Blutsfamilie durch einen mütterlichen Wiedergeburtsglauben, denn die engste körperliche Bindung, die Menschen im Leben jemals haben, ist nicht der Sexualkontakt zwischen Mann und Frau, sondern der zwischen Mutter und Kind im Mutterleib. Diese Bindung beruht auf der blutpulsierten Nabelschnur, die schon früh durch die Schlange symbolisiert wird. Das Neugeborene kommt an der Nabelschnur angebunden auf die Welt. Um dort ein eigenständiges Leben zu führen, muss es von der Mutter losgebunden werden. Im Zurückbinden innerhalb des matrifokalen Lebensverständnisses schließt sich der Kreis: Der Tod wandelt sich in neues Leben.

Versteht man die eigentliche Bedeutung von Religion als Anbindung an das Leben, das durch die Mutter geschaffen, geboren und genährt und nach dem Tod auch wieder in neues Leben verwandelt wird, dann wundert es auch nicht mehr, warum im Zeitraum von 500 000 Jahren menschlicher Kulturgeschichte auch die ersten Urmutterfigurinen auftauchen, die, da sie Ausdruck von Religion sind, – Gott MUTTER darstellen.

Höhlenbestattungen verschiedener Menschenarten und erste Gott MUTTER Darstellungen in der Menschheitsgeschichte

 Spanien: Mulier-Homo antecessor

600 000-300 000 Jahre alte menschliche Begräbnisstätte (mortuary site) in der Höhle Sima de los Huesos (pit oft the bones) in Atapuerca bei Burgos

Südafrika: Mulier-Homo naledi

335 000 bis 236 000 Jahre alte menschliche Begräbnisstätte in der Dinaledi Höhle und der benachbarten Rising Star Höhle mit der neuesten Datierung nach der Uran-Thorium Methode, ursprüngliche Datierung 2,5 Millionen Jahre alt, 50 km entfernt von Johannesburg

Marokko: Mulier-homo sapiens

300 000 Jahre alte menschliche Fossilien aus der Höhle von Jebel Irhoud, 100 km westlich von Marrakesch (Begräbnisstätte?)

Folie1

 

500 000 bis 300 000 Jahre alte Gott MUTTER Darstellung von Tan-Tan in Marokko mit rotem Ocker;  Bild: Nachzeichnung Franz Armbruster

 

Israel: Mulier-homo sapiens

194 000 bis 177 000 Jahre alte menschliche Fossilien aus der Misliya-Höhle, Berg Karmel (Begräbnisstätte?)

100 000 Jahre altes, in der Literatur oft als ältestes Grab bezeichnete Begräbnisstätte aus der Höhle von Qafzeh bei Nazareth

Folie2

 

280 000 bis 250 000 Jahre alte Gott MUTTER Darstellung von Berekhat Ram aus rotem Tuffstein; Bild: Nachzeichnung Franz Armbruster

 

Frankreich: Mulier-homo sapiens

120 000 bis 40 000 Jahre (Moustérien) alte Fossilienfunde aus dem Abri La Ferrassie, die als älteste Neanderthalerinnenbestattung gelten. Abri la Ferrassie ist berühmt für seine Vulvaritzzeichnungen, die allerdings bisher Mulier-Homo sapiens aus dem Aurignacien zugeordnet werden

Spanien: Mulier-Homo neanderthalensis

50 000 v.u.Z.: Bestattungsbeigabe von perforierten Muscheln (Pecten maximus = Jacobsmuschel) von Mulier-Homo neanderthalensis in der Höhle (Cueva) Antón in Mula bei Murcia

Deutschland: Mulier-Homo sapiens

Folie8

 

40 000 v.u.Z. Gott-MUTTER Darstellung vom Hohle Fels, Schelklingen, Schwäbische Alb; Bild: Foto eigene Replik Franz Armbruster

 

18 600 v.u.Z.: Älteste Bestattung in Deutschland in der Mittleren Klausenhöhle bei Essing (Cro Magnon), Altmühltal, Bayern: Der circa 30-jährige Tote war in eine dicke Schicht Rötel gehüllt

*Das lateinische Wort Homo bedeutet eigentlich Mensch und Mann. Da aber die übliche Geschichtsbeschreibung insbesondere der Ur- und Frühgeschichte auch heute noch stark patriarchalisch geprägt ist, was dazu führt, das eine männliche Jägerkulturbeschreibung dominiert, welche die kulturelle und ökonomische Leistung der Frauen nicht erwähnenswert findet, erscheint es notwendig dem Begriff Homo ausdrücklich den lateinischen Begriff Mulier für Frau hinzuzufügen, um ein kulturelles Zeichen zu setzen. Diese Idee entwickelte sich im Austausch mit der Linguistin, Publizistin und Professorin Luise F. Pusch, die durch zahlreiche Veröffentlichungen, aber auch durch die Gründung der Datenbank zur Frauen-Biografieforschung fembio bekannt geworden ist. Um eine unnötige Begriffskomplizierung zu vermeiden, wurde auf die im Lateinischen übliche grammatikalische Adjektivanpassung verzichtet.

Eine Galerie von Gott MUTTER Figurinen aus dem Paläolithikum finden Sie hier:

Gott MUTTER Darstellungen im Paläolithikum

 Literaturverzeichnis:

 Armbruster, Kirsten: Der Jacobsweg – Kriegspfad eines Maurentöters oder Muschelweg durch Mutterland? Die Wiederentdeckung der Wurzeln Europas – Teil 1, 2013

Armbruster, Kirsten: Der Muschelweg – Auf den Spuren von Gott der MUTTER; Die Wiederentdeckung der matrifokalen Wurzeln Europas; 2014

Bahnsen, Ulrich: Anthropologie: Erster! ZEIT Nr. 24/2017, www.zeit.de

Die Evolution des Menschen: Qafzeh – Israel: https://www.evolution-mensch.de/Fundort/Qafzeh.html

Dirks, Paul et al.: The age of Homo naledi and assoziated sediments in the Rising Star Cave, South Africa in eLife, 2017, 6

Greshko, Michael: World´s Oldest Cave Art Found – And Neanderthals Made it: https://news.nationalgeographic.com/2018/2/neanderthals-cave-art-humans-evolution-science

Grolle, Johann: Der SPIEGEL, Nr. 43, 21.10.2013, S. 118-121

Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie: Homo naledi – ein neuer Verwandter des modernen Menschen, Leipzig, 2003-2018

Patalong, Frank: Kreative Neandertaler; SPIEGEL ONLINE, 22.2.2018

Planeterde – Welt der Geowissenschaften: Frühe Menschen am Berg Karmel; 25.1.2018

Stang, Michael: In der Höhle der Menschenartigen, Deutschlandfunk 24; 25.12.2014

 

The english version translated by Deep L

500 000 years of matrifocal history

from Dr. Kirsten Armbruster

 

500,000 years of human culture and the beginning of religion

In addition to cooperative rearing behaviour and highly complex language development, there is another unique characteristic of human evolution in the history of evolution. This is the conscious handling of death and the burial of the dead, which takes place very early in human evolutionary history in caves.

Until now, burials were considered a monopoly of the human species *Mulier-Homo neanderthalensis and Mulier-Homo sapiens. However, palaeoanthropology loses all certainties precisely because of many new finds of human fossils and new dating with the uranium-thorium method, first with regard to the previous basic assumption of evolutionary history, which human development can only imagine hierarchically from „primitive“ to „modern and developed„, but also with regard to the division into different human species. In fact, it remains to be seen whether this division will prevail in the long term, or whether, as Johann Grolle wrote in SPIEGEL as early as 2013, „it will not ultimately turn out that all hominids of the Early Palaeolithic belong to the same species“. (Grolle, Johann, Der SPIEGEL, No. 43, 21.10.2013, p. 118-121).

The interdisciplinary research approach of patriarchal critique research, which thus looks beyond the horizon of individual disciplines, suggests that essential human cultural development can be traced for at least 500,000 years. And publications in February 2018 in Science and Science Advance about Mulier-Homo neanderthalensis confirm this. Since new dating with the uranium-thorium method of cave painting in Spain has shown that Neanderthals already 65 000 b.o.c., and thus before the arrival of Mulier-Homo sapiens in Europe, painted caves (Panel, 78, La Pasiega Cave, northern Spain), left handprints on cave walls blown over with colour pigments (Maltravieso Cave, Spain, dated 66 000 BC).) and pigmented jewellery made from perforated shells 115,000 years ago, researchers have come to the conclusion that symbolic art already goes back 500,000 years to the common ancestors of both human species. (Greshko, Michael, World´s Oldest Cave Art Found – And Neanderthals Made it; National Geographic, 22.2.2018)

http://news.nationalgeographic.com/2018/02/neanderthals-cave-art-humans-evolution-science/).

Burial of the dead in caves as a further sign of human evolution

Rising Star

Picture: Burial of Mulier-Homo naledi from the cave Rising Star (South Africa), original dating 2.5 million years, latest dating according to the uranium-thorium method, but the fossils date between 335 000 and 236 000 years (Dirks, Paul et al., 2017); Photo: Wikimedia Creative Commons 4.0; User: Paul Venter

If we continue to look at Europe, we notice that the oldest human traces are also found in different caves, again in Spain, in Atapuerca near Burgos in the cave Sima del Elefante (1.3 million b.o.c.).), in the cave Gran Dolina (800 000 B.C.), and that the fossils in the cave Sima de los Huesos (Pit often he bones), dated between 600 000 and 300 000 years, are even classified as mortuary site (mortuary site). It is no coincidence that Atapuerca and Burgos are still the sites of the longest pilgrimage route in Europe, which is marked by a shell and is called the Jacob’s Way, but this is only a patriarchal superimposition of the original shell route. (For detailed information see Armbruster, Kirsten: „Der Jacobsweg“ (2013) and „Der Muschelweg“ (2014).

In South Africa, too, the latest finds of human fossils come from caves, namely the Dinaledi Cave and the Rising Star Cave, 50 km from Johannesburg (2013 and 2015). These finds were originally dated to 2.5 million years by the research team led by Lee Berger and assigned to another human species, Mulier-Homo naledi. Recent measurements with the uranium-thorium method, however, led to a time correction, so that the finds are now dated to an age between 335,000 and 236,000 years. It is also interesting here that the deposition of the dead in the two caves is described as an unambiguous burial place. (Publication Max Planck Institute for Evolutionary Anthropology, Leipzig, 2003-2018).

In fact, over a period of approximately 500,000 years, we find a number of human fossils in caves, some of which are classified as burials. Now, of course, the question arises why all these finds are associated with caves. Although in connection with cave paintings religion or cathedrals of the Stone Age are now spoken of, but which religion it could be remains strangely nebulous. The religion of the caves, however, becomes immediately understandable when one exchanges the phallus thinking of patriarchal science for thinking from the mother’s body. In fact, the unique ability of mothers to nourish life – female, male, intersexual and transsexual – in their abdominal cavity is umbilical corded, to give birth from the vulva and to continue to feed from the umbilical cord via the milk of the mother’s breasts, This unique ability of mothers, which can be seen and experienced by all, is the centre of human life experience and „the missing link„, why patriarchally shaped science stands helplessly in front of the caves and loses itself instead in secondary questions of human species detail.

If, on the other hand, we understand the matrifocality of the Palaeolithic history of mankind, then we realize that on the evolutionary and sociobiological basis of cooperation both the highly complex language and the beginning of religion have developed in man, for a burial of the dead is the beginning of religion. And it is not some nebulous, supposedly no longer comprehensible religion that begins in the caves, but it is the beginning of a mother-centered religion, a religion that is based on the primordial experience of every human being to be salvaged, carried and nourished in a cave, namely in the mother’s abdominal cavity. The logical consequence is to put the dead back into the shelter and security of a cave. To this day we speak of Mother Earth and the earth caves with their often vulva-shaped formations in the interior and their vulva-shaped entrances and exits are the natural places where the dead of human species growing in maternal abdominal cavities are deposited, connected with the hope of rebirth by the MOTHERS. Here the reconnection takes place within the life cycle, the transformation of death into new life. What is very interesting here is that the word religion still reflects exactly this original maternal bond today.

RELIGARE: The origin of religion: tying, untying, tying back:

The Latin verb „Religare“, which reflects the root of religion, is not translated coincidentally as „religion“: Tie, untie and tie back. In fact, this meaning clearly indicates that religion was originally about attachment. The bond to the mother and the bond to the matrilineal blood family through a maternal belief in rebirth, because the closest physical bond human beings ever have in life is not the sexual contact between man and woman, but that between mother and child in the womb. This binding is based on the blood-pulsed umbilical cord, which is symbolized early by the snake. The newborn is born tethered to the umbilical cord. In order to lead an independent life there, it must be untied by the mother. The circle closes when tied back within the matrifocal understanding of life: death changes into new life.

If one understands the actual meaning of religion as a connection to life, which is created, born and nourished by the mother, and which after death is also transformed into new life, then it is no longer surprising why in the period of 500,000 years of human cultural history the first primordial mother figures also appear, which, since they are expressions of religion, represent – God MOTHER.

Cave burials of various human species and first God MOTHER Representations in the history of mankind

 Spain: Mulier-Homo antecessor

600 000-300 000 years old mortuary site in the cave Sima de los Huesos (pit of the bones) in Atapuerca near Burgos

South Africa: Mulier-Homo naledi

335 000 to 236 000 years old human burial place in the Dinaledi cave and the neighbouring Rising Star cave with the latest dating according to the uranium-thorium method, original dating 2.5 million years old, 50 km away from Johannesburg.

Morocco: Mulier-homo sapiens

300 000 year old human fossils from the cave of Jebel Irhoud, 100 km west of Marrakech (burial place?)

Folie1

 

500 000 to 300 000 years old God MOTHER Representation of Tan-Tan in Morocco with red ochre; picture: Drawing of Franz Armbruster

 

 

Israel: Mulier-homo sapiens

194 000 to 177 000 years old human fossils from the Misliya Cave, Mount Carmel (burial place?)

100 000 years old burial place from the cave of Qafzeh near Nazareth, often referred to in literature as the oldest grave.

Folie2

 

280 000 to 250 000 years old God MOTHER Representation of Berekhat Ram from red tuff; picture: Drawing of Franz Armbruster

 

 

France: Mulier-homo sapiens

120 000 to 40 000 years (Moustérien) old fossils from the Abri La Ferrassie, which are regarded as the oldest Neanderthals burial. Abri la Ferrassie is famous for his Vulvaritzzeichnungen, which have been assigned to Mulier-Homo sapiens from the Aurignacien so far.

Spain: Mulier-Homo neanderthalensis

50 000 b.o.c.: Burial of perforated mussels (Pecten maximus = Jacob’s mussel) by Mulier-Homo neanderthalensis in the cave (Cueva) Antón in Mula near Murcia

Germany: Mulier-Homo sapiens

Folie8

 

40 000 b.o.c. God-MOTHER Representation of the hollow rock, Schelklingen, Swabian Alb; Picture: Photo own replica Franz Armbruster

18 600 b.o.c.: Oldest burial in Germany in the Middle Klausen Cave near Essing (Cro Magnon), Altmühltal, Bavaria: The 30 year old dead man was wrapped in a thick layer of red chalk.

*The Latin word homo actually means man and man. Since, however, the usual description of history, especially prehistory and early history, is still strongly patriarchal today, which leads to a male description of hunting culture dominating, which does not find the cultural and economic performance of women worth mentioning, it seems necessary to explicitly add the Latin term mulier for woman to the term homo in order to set a cultural sign. This idea developed in exchange with the linguist, publicist and professor Luise F. Pusch, which has become known through numerous publications, but also through the founding of the fembio database on women’s biographical research. In order to avoid an unnecessary complication of terms, the usual grammatical adjective adaptation in Latin was dispensed with.

A God MOTHER Gallery from the Paleolithic, you´ll find here: Gott MUTTER Darstellungen im Paläolithikum

Literaturverzeichnis:

 Armbruster, Kirsten: Der Jacobsweg – Kriegspfad eines Maurentöters oder Muschelweg durch Mutterland? Die Wiederentdeckung der Wurzeln Europas – Teil 1, 2013

Armbruster, Kirsten: Der Muschelweg – Auf den Spuren von Gott der MUTTER; Die Wiederentdeckung der matrifokalen Wurzeln Europas; 2014

Bahnsen, Ulrich: Anthropologie: Erster! ZEIT Nr. 24/2017, www.zeit.de

Die Evolution des Menschen: Qafzeh – Israel: https://www.evolution-mensch.de/Fundort/Qafzeh.html

Dirks, Paul et al.: The age of Homo naledi and assoziated sediments in the Rising Star Cave, South Africa in eLife, 2017, 6

Greshko, Michael: World´s Oldest Cave Art Found – And Neanderthals Made it: https://news.nationalgeographic.com/2018/2/neanderthals-cave-art-humans-evolution-science

Grolle, Johann: Der SPIEGEL, Nr. 43, 21.10.2013, S. 118-121

Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie: Homo naledi – ein neuer Verwandter des modernen Menschen, Leipzig, 2003-2018

Patalong, Frank: Kreative Neandertaler; SPIEGEL ONLINE, 22.2.2018

Planeterde – Welt der Geowissenschaften: Frühe Menschen am Berg Karmel; 25.1.2018

Stang, Michael: In der Höhle der Menschenartigen, Deutschlandfunk 24; 25.12.2014