Drei mal Drei ist Neune – Das Mühlespiel (Neuntespiel) in den Felsritzzeichnungen der Steinzeit und die Bedeutung der Zahlen in der Kosmischen Ordnung der Mutter

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Das Mühlespiel vom Teufelsfels in Riedenburg im Altmühltal, Deutschland

Die Zahl drei, in Felsritzzeichnungen der Steinzeit symbolisch oft  wiedergegeben als Vulvadreieck, spielt eine wichtige Rolle im kosmischen Verständnis der überall verbreiteten Mutterkultur im Paläolithikum und im Neolithikum, die menschengeschichtlich in der Bronzezeit  erstmals unter patriarchalen Druck kam.

Die Zahl drei ist im naturverbundenen Alltag der Steinzeit für die Menschen überall sichtbar. Frau Mond hat drei sichtbare Phasen, der Raum wird dreidimensional in Höhe, Breite und Tiefe erschlossen und die Zeit als Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft wahrgenommen. Gott die MUTTER wird in den drei Mutterfarben, Rot, Weiß und Schwarz als Lebenswandlerin erkannt und dieser lebensbringende Mutterfarbenaspekt des roten heiligen Menstruationsblutes, der weißen Milch und der Umwandlung allen Lebens in das Schwarz des fruchtbaren Humus, die auch in der Schwärze der Nacht und der Dunkelheit der Höhlen wiedergespiegelt wird, dieser dreifache Aspekt der mütterlichen Ordnung wird in der vorpatriarchalen Steinzeit überall erkannt.

In Europa finden wir auch im Holunderbaum die drei Mutterfarben: Das Weiß der Blüten, das Rot des Saftes und das Schwarz der Beeren. Während das Wissen um die göttliche Mutter auch nach der Christianisierung lange im Volk weiterlebte, wurde mit dem berüchtigten Malleus Maleficarum, dem Hexenhammer, der im Jahre 1487 erschien, der Kult von Gott der MUTTER in einen Hexen- und Teufelswahn verkehrt. Die AnhängerInnen des alten Glaubens mussten sich immer mehr verstecken, verhehlen und so kommt es, dass Reste der Religion von Gott der MUTTER von den Großmüttern und Müttern in Form von Kinderreimen über die Zeiträume hinweg erhalten wurden. Einen Rest dieser ältesten Religion der Welt finden wir zum Beispiel in dem Kleinkinderlied:

Ringel, Ringel, Reihe,

sind der Kinder dreie,

sitzen unterm Hollerbusch,

machen alle husch, husch, husch

Das uralte Tanzen im Kreise als Symbol für den natürlichen Kreislauf des Lebens um die dreifache göttliche Mutter des Lebenszyklus, die uralte Holle, die sowohl in der Höhle als auch in den drei Mutterfarben des Hollerbuschs sichtbar wird und das Notwendigwerden des Verhehlens dieses alten Wissens in dem Husch, husch, husch, das ist eine Botschaft aus dieser Zeit, die wir nun langsam wieder verstehen.

 Der Kult der drei Jungfrauen

Dieser durchzieht bis heute das Land und geht auf die aus sich selbst Leben schöpfende, aseitätische Gott die Mutter zurück. Sie setzt sich in den griechischen Moiren, den römischen Parzen, den nordischen Nornen, den drei Bethen oder drei Matronen fort, die als Schicksalsgöttinnen den Lebensfaden spinnen und auch abschneiden. Unter verschiedenen Namen werden die Jungfrauen in den Dreifrauensagen bis heute verehrt als Aubet, Cubet und Guere, als Einbeth, Wilbeth und Warbeth, als Spes, Fides und Caritas, als drei namenlose Burgfräulein, als Catharina, Barbara, Margarete  (C+B+M) und manchmal auch in vermännlichter Form wie in Griesstetten bei Dietfurt im Altmühltal als die drei elenden Heiligen, die heiligen Drei Könige Caspar, Balthasar, Melchior, mit deren Initialien C+M+B bis heute die Häuser am 6. Januar, dem früheren Holle- oder Perchtentag, am Ende der uralten und ursprünglichen zwölf Weihe- oder Mutternächte gesegnet werden, oder auch in symbolischer Form als die drei, oft goldenen Kugeln des heiligen Nikolaus, die auch hier noch die drei Jungfrauen wiedergeben, wie wir es z.B. in der turmlosen, weil ursprünglich stark mutteridentifizierten St. Martinskirche in Kelheim finden. Besonders häufig kommen im Volksglauben Catharina, Barbara und Margarete vor, wobei sie nicht immer zu dritt, sondern häufig einzeln auftreten:

Barbara mit dem Turm,

Margarete mit dem Wurm,

und Catharina mit dem Radl,

das sind die heiligen drei Madl

 Barbaras zweites Attribut ist der Kelch oder der Kessel, der häufig auf dem Turm abgebildet ist, wie wir es in der Fatima-Wallfahrstkirche Maria der Sieben Schmerzen in Neuses bei Pondorf dargestellt finden. Der Kelch oder Kessel gehört zu den urzeitlichen Kallwörtern und stellt, wie wir gesehen haben, den Bauch der Urmutter dar, wo die Verwandlung des Todes in das neue Leben stattfindet. Der Kessel spielt noch bei der keltischen Göttin Cerridwen als magischer Kessel des Lebens eine zentrale Rolle. Das Patriarchat jagt bis heute in Form des Heiligen Grals oder auch des christlichen Abendmahlkelchs einer männlichen Imitation der Lebenswandlung im Körper der Mutter nach. Dass dies naturgemäß nicht möglich ist, wird geflissentlich übersehen.

Die Neun als potenzierte Drei entspricht den lunaren Schwangerschaftsmonaten und sie entspricht auch der Erkenntnis, dass jede Mondinnenphase neun Nächte umfasst und die sich daraus ergebende Zahl siebnundzwanzig  genau dem weiblichen Menstruationszyklus entspricht. Die Zahl neun als drei mal drei finden wir daher häufig als Schälchen (Negativform der Kugel) eingeritzt in altsteinzeitlichen Höhlen, z.B. in der Kulthöhle Jean Angelier der Ile de France bei Noisy-sur-Ecole, in der auch ein viereckiges Ideogramm mit neun Schälchen, verbunden mit eingeritzten Linien gefunden wurde (Marie König, 1981, S. 266).

Auch die Vier gehört zu der uralten kosmischen Zahlensymbolik der Mutter. Schon die NeandertalerInnen kannten die Vierteilung der Welt, wie ein Nummulites, ein kreisrunder sogenannter Münzstein aus Ungarn aus dem Mittelpäläolithikum mit einem viergeteilten Linienkreuz zeigt (Marie König, 1980, S. 115). Die Vier gibt die vier Himmelsrichtungen an. Sie wird in der Beschreibung der vier Elemente als Erde, Wasser, Luft und Feuer weitergeführt und  auch in den vier möglichen Bestattungsarten, der Erdbestattung, der Luftbestattung, der Meeresbestattung und später der Feuerbestattung aufgenommen.  Offensichtlich sind auch die vier Jahreszeiten und die vier Phasen von Frau Mond: zunehmende Mondin (Wachsen=Frühling), Vollmondin (Fruchtbildung des Lebens=Sommer), abnehmende Mondin (Verwelken=Herbst), Schwarzmondin (Umwandlung von Tod in Leben=Winter).

Die Zahl Vier ergibt sich aus der Addition von Drei und Eins. Multipliziert man hingegen die Drei mit der Vier, so ergibt sich die Zwölf. Der heutige gültige Sonnenkalender hat 12 Monate. Der ältere Kalender von Frau Mond, der mit dem Monats-Zyklus der Frauen übereinstimmt, hat dreizehn Monate. Zwölf plus Eins ist Dreizehn. Dreizehn war ursprünglich eine Heilige Zahl, eine Glückszahl, heute gilt sie als Unglückszahl, erinnert sie doch an die menschengeschichtliche Zeit der Mütter, die vom Patriarchat verleugnet wird. Die patriarchale Dämonisierung der Zahl 13 finden wir insbesondere in Verbindung mit Freitag dem Dreizehnten, denn der Freitag steht bis heute in Verbindung mit Göttinnen, zum Beispiel der germanischen Göttin Freya oder im Französichen und Italienischen mit der Göttin Venus (Vendredi, Venerdi). Zwischen dem früheren Mondinnenkalenderjahr und dem heutigen Sonnenkalenderjahr liegen 12 Nächte, die sogenannten Losnächte, die mit der Wilden Jagd in Verbindung gebracht werden. Jesus hatte 12 Jünger, er selbst ist also die 13.

Das Mühlespiel oder Neuntespiel

Eines der uralten Spiele, in denen diese magische Verbindung zwischen den Rundungen der Drei und den Ecken der Vier symbolisch dargestellt wird, ist das Mühlespiel. Marie König hat es bereits in den Eiszeithöhlen der Ile-de-France in Frankreich entdeckt und als universales Ordnungszeichen gedeutet und es scheint tatsächlich in besonderer Weise das Lebensverständnis des mütterlichen Kulturverständnisses der Steinzeit wiederzugeben. Die Mühlesteine sind rund, jeweils drei von ihnen nebeneinander ergeben eine Mühle, die drei wird noch einmal aufgenommen, indem drei immer kleinere Vierecke ineinander gezeichnet werden, aber erst in Kombination mit der Vier, also der Schwarzmondinnenphase entwickelt sich das Spiel des Lebens, erfolgt die magische Verwandlung des Todes in das neue Leben, schließt sich der Kreis. Zeit und Raum finden in dem Mühlespiel zueinander und nicht umsonst spricht man bis heute von Zeiträumen. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass das Mühlespiel  in Südtirol das „Neunte-Spiel“ genannt wird und sich auf der Neunteplatte der Tschötscher Heide bei Brixen sich ein in den Felsen eingeritztes Mühlespiel  (Maße 55×67 cm) befindet, in dessen Mitte ein runder Schalenstein eingeritzt ist (Erni Kuttner, S. 77). In diesem Zusammenhang sei auf ein altes Kinderlied hingewiesen, das das Neunte-Spiel aufgreift:

Es geht ein Bi-Ba-Butzemann

In unserem Kreis herum dideldum

Drei mal drei ist neune,

du weißt schon wie ich´s meine

dreimal drei und eins ist zehn

Butzemann bleib stehn, bleib stehn, bleib stehn

Er rüttelt sich und schüttelt sich

und wirft seine Beine hinter sich,

wir klatschen in die Hand,

wir beide sind verwandt

Wer ist der Butzemann? Verbutzen ist ein altes Wort für sich Verbergen oder Verhehlen. Der Butzemann trägt eine Zipfelmütze, wie die Zwerge und Frau Holle, die uralte Muttergöttin wird in der schon stark patriarchalisierten Überlieferung der Germanen noch als Königin der Zwerge und als Göttin der Walküren genannt. Im Griechischen kennen wir die Hekate, deren Name schon in den Bereich der späteren dämonisierten Hexe verweist. Als Windfrau zieht Holla mit ihrem wilden Heer umher und rüttelt die letzten Blätter von den Bäumen (Monika Löffelmann, 1997, S. 113). Auffallend ist, dass der Butzemann das „dreimal drei ist neune“, noch dazu für uns erst einmal unverständlich, gefolgt von dem „du weißt schon wie ichs meine“, in Reime verpackt hat und danach das dreimal drei und eins ist zehn folgt, wie wir es oben in dem drei und eins ist vier und dem zwölf und eins ist dreizehn schon angewendet haben. Das Rütteln und Schütteln und das in die Hände Klatschen kann in Verbindung mit dem Verhehlen auch als Erkennungszeichen der Alten Religion  der göttlichen Mutter in Verfolgungszeiten interpretiert werden.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass der Butzen bis heute ein Wort ist, das wir für das Kerngehäuse des Apfels verwenden. Der Apfel ist schon immer das Zeichen der göttlichen Mutter gewesen, der Apfel wie wir ihn kennen aber auch der Granatapfel mit seinen vielen roten Perlen und dem süßen roten Saft. Mythologisch eng verbunden sind hierbei der Apfel und die Schlange mit dem Paradies. So gab es den Garten der Hesperiden mit den goldenen Äpfeln, der auch Garten der Unsterblichkeit genannt wurde und der Göttin Hera gehörte, die zuweilen die Gestalt Hesperas, des Abendsterns (Venus) annahm. Auf Heras hesperischem Apfelbaum, der von ihrer heiligen Schlange bewacht wurde, wuchsen die Äpfel des ewigen Lebens (Walker, 1995, Stichwort Hesperiden). Schneidet man nun den Apfel quer auf, so dass der fünfzackige Stern des Apfel-Butzens sichtbar ist wird noch mal die enge Verbindung des Butzemanns mit dem kosmologischen Weltbild von Gott der MUTTER deutlich. Denn tatsächlich beschreibt die Venus, der Abendstern in seinem Jahreslauf eine fünfzackige Bahn. Den bereits patriarchalisierten Priestern der Kelten, den Druiden, war der fünfzackige Stern noch heilig und wir kennen ihn noch als Zeichen Baphomet bei den Templern und Freimaurern, bevor er als Pentagramm mit Hexen in Verbindung und damit dämonisiert wird. Im Lateinischen heißt Malus der Apfel, aber es heißt auch gleichzeitig böse. Es ist also kein Zufall, dass die monotheistischen Theologien den Apfel verunglimpfen, ihn in ihrer alttestamentarischen Schöpfungsgeschichte als Verführobjekt von Eva verwenden, der dazu führt, dass die Menschen von „Gott dem Herrn“ aus dem Paradies vertrieben werden und „Gott der Herr“ Feindschaft setzt zwischen der Schlange und der Frau. Tatsächlich ist der Apfel auch noch in der Bibel die Frucht vom Baum der Weisheit und eben von diesem Baum der Weisheit verbietet „Gott der Herr“ den Menschen zu essen. Tatsächlich ist die Religion von Gott der MUTTER  und ihren Apfel so tief in den Menschen verankert, dass er anscheinend nicht auszumerzen ist und schließlich als Reichsapfel zu einem Herrschaftssymbol wird. Erst mit dem Malleus Maleficarum ab 1487 und einer 500-jährigen Hexenverfolgung wird das uralte Wissen um die göttliche Mutter und ihre heiligen Symbole den Menschen im wahrsten Sinne des Wortes ausgehämmert, aber heute ahnen wir es wieder, das Wissen unserer AhnInnen. Drei weitere Kinderverse verhehlen das alte Wissen unserer Ahninnen und seien an dieser Stelle vermerkt:

Ich ging einmal nach Butzlabee

Da kam ich an einen großen See,

da kam ich an ein Mühlenhaus,

da schauten drei Hexen zum Fenster raus

Die erste sprach: Komm, iss mit mir!

Die zweite sprach: „Komm trink mit mir!

Die dritte nahm den Mühlenstein

Und warf ihn mir ans linke Bein

Da schrie ich laut: oweh, oweh,

ich geh nicht mehr nach Butzlabee

Das Mühlespiel als Neuntespiel und als Symbol des schon im Paläolithikum bekannten in Zahlensymbolen erfassten Weltbildes der kosmischen Mutter kennen wir schon, aber die Mühlen und die runden Mühlsteine gehören auch im Neolithikum zum Weltbild der Göttin. Monika Löffelmann schreibt über die Mühlsteine, die auch in vielen Erdställen zu finden sind: Im Alltagsleben der Frauen wird eine heilige Drehbewegung regelmäßig ausgeführt, nämlich das Betätigen der Mühlsteine. Durch die Drehbewegung beim Betätigen der Mühlsteine werden keimfähige Körner zerrieben, um daraus lebenswichtiges Mehl und Brot zu backen. Auch hier finden wir also die heilige mit der göttlichen Mutter verbundene kreisförmige Kulthandlung der Wandlung von Tod in Leben. Noch in der patriarchalen germanischen Edda heißt es vom Mühlsteindreher:

„Mundliföri heißt des Mondes Vater und so der Sonne auch; die Wölbung des Himmels umwandeln sie täglich, daran messen die Menschen die Zeit“.

 Hier finden wir schon wie bei allen indoeuropäischen Völkern, zu denen auch die Griechen, die Kelten und die Germanen gehören eine Vaterisierung der ursprünglichen göttlichen Mutter, wobei ihr kosmologisches Weltbild noch erhalten ist. Im obigen Fingerspiel von Butzlabee erkennen wir aber in Form der drei Hexen noch die uralte dreifache Erscheinung der göttlichen Mutter, deren Religion mit Gewalt und Schmerzen ausgetrieben wurde.

Noch verharmloster kommt die alte Religion mit dem fünfzackigen Apfelbutzen in folgendem Fingerspiel daher, als Kloß, den man einfach aufessen kann:

Dort oben auf dem Berge,

da ist der Teufel los.

Da streiten sich fünf Zwerge

um einen großen Kloß

Der erste will ihn haben,

 der zweite lässt ihn los,

der dritte fällt in Graben

dem vierten platz die Hos

der fünfte schnappt den Kloß

und isst ihn auf mit Soß

Der Klassiker unter den Fingerspielen ist Himpelchen und Pimpelchen:

Himpelchen und Pimpelchen,

stiegen auf einen Berg,

Himpelchen war ein Heinzelmann,

Pimpelchen war ein Zwerg,

 sie bleiben lange dort oben sitzen

und wackelten mit ihren Zipfelmützen,

doch nach vielen langen Wochen,

sind sie in den Berg gekrochen.

Schlafen dort in guter Ruh,

Seid mal still und horcht gut zu!

Ch ch ch ch (Schnarchen)

Heißa, heißa, Hoppsassa,

Himpelchen und Pimpelchen sind wieder da!

Das Mühlespiel von Gott der  MUTTER in Riedenburg im Altmühltal – eine landschaftsmythologische Freilegung

In Himpelchen und Pimpelchen finden wir das Volk wieder, das die göttliche Mutter auf den Mutterbergen, in den Höhlen, an den Quellen, in den Teichen, an den Brunnen und Seen, Bächen und Flüssen verehrte. Sie tragen Mützen, wie der Bi-Ba-Butzemann, hinter denen sie sich verhehlen können, aber interessant ist auch eine weitere Ähnlichkeit zwischen Mützen und Mutzen. Das Wort Mutzen kennen wir aus der Kombination mit dem Wort Mandel. Bis heute sind Mutzenmandeln ein beliebtes Gebäck, in Form von Mandeln. Die Mandeln haben wir schon in Form der Vulva-Yoni, der Mandorla, der Schutzmantel-Maria als Symbol der göttlichen Mutter kennengelernt und so könnte die rote Zipfelmütze als ursprüngliches Mandelsymbol (die Mandel gehört übrigens zu den Rosaceae, also den Rosengewächsen) ein Symbol der Menschen gewesen sein, die Gott die MUTTER erkannten und  verehrten. In diesem Zusammenhang sei auch noch auf das Wort Scha-Ma- ne hingewiesen. Könnten Schamanen ursprünglich Menschen sein, die sich ihrer heiligen Geburt aus der Scham einer Frau, ihrer Mandelvulva bewusst gewesen sind? Heute ist das Wort Scham negativ besetzt und steht im Zusammenhang mit sich schämen, aber tatsächlich erweist sich dies als eine viel spätere Negativbesetzung, die der Sexualfeindlichkeit der christlichen Kirche geschuldet ist. Im Schambachtal zwischen Riedenburg im Altmühltal und der Quelle in Schamhaupten, hat sich die ursprüngliche und positive ganz und gar weibliche Bedeutung von Scham erhalten.  Während im deutschen bei zusammengesetzten Nomen, sogenannten Komposita immer die grammatikalische Regel gilt, dass das zweite Nomen den Artikel bestimmt, sprechen wir bis heute nicht von „der Schambach“, da Bach den Artikel „der“ hat, sondern wir sprechen von „die Schambach“.

Auf dem Jachenhausener Berg in Riedenburg im Altmühltal, direkt oberhalb einer Felswand mit Höhlen und Schlupfsteinen befindet sich nun auf dem sogenannten Teufelsfesen ebenfalls ein in den Felsen geritztes Mühlespiel, zu dem es auch eine Legende gibt. Die Verbindung zwischen dem Spiel, das, wie wir gesehen haben, in enger Verbindung mit dem kosmischen Weltbild der göttlichen Mutter steht und auch noch von den Kelten in der Urelternphase verstanden wurde, steht in engem Zusammenhang mit dem christlichen Teufel, wird also dämonisiert, denn der Teufel soll ja nach christlicher Überlieferung der Widersacher Gottes sein. Interessant ist hier, dass der Begriff Teufel nur im Neuen Testament verwendet wird und in der Offenbarung des Johannes erfahren wir auch, wer der Teufel eigentlich ist:

„Und ich sah einen Engel aus dem Himmel herniederkommen, der den Schlüssel des Abgrunds und eine große Kette in der Hand hatte. Und er griff den Drachen, die alte Schlange, die der Teufel ist und er band ihn tausend Jahre und warf ihn in den Abgrund und schloss zu und versiegelte über ihm, damit er nicht mehr die Nationen verführe“… (Offenbarung, 20, 1.3).

 Der Teufel trägt Hörner, die – wie wir gesehen haben, wie kaum etwas anderes, das kosmische Mondinnen-Wiedergeburts-Weltbild der kulturellen Mutterstufe wiedergibt und als Zeichen der Mutter, ihres Mondtieres und auch später im Neolithikum nach der Rinderdomestikation als die milchgebende Mondkuh von den Menschen tief verehrt und verstanden wurde.

Beachten wir noch dazu den Wohnort, den die Christen dem Teufel zugedacht haben, nämlich die Hölle, die ja nichts anderes als der uralte Kultplatz der göttlichen Mutter, nämlich die Höhle ist, dann wissen wir auch, dass der christliche Teufel die uralte göttliche Mutter ist, die ursprünglich gleichermaßen in der Schlange und der Drachin verehrt wurde. Die Schlange steht hierbei in besonders enger Beziehung zur Erde, aber auch zum Wasser. Beim mythologischen Bild der Drachin kommen die beiden weiteren heiligen Elemente hinzu: nämlich das des Feuers, denn die Drachin ist immer mit dem Feuer assoziiert und das der der Luft, denn viele der mythologischen Drachinnen können fliegen.*

*(weitere detaillierte Ausführungen  zur Drachinnensymbolik in allen Kulturen in Armbruster, 2010).

Die Flügel kennen wir auch von einer Reihe von Göttinnen. So breitet die ägyptische Göttin Isis ihre Flügel als Schutz aus. In der Befreiungshalle in Kelheim, die einem runden Tempel gleicht, stehen bis heute Göttinnen mit Flügeln für den Frieden. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass der Berg auf dem die Befreiungshalle steht, ausgerechnet Michelsberg heißt, benannt nach dem Erzengel und Drachentöter Michael, also dem Engel, der den Teufel, die Urmuttergöttin, in den Abgrund wirft.

Der heutige Teufelsfelsen in Jachenhausen ist tatsächlich die uralte Steinahnin des ehemaligen heiligen Kultortes und wer mit Landschaftsmythologie vertraut ist, wundert sich auch nicht, dass nur circa 300 Meter vom Teufelsfelsen entfernt das Kloster St. Ursula  gestanden haben soll mit einem geheimen Gang dazwischen, wo ein Schatz versteckt gewesen sein soll. Überall, wo der Kult der göttlichen Mutter gefeiert wurde, finden wir Klöster, Kathedralen oder Kirchen oder auch manchmal nur Geschichten, dass dort einmal ein Kloster gestanden sein soll. Kein Wunder, denn alle diese Worte entstammen der uralten Muttersilbe Kall und geben in erster Linie wieder, dass an diesem Ort eben Gott die MUTTER von den Menschen gekannt und verehrt wurde. Dass das Kloster ganz in der Nähe des Teufelsfelsen ausgerechnet der heiligen Ursula gewidmet sein soll, weist noch einmal auf einen sehr alten Kult hin, denn Ursa major ist die uralte Bärengöttin.  Höhlenbären lebten im Paläolithikum in enger Verbindung mit den Menschen, teilten sie doch die Kulthöhlen mit ihnen, was Bärenknochenfunde auch im Altmühltal beweisen. Eine starke Bärinnenmutter in Form der Ge-Bär-Mutter lebt bis heute in jeder Frau, wobei viele Frauen diese Bärinnenmutterstärke anscheinend vergessen haben. Die uralte Bärengöttin fährt heute noch heute mit ihrem Wagen am Himmel, denn das Sternenbild des Großen und des Kleinen Wagens enthält das Sternenbild der Großen und der Kleinen Bärin (Ursa major und Ursa minor). Interessant ist auch, dass heute genau neben dem Teufelsfelsen eine Drachenflugrampe aufgestellt ist und dass seit einigen Jahren dort oben wieder das Johannisfeuer der Sommersonnenwende gefeiert wird. Johannes ist eine vermännlichte Form der Anna und so sehen wir eine klare Linie der Mutterverehrung in Riedenburg, denn dort wird heute die Stadtkirche St. Johannes genannt, obwohl die zentrale Figur in dieser Kirche die uralte Muttergöttin Maria ist. Direkt am Fluss, der heute seine natürliche Schlängelung verloren hat und zu einem geraden Kanal ausgebaut wurde, liegt die alte Wallfahrtskirche St. Anna, der später ein Kloster angeschlossen wurde und oben auf dem Teufelsberg, wird wieder am längsten Tag des Jahres das goldene Fest der Sonne gefeiert, dem auch das gegen Depressionen wirksame leuchtendgelbe Johanniskraut mit seinem roten Saft gewidmet ist.  Fast kommt einem der Text aus dem Himpelchen Pimpelchen Fingerspiel prophetisch vor: nachdem die Zwerge und Heinzelmännchen, als Märchenfiguren verwandelte AnhängerInnen der uralten Religion lange Zeit auf dem Berg gesessen sind, mussten sie in den Untergrund, um nun von neuem wieder aus dem Vergessen als uraltes Wissen unserer AhnInnen wieder aufzutauchen: Himpelchen und Pimpelchen sind heute wieder da!

Die ursprüngliche Bedeutung von Anna-Orten

Anna-Selbdritt

Anna-Selbdritt, Kloster Santa Maris de Santa Cruz, Jaca, Spanien, Foto: Franz Armbruster

Oben zu sehen ist die Figur der Anna-Selbdritt, hier im Kloster Santa Maria de Santa Cruz in der Nähe von Jaca, einem der ersten Orte des Camino Francés-Muschelwegs in der Nähe der Pyrenäen an der Grenze zwischen Spanien und Frankreich, den das Patriarchat Jacobsweg nennt. Die Figur der Anna, welche die Mutter der christlichen Maria sein soll, ist nicht biblisch. (siehe hierzu Armbruster, Kirsten: Gott die MUTTER  – Eine Streitschrift wider den patriarchalen Monotheismus, 2013, S. 33-45). Insbesondere die sehr häufige Figur der Anna Selbdritt, welche die Anna als Großmutter, als Ahnin zeigt, offenbart überdeutlich, dass die Figur aus der matrifokalen Zeit Europas stammt, denn Maria ist hier noch ein Mädchen, kann also selbst noch gar keine Mutter sein. Tatsächlich steht die Figur der Anna-Selbdritt immer für die matrilineare Ahninnenreihe in die, wie die Figur zeigt, das Weibliche und das Männliche hineingeboren werden, und hinter der Figur der Anna-Selbdritt versteckt sich die in der Matrifokalität wurzelnde Religion von Gott der MUTTER. Heute ist der matrilineare Anna-Kult häufig überlagert mit dem vermännlichten Johannes-Sonnwendfeierkult, der im folgenden Text ebenfalls als patriarchale Überlagerung entlarvt wird. Der folgende Text stammt aus dem Buch: Armbruster, Kirsten: Der Jacobsweg – Kriegspfad eines Maurentöters oder Muschelweg durch Mutterland?  – Die Wiederentdeckung der Wurzeln Europas, Teil 1, S. 70-77:

„Auch bei uns sind die ewigen Bewegungen von Frau Sonne, Frau Mond und den Sternen in den Wallfahrten und Pilgerreisen miteinbezogen und gerade auf dem Muschelweg, der am Meer am westlichsten Ende Europas endet, wird eigentlich, und vor allem dieser kosmische Zusammenhang verehrt. Auch die Idee eines AhnInnenngeistes an einem Wasserloch, wie er bei den Aborigines beschrieben wurde, war in Europa einst weit verbreitet. Und natürlich finden wir diesen Kult auch am Muschelweg. So beschreiben Derungs stellvertretend für viele andere solcher landschaftsmythologischen Überlie-ferungen eine Brunnenlegende aus der romanischen Kirche St. Kunibert in Köln, wobei Köln heute Teil des deutschen Muschelwegs ist:
„Mit dem Brunnen in Köln ist die Vorstellung der Kinder-herkunft verbunden. Dass die Kinderseelen aus dem Was-ser, von einem Baum oder Stein geholt werden, war einmal üblicher Brauch. In Köln hütet Maria auf dem Grund des Kunibertbrunnens die ungeborenen Kinder, bis eine Frau kommt und vom Brunnenwasser in einer Vollmondnacht trinkt. Dann weiß Maria, dass sich diese ein Kind wünscht. Sie sucht ihr eines aus der großen Schar aus und bereitet es auf sein Erdenleben vor. Neun Monate später kann die Frau es sich dann abholen. Dahinter steckt eine alte Wiedergeburtsmythologie, denn man glaubte, dass eine verstorbene Person in der Natur bei einem Seelensitz weiterlebe, sei dieser ein Stein, eine Quelle oder ein heiliger Baum. Solche Ahnenstätten werden dann zu Kultplätzen. Gleichzeitig traten die Frauen der Sippen mit diesen Seelenorten in körperlichen Kontakt, indem sie auf einem Stein rutschten oder im Wasser badeten. Oft genügte es davon zu trinken. Dadurch nahm die Frau die Kinder- und Ahnenseele spirituell auf und führte die verstorbene Person ins Leben zurück. So schloss sich der Kreislauf von Tod und Geburt. Dieser Zyklus lag in den Händen einer Leben-im-Tod-Göttin. Bei ihrer Stätte, die oft die Form eines weiblichen Schoßes aufweist, weilten die Ahnenseelen im Jenseitsparadies“. (Derungs, Kurt und Isabelle M.; 2006, S. 202).

Das Kultverständnis einer aus dem Wasser empfangenen Ahnenseele, ist also auch in Europa bekannt und folgt man den Annaorten, den Wasser-AhnInnenorten, an denen Frauen dem früheren Verständnis nach aseitätisch-parthenogenetisch, ohne das Zutun eines Mannes, ihre Kinder empfingen, so erkennt man bis heute in der Landschaft, wie weit verbreitet dieser Glaube tatsächlich war. Denn die christlich tradierte Anna, als Mutter Marias hat keinen biblischen Ursprung, sondern geht sozio-historisch auf die Zeit der unilinear-matrilinearen Abstammung und religionshistorisch auf die seit dem Paläolithikum bekannte aseitätische Gott die MUTTER z-rück. (Armbruster, Kirsten; 2013, S. 18/19).

Der Kult der Anna
Anna zählt zu den altbekannten Wurzelsilben, den sogenannten Mutterwurzelsilben der Steinzeit und steht im Zusammenhang mit der unilinearen matrilinearen AhnInnenabstammung, die auf die aseitätische-parthenogenetische Gott die MUTTER zurückgeht. Ahninnenorte sind daher oft Wasserorte, weshalb Anna als Wassersilbe bezeichnet wird und oft in Flussnamen vorkommt. Die matrilineare Abstammung für die die Anna steht, wird von den Christen, patriarchal okkupiert, oft in der Figur der Anna-Selbdritt wiedergegeben, welche die Anna, die Maria und Jesus zeigt, die enge Mutter-Tochter-Beziehung, und das Männliche geborgen in der mütterlichen Abstammungslinie. Tatsächlich tradiert die Figur der Anna nicht nur die matrilineare Abstammungslinie, sondern auch die ursprüngliche freie und wechselnde Sexualwahl der female choice, denn der Anna werden drei Männer zugewiesen. Christlich verbrämt sind es natürlich Ehemänner, die sie jeweils nach dem Tod des vorherigen Ehemanns ehelicht. Die Legende erzählt, dass Anna nach Joachims Tod noch zweimal verheiratet gewesen sein soll, weshalb im Mittelalter oft Bilder der heiligen Sippe dargestellt wurden, die Anna mit ihren drei Ehemännern und mit den drei Töchtern, den drei Marien, zeigt. (Löffler, Katrin; 2010, S. 35).

Einen bis heute überlieferten Wasser-AhnInnenort finden wir auch an der Westküste Nordspaniens am best-besuchten Strand Galiciens, dem Praia A Lanzada in der Meeresbucht, wo der Steinsarg des Apostels Jacob angeblich den Fluss Ulla in Richtung Santiago de Compostela hinauftrieb. Über den berühmten Strand schreibt der Dumont Reiseführer:

„Dabei war und ist er (der Strand) nicht nur tagsüber interessant. An Mitternacht zum Sonntag – bei Vollmond und nur in Monaten ohne „r“ – haben Galicierinnen früher versucht, hier schwanger zu werden. Dazu hockten sie sich in das Wasser und warteten neun Wogen ab, bevor sie sich wieder abtrockneten. Als besonders geeigneter Termin galt die Mitternacht zum Johannistag (am 24.Juni). Mag der Brauch auch heidnischen Ursprungs sein, in der Kapelle Santa María de Lanzada am östlichen Ende des Strands findet am letzten Sonntag im August heute noch immer die „Wallfahrt der neun Wogen“ statt. Und es heißt, selbst Managerinnen aus Vigo und Santiago seien erst kürzlich nachts beim „Baden“ gesehen worden…“. (Büscher, Tobias, 2010, S, 227/231).

Eine besonders schöne Figur der Anna Selbdritt finden wir im Kloster Santa María de Santa Cruz in der Nähe von Jaca, einem der ersten Orte des Camino Francés in der Nähe der Pyrenäen in Navarra.

In der Klosterkirche ist neben einer Marienfigur aus Alabaster, am Außenportal, eine interessante Inschrift an-gebracht. In lateinischer Sprache steht dort geschrieben:

„Ich bin die einfache Tür, Gläubige. Tretet ein durch mich. Ich bin die Quelle des Lebens, habt mehr Durst nach mir als nach Wein, alle die ihr in diesen seligen Tempel der Jungfrau tretet“.

Ganz deutlich finden wir hier die Alte Religion von Gott der MUTTER wieder. Die Vulva als Tor zu neuem Leben und damit die Quelle des Lebens, die auch immer mit Wasser verbunden ist. Und natürlich finden wir vor der Klosterkirche einen Brunnen, einen alten AhnInnen-brunnen. Der Verweis auf die Jungfrau in dieser Inschrift ist immer der Hinweis auf die parthenogenetisch-matrilineare Abstammung und der Hinweis auf den Wein, ist, wie wir gleich erkennen werden, nur eine Metapher für den eigentlichen Ursprung. Bezeichnenderweise befindet sich dieses Kloster nämlich in der Nähe des berühmten in den Fels gebauten alten Klosters San Juan de la Peña. Dieses Kloster ist dem Apostel Johannes geweiht, der die vermännlichte Form der Anna ist, denn nicht zufällig steht der Anna-Ahninnenkult in Verbindung mit der Sommersonnenwende. Ebenfalls nicht zufällig fällt heute ausgerechnet der Johannistag auf die Sommersonnenwende und das sonnengelbe Johanniskraut, das einen rötlichen Farbton enthält, wird plötzlich zum Herrgottsblut. Tatsächlich haben wir auch hier eine typische patriarchale Überlagerung. Der seit dem Paläolithikum bekannte Sonnenkult der Kosmischen MUTTER, der zur Sommersonnenwende und zur Wintersonnenwende gefeiert wird, ist ein matrilinearer Ahninnenkult und unterscheidet sich eklatant vom späteren patriarchalen Sonnen- und Feuerkult der Indoeuropäer. Das Johanniskraut, das Sonnenkraut, das zur Sommersonnenwende blüht, gibt einerseits das Goldgelb der Sonne wieder, andererseits steht der rote Saft des Johanniskrauts für das einst heilige Menstruationsblut der Frauen, das Voraussetzung ist, um AhnInnen an einem Wasserort zu empfangen. Deshalb ist es auch kein Zufall, dass in dem Kloster San Juan de la Peña einst der Heilige Gral, der Kelch und der Kessel des Lebens, welcher ursprünglich der Bauch der Mutter war, aufbewahrt wurde. Diese besonders berühmte Reliquie zu der die Menschen pilgerten, wird, heute allerdings nicht mehr hier, sondern in der Kathedrale von Valencia, an der Südostküste Spaniens aufbewahrt. (Büscher, Tobias, 2010; S. 87). Die Christen haben aus dem Bauch der Mutter den Abendmahlkelch gemacht und aus dem einst Heiligen Menstruationsblut der Frauen das Blut von Jesus, was in der Wandlungsfeier der Eucharistie durch roten Wein imitiert wird. Die Inschrift am Kloster Santa María de Santa Cruz ist also eine verschlüsselte Botschaft und bedeutet decodiert, dass die Menschen ursprünglich Gott die MUTTER als aseitätische-parthenogenetische Schöpferin des Lebens kannten. Sie war die Quelle des Lebens. In ihrem Bauch, der durch den Kessel oder Kelch symbolisiert wird, geschah die heilige Wandlung des bei der Schwangerschaft ausbleibenden Menstruationsblutes in neues Leben. Die Vulva war das Tor durch welches das neue Leben geboren wurde. Der Abendmahlkelch des Patriarchats ist nur eine Imitation dieses mütterlichen Lebenswandelprozesses, nur leider eine blutige: denn während dem Menstruationsblut kein Tötungsdelikt zugrunde liegt, musste Jesus getötet werden. Tatsächlich ist die Suche nach dem heiligen Gral oder auch die Eucharistie im Abendmahlkelch immer der künstliche Versuch von Männern den Müttern gleich zu werden.“

Der Jacobsweg – Kriegspfad eines Maurentöters oder Muschelweg durch Mutterland? Die Wiederentdeckung der Wurzeln Europas; Teil 1

Das Buch

Inhaltsverzeichnis:

Der Jacobsweg ein Kriegspfad?
Jacob der Maurentöter und der Sternenwegmythos zum Ende der Welt 7

Die Muschel
Die Muschel als Grabbeigabe – Die Muschel als Symbol für das Tor zur Welt – Das Geheimnis der Schlupfsteine – Die Muschel als Bauchmutter des Meeres

Der Ursprung von Wallfahrten
Wallfahrtswege als Erbe der Altsteinzeit – Die ursprüngliche Bedeutung von Anna-Orten – Die Mutterwurzelsilbe KALL – Die Wurzeln der Worte Galgen und Mann

Die Wurzeln Europas
Atapuerca oder 1,3 Millionen alte Menschenspuren am Muschelweg – Die frankokantabrischen Höhlen als UNESCO-Weltkulturerbe – Die Basken und warum drei Viertel unserer Gene von ihnen abstammen

Höhlen als Kathedralen der Steinzeit
Sakralkunst – Die kopflosen Frauen als kulturelle Ikonen Europas – Die Mutter der Tiere – Die Vulva als Tor zu neuem Leben – Der Ursprung von Sprache und Religion in der Evolution des Menschen – Kannibalismus als AhnInnenkult – Von Pech-Marie und Gold-Marie – Das TAU – ursprüngliches Symbol von Gott der MUTTER – Die Brunnen-zeichnung in der Grotte de Lascaux und Parallelen zur ägyptischen Mythologie

siehe auch:

Die BaskInnen und warum drei Viertel unserer Gene von ihnen abstammen

Atapuerca oder 1,3 Millionen alte Menschenspuren am Muschelweg